Aufwärtstrend sorgt für versöhnliches Ende

Handballer des HC Oppenweiler/Backnang II lösen dank einer Steigerung das Ticket für die neue Verbandsliga.

Aufwärtstrend sorgt für versöhnliches Ende

Spielertrainer Sebastian Forch schafft mit dem HCOB II die Verbandsliga-Qualifikation. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Handball-Württembergligist HC Oppenweiler/Backnang II absolvierte eine schwache Vorrunde. Die Mannschaft um Spielertrainer Sebastian Forch steckte den Kopf aber nicht in den Sand – und wurde belohnt. Befreit vom Verletzungspech und verstärkt durch Routiniers arbeitete sich das Team vom letzten Platz weg. Beim coronabedingten Saisonende lag der HCOB II bereits klar auf Kurs in Richtung Verbandsliga-Qualifikation.

In der Hinserie lief es für die Zweite des HCOB nicht rund. Die anfänglichen Erfolge gegen die SV Remshalden und die SF Schwaikheim blieben Ausnahmen, die anderen Partien gingen verloren. Spielertrainer Sebastian Forch machte zu große Leistungsschwankungen bei seinem Team aus. Beim Jahreswechsel lag die Mannschaft auf dem letzten Platz. Und der hätte üble Konsequenzen gehabt. Durch die Spielklassenreform drohte der Doppelabstieg: von der fünftklassigen Württembergliga hinunter in die künftig siebtklassige Landesliga.

Weil der HCOB II in den ersten drei Spielen des neuen Jahres ohne Sieg blieb, hatte das Duell mit dem Vorletzten SG BBM Bietigheim II richtungsweisende Bedeutung. Eine Niederlage hätte einen erheblichen Rückstand bedeutet. Die Murrtaler sendeten mit dem 34:21 ein Lebenszeichen. In der Woche darauf gelang mit dem 31:30 gegen den Tabellenführer VfL Waiblingen ein nahezu sensationeller Erfolg. Ein Punkt in Schwaikheim folgte, dann gab es – im letzten Spiel vor dem Coronaaus – einen Sieg im heiß umkämpften Rems-Murr-Duell mit der SG Weinstadt. Der HCOB hatte sich auf den drittletzten Rang vorgearbeitet, mit drei Punkten Vorsprung auf die ans Ende gerutschte HSG Böblingen/Sindelfingen. Der Trend ging in Richtung Verbandsliga-Qualifikation.

„Die gesamte Teamleistung war in der Rückrunde besser“, sagt Spielertrainer Forch. Die Maßnahme, die Routiniers Jonas Frank (Rückraum), Stefan Merzbacher (Tor) und Kai Sonnenburg (Rechtsaußen) zu reaktivieren, sei hilfreich gewesen, „denn in der Vorrunde hat manchmal vielleicht ein kleiner Schub von erfahrenen Spielern gefehlt“. Aber das allein machte nicht den Unterschied. „Wir hatten in der Vorrunde viele verletzungsbedingte Ausfälle, was wir mit unserem dünnen Kader nicht auffangen konnten. In der Rückrunde waren alle fit, da hatten wir plötzlich ein Luxusproblem und mussten sogar Spieler neben die Bank setzen.“ Alle legten eine Schippe drauf. Forch glaubt, dass sich sein Team auch bei regulärer Beendigung der Saison vom Letzten ferngehalten hätte, „weil wir mittlerweile einen sehr guten Schwung aufgenommen hatten“.

Dass der HCOB mit der zweiten Mannschaft künftig in der Verbandsliga spielt, passt aus Sicht von Sebastian Forch, „das dürfte vom Leistungsvermögen die richtige Klasse sein“. Er rechnet mit starken Teams. Highlight der abgelaufenen Saison war für ihn der überraschende Sieg gegen Waiblingen. Der Spielertrainer, nach langer Verletzungspause gerade erst wieder genesen, sorgte Sekunden vor dem Ende in doppelter Unterzahl für den Siegtreffer. Und die Erkenntnis der Saison? „Es ist sinnvoll, zu jeder Zeit und in jedem Spiel der Saison Vollgas zu geben.“ Die HCOB-Handballer beherzigten es, steckten die misslungene Vorrunde weg und schafften mit einem deutlichen Aufwärtstrend in der zweiten Saisonhälfte doch noch einen versöhnlichen Abschluss.

Banges Warten für einige Teams

Bei einigen Vereinen der Württembergliga herrscht noch Unsicherheit darüber, in welcher Liga sie künftig spielen. Der Handballverband Württemberg muss abwarten, welche Mannschaften für die kommende Runde melden. Theoretisch ist denkbar, dass Teams aus derOberliga freiwillig eine Klasse runter möchten. Vernommen hat man derartiges bislang allerdings nicht. Meldeschluss ist Mitte Mai. Erst danach wird sich zeigen, welcher Platz in der abgelaufenen Württembergliga-Runde nötig gewesen wäre, um in der künftig eingleisigen höchsten Spielklasse des Verbandes mitmachen zu dürfen.

Der Tabellensiebte SKV Oberstenfeld darf schon recht optimistisch sein, dass er einen Platz in der eingleisigen Württembergliga erhalten wird. Die auf Rang acht platzierten SF Schwaikheim müssen schon ein bisschen mehr bibbern. Und die auf Rang neun stehende HSG Schönbuch sollte einen Abstieg in die neu ins Leben gerufene Verbandsliga wohl als mindestens so wahrscheinlich in Betracht ziehen wie den Sprung in die eingleisige Württembergliga. Der HC Oppenweiler/Backnang II als Zwölfter hat eine gewisse Planungssicherheit, es geht in die Verbandsliga.