Ein Unentschieden hätte gereicht, doch mit dem 6:0 über die Slowakei sichert sich die DFB-Nationalelf auf direktem Weg die Tickets für die WM. Wie geht es jetzt weiter?
Sie fahren zur WM: Assan Ouédraogo (li.) und Serge Gnabry freuen sich über die Teilnahme am Endturnier in den USA, Mexiko und Kanada.
Von Laura Wallenfels
Im kommenden Sommer steigt in den USA, Mexiko und Kanada ein Fußballfest der Superlative. Erstmals in der Geschichte wird eine Weltmeisterschaft gleich von drei Nationen ausgerichtet. Mit 48 Teams erreicht das Turnier zudem von der Teilnehmerzahl her eine neue Dimension. Durch den Erfolg gegen die Slowakei (6:0) umging die Mannschaft von Julian Nagelsmann die im März angesetzten Playoffs – und zog unmittelbar in Lostopf 1 ein.
Wann und wo findet die Auslosung für die WM 2026 statt?
Der nächste wichtige Termin ist der 5. Dezember. Dann werden im John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington die Gruppen für die Weltmeisterschaft ausgelost – um 18 Uhr deutscher Zeit. Zu verfolgen ist die Ziehung live ab 18 Uhr in der ARD, im ZDF sowie bei Magenta und Sky.
Wie funktioniert die Auslosung?
Alle 48 Teilnehmer der Weltmeisterschaft werden nach ihrer aktuellen Position in der Fifa-Weltrangliste auf vier Lostöpfe verteilt, sodass jeder Topf zwölf Nationen umfasst. Bei der Auslosung wird anschließend aus jedem Topf nacheinander eine Mannschaft in eine der Vorrundengruppen gezogen, bis am Ende die zwölf Gruppen à vier Mannschaften feststehen.
Die drei Gastgeber USA, Kanada und Mexiko sowie die neun bestplatzierten Teams bilden den Kreis der Gruppenköpfe. Deutschland rangiert nach dem Sieg gegen die Slowakei auf Platz neun, sichert sich damit einen Platz in Lostopf 1 – und ist so auch ein Gruppenkopf. Dadurch vermeidet die DFB-Elf mögliche Schwergewichte wie Spanien, Argentinien oder Frankreich in der Gruppenphase, weil diese auch im Lostopf 1 sind.
Sind schon weitere Spiele für das DFB-Team geplant?
Unter der Voraussetzung der direkten Qualifikation standen zwei Testspiele schon länger fest: Am Montag, dem 30. März 2026 trifft Deutschland in Stuttgart auf die Elfenbeinküste, am 31. Mai folgt in Mainz ein Duell mit Finnland. Anschließend soll die Mannschaft zur finalen Vorbereitung in die USA reisen. Zwei weitere Testgegner sind noch offen, einer für Ende März und einer für den letzten Feinschliff Anfang Juni.
Wer hat sich bereits qualifiziert?
Als Gastgebernationen sind Mexiko, Kanada und die USA automatisch bei der Endrunde (11. Juni bis 19. Juli 2026) dabei. Von den 48 Teams haben sich bereits 34 qualifiziert. Unter den bislang feststehenden Teams befinden sich auch drei WM-Debütanten: Jordanien, Usbekistan und Kap Verde sind 2026 zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft dabei.
Qualifikation über die Playoffs
Europa entsendet in Summe 16 Mannschaften zur WM. Zwölf Teams qualifizieren sich dabei direkt über den Gruppensieg. Für die Zweitplatzierten kann der Weg zur WM nur noch durch die Playoffs gelingen. Insgesamt sind hier noch vier Plätze zu vergeben. Das Turnier für diese vier Plätze wird zwischen dem 23. und 31. März 2026 ausgetragen, die Auslosung der konkreten Begegnungen findet am 20. November 2025 in Zürich statt.
Insgesamt kämpfen via Playoffs 16 Mannschaften um die letzten vier europäischen WM-Tickets: Neben den zwölf Gruppenzweiten der Qualifikation sind auch vier in der Nations League erfolgreiche Teams mit dabei. Und zwar jene, die sich bisher nicht direkt qualifizieren konnten.
Gespielt wird in zwei Runden im K.o.-Modus, wobei es sowohl in der ersten Runde (den Halbfinals) sowie in der zweiten Runde (den Finals) jeweils nur ein Spiel gibt. Die höher platzierten Teams in der Weltrangliste genießen in Runde eins Heimrecht. Die vier Sieger dieser Playoff-Pfade komplettieren schließlich das 16 Teams umfassende europäische Teilnehmerfeld der Weltmeisterschaft 2026.
Nick Woltemade schießt das 1:0 gegen die Slowakei und eröffnet das Schützenfest. Nach dem 6:0-Sieg fährt Deutschland als Gruppensieger zur Weltmeisterschaft.
England schreibt Geschichte: Die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel sichert sich die WM-Qualifikation mit acht Siegen aus acht Spielen – ohne ein einziges Gegentor.
Kylian Mbappé (li.) und Michael Olise schießen Frankreich zur WM: Mit einem 4:0-Sieg gegen die Ukraine im letzten Spiel der Gruppenphase qualifizieren sich die Franzosen als Gruppensieger für die Endrunde.
Auch für die kroatische Nationalmannschaft geht es zur WM: Kroatien beendet die Qualifikation ungeschlagen.
Portugal gewinnt das letzte Gruppenspiel gegen Armenien mit 9:1 – ohne Cristiano Ronaldo. Und so könnte es auch erstmal bleiben, denn: Nach einer Rot-Sperre für CR7 im Spiel gegen Irland muss Portugal vielleicht das erste oder sogar die ersten beiden WM-Spiele ohne ihren Kapitän bestreiten.
Nach einer überragenden Qualifikationsrunde steht Norwegen mit Torjäger Erling Haaland und seiner goldenen Generation zum ersten Mal seit 1998 in einer WM-Endrunde.
Auch die Niederlande lösen das WM-Ticket. Bereits vor der letzten Partie gegen Litauen (4:0) hatte Oranje die Teilnahme praktisch sicher, da Verfolger Polen das deutlich schlechtere Torverhältnis hatte.