Auftritt bei den Bayern macht Mainz Mut

Von Von Andreas Schirmer und Klaus Bergmann, dpa

dpa Mainz. Der Mainzer Aushilfstrainer Jan Siewert hätte beim FC Bayern fast eine Sensation geschafft. Doch die Münchner drehten ein 0:2 zum 5:2. Der Auftritt macht auch dem voraussichtlich neuen Chefcoach Bo Svensson Hoffnung, den Abstieg abwenden zu können.

Auftritt bei den Bayern macht Mainz Mut

Die Spieler des FSV Mainz 05 zeigten beim FC Bayern einen couragierten Auftritt. Foto: Guenter Schiffmann/AFP-Pool/dpa

Der couragierte Auftritt von FSV Mainz 05 beim FC Bayern München wird auch dem neuen Cheftrainer Mut für seine schwere Aufgabe machen.

„Ich bin stolz und hoffe, dass die Jungs dafür in den kommenden Wochen belohnt werden“, sagte Interimscoach Jan Siewert nach dem Spiel am Sonntag beim Champions-League-Sieger. Auch der Däne Bo Svensson, der aller Voraussicht nach an diesem Dienstag als neuer und dann bereits vierter Trainer in dieser Saison beim Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga vorgestellt wird, dürfte hoch erfreut gewesen sein: Erst nach einer Aufholjagd konnten die Bayern das 0:2 zur Pause zum 5:2-Sieg drehen.

„Wir haben gute Gespräche geführt, die Verträge liegen vor. Sie sind noch nicht unterschrieben, deshalb gebe ich keinen Namen bekannt“, erklärte FSV-Sportdirektor Martin Schmidt am Rande der Partie in München zum möglichen Nachfolger von Jan-Moritz Lichte. Die Verhandlungen mit dem FC Liefering, bei dem Bo Svensson seit vergangenem Jahr unter Vertrag steht, waren offenbar nicht einfach.

Der österreichische Zweitligist will wohl mehr als die bisher spekulierten 1,5 Millionen Euro an Ablösegeld haben. Eine Summe, die der Salzburger Club im vergangenen Jahr für den damaligen Junioren-Trainer Svensson an Mainz überwiesen hatte. Wie der „Kicker“ am Montag berichtete, soll im Vertrag ein finanzieller Nachschlag für Liefering vereinbart worden sein, falls die Nullfünfer mit Svensson den Klassenverbleib schaffen sollten.

Die imponierende Vorstellung an der Isar zeigte zwar auch dem 41-jährigen Ex-Profi, der von 2007 und 2014 122 Pflichtspiele für Mainz bestritt, die Bundesliga-Tauglichkeit seines früheren Clubs, änderte aber nichts an seiner schweren Mission im Abstiegskampf: Die Rheinhessen holten in 14 Spielen nur sechs Punkte und liegen fünf Zähler von einem Nichtabstiegsplatz entfernt.

Die Aufgabe als Aushilfstrainer hat Siewert zumindest in puncto Außenwirkung gut erfüllt. „Wir wussten, dass wir einen sehr guten Plan brauchten, um uns gut zu verkaufen. Das ist uns auch gelungen“, sagte der 38-Jährige. Beinahe wäre unter seiner Regie sogar eine Sensation gelungen. Nach der 2:0-Führung durch Jonathan Burkardt und Alexander Hack konnte Welttorwart Manuel Neuer kurz nach der Pause nur mit einem großartigen Reflex beim Schuss von Danny Latza das 3:0 noch verhindern. „Da konnten wir das Spiel finalisieren“, meinte Siewert, der ohne Wehmut auf den Posten als Junioren-Chefcoach zurückkehrt: „Es war für mich ganz klar, dass ich das eine Woche mache. Es hat mich geehrt, dass ich das machen durfte.“

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