Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen kommt nach einer indiskutablen Leistung vor der Pause und einem 10:18-Rückstand gegen den SC DHfK Leipzig nach toller Aufholjagd zum 27:27-Ausgleich, verliert aber am Ende vor 4700 Zuschauern doch mit 27:30.
Enttäuschte Gesichter bei den Frisch-Auf-Spielern nach der Heimniederlage gegen Leipzig.
Von Jürgen Frey
Wieder einmal hat Frisch Auf Göppingen in der Handball-Bundesliga seine zwei Gesichter gezeigt. Am Ende reicht eine starke zweiten Halbzeit einer wie verwandelt auftretenden Mannschaft gegen den SC DHfK Leipzig nicht zum Punktgewinn – 27:30 (10:18). „Wir haben uns zurückgekämpft, das zeigt, dass Leben in der Mannschaft steckt“, sagte Frisch-Auf-Keeper Julian Buchele, der beim 7:13 (23.) für Marin Sego zwischen die Pfosten kam.
Nach dem von den 4700 Zuschauern in der EWS-Arena frenetisch bejubelten 27:27-Ausgleich (57.), gab es allerdings keine Zugabe mehr. Leipzig verlor nicht die Nerven, fuhr den Auswärtssieg glücklich, aber aufgrund der ersten Halbzeit auch verdient ein. Die Übersicht und Treffsicherheit von Luca Witzke sowie zwei Paraden des eingewechselten SC-Keepers Domenico Ebner waren in der Crunchtime entscheidend.
Vor der Pause hatte Frisch Auf seine schlechteste Saisonleistung in heimischer Halle gezeigt. Vorne und hinten präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Markus Baur desolat.
Ohne jeden Biss, ohne Tempo, einfach leblos ließ sich das Team im vorletzten Heimspiel der Saison vorführen. „So verrückt kann Handball sein. Ab dem 5:5 haben wir uns bis zur Pause in ein Loch gebuddelt und haben uns komplett ergeben. Der hohe Rückstand war dann eine Riesenbürde“, sagte Baur, der Sebastian Heymann wegen einer Ellbogenverletzung nur sporadisch in der Abwehr einsetzen konnte. Leipzigs Coach Runar Sigtryggsson, der ehemalige Frisch-Auf-Spieler, war dagegen zufrieden: „Das war unser vierter Auswärtssieg in Serie. Wir sind froh, uns für die Niederlage im Hinspiel revanchiert zu haben.“
Beste Torschützen der Göppinger waren die Rückraumspieler Josip Sarac (8) und Erik Persson (4), für Leipzig trafen der Ex-Stuttgarter Viggo Kristjansson (10/3) und Luca Witzke (6) am besten. Weiter geht es für Frisch Auf am Pfingstmontag (19. Mai, 19 Uhr) beim THW Kiel.
Torschützen
FAG Sarac 8, Persson 4, Kneule 3, Ellebaek 2, Flodman 2/1, Hermann 2, Schiller 2/1, Kozina 1, Lastro 1, Malus 1, Schmidt 1.
SC DHfK Leipzig Kristjansson 10/3, Witzke 6, Binder 5, Peter 3, Runarsson 2, Semper 2, Klima 1, Preuss 1.
Restprogramm
Bundesliga THW Kiel – Frisch Auf (Pfingstmontag, 20. Mai, 19 Uhr), Frisch Auf – MT Melsungen (Mittwoch, 29. Mai, 20.30 Uhr), VfL Gummersbach – Frisch Auf (Sonntag, 2. Juni, 16.30 Uhr).
Leipzigs Linksaußen Lukas Binder (re.) setzt sich gegen Erik Persson durch.
Der frühere Frisch-Auf-Spieler Runar Sigtryggsson kehrte als Leipzig-Coach nach Göppingen zurück – und nahm den Sieg mit.
Markus Baur in seinem vorletzten Heimspiel als FAG-Trainer
Keeper Julian Buchele hat das Nachsehen.
Enttäuschung bei den Göppinger Spielern nach der Schlusssirene
Marin Sego bekam nicht viel zu halten in seinen 23 Minuten Einsatzzeit.
Josip Sarac war mit acht Toren bester Frisch-Auf-Werfer.
Frisch Auf kämpfte – Kozina und Sarac (re.) am Boden.
Leipzigs Luca Witzke im Duell mit Tim Kneule (li.)
Es gab viel zu besprechen vor der Pause im Frisch-Auf-Team.
Auch für Frisch-Auf-Kreisläufer Kresimir Kozina war es das vorletzte Heimspiel im Göppinger Dress.