Backnangs Abwehrchef setzt Zeichen

Michl Bauer verlängert beim Fußball-Oberligisten seinen Vertrag bis Sommer 2023. TSG-Vorstandsmitglied Marc Erdmann hofft, dass die Unterschrift des 21-Jährigen Signalwirkung hat. Am Samstag wartet für die Etzwiesenelf das Auswärtsspiel bei Walldorf II.

Backnangs Abwehrchef setzt Zeichen

Sieht seine Zukunft bei der TSG: Michl Bauer (oben). Er verlängerte seinen Vertrag und gibt nun bis zum Sommer 2023 den Vorkämpfer. Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Bei der 0:4-Heimniederlage gegen Pforzheim am 3. Oktober feierte er seine Saisonpremiere, vor zwei Wochen beim 2:1 der Backnanger Oberliga-Fußballer in Villingen stand er nach seiner langen Verletzung das erste Mal wieder in der Startelf. Nun hat Michl Bauer noch vor dem Auswärtsspiel der Schwaben beim Vorletzten FC Astoria Walldorf II (Samstag, 15.30 Uhr, Dietmar-Hopp-Sportpark) seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag verlängert und sich bis zum 30. Juni 2023 an die TSG gebunden. Das für die erste Mannschaft zuständige Vorstandsmitglied Marc Erdmann freut sich über die Einigung: „Wir sind überzeugt, dass er die Zukunft unseres Vereins als Führungsspieler mitprägen wird.“

Gerade mal 21 Jahre ist Michl Bauer alt. Dennoch zählt der in Weissach wohnende und aufgewachsene Innenverteidiger nicht erst seit dieser Saison zu den sogenannten Leistungsträgern. Daran änderte sich auch nichts, als er sich vor fast einem Jahr beim 1:3 in Rutesheim, die einzige Backnanger Niederlage in der abgebrochenen Verbandsliga-Saison, den Mittelfuß brach und sich die Genesung nun doch viel länger als geplant hinzog. Der kopfballstarke Abwehrspieler, der im Sommer 2017 zunächst als Leihspieler vom damaligen Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach in die Etzwiesen kam, galt und gilt als gesetzt. Ist er fit, muss schon viel passieren, dass Bauer nicht in der Anfangsformation steht.

Entsprechend froh sind die Verantwortlichen des Oberligisten, dass der Defensivexperte, der trotz seiner jungen Jahre von den TSG-Fans dieses Frühjahr in die Backnanger Jahrhundertelf gewählt wurde, seine Zukunft beim Traditionsverein aus dem Murrtal sieht. Marc Erdmann erzählt: „Michl hat uns bereits sehr frühzeitig signalisiert, dass er verlängern würde, da er von der Entwicklung des Vereins in den vergangenen Jahren sehr angetan ist. Zudem fühlt er sich auch innerhalb der Mannschaft sehr wohl und möchte künftig noch mehr Verantwortung im Team übernehmen.“

Der Spieler selbst ist dazu durchaus bereit und fühlt sich bei der TSG auch richtig wohl. „Sonst hätte ich auch nicht verlängert.“ Wobei seine lange Verletzung in dem Fall durchaus auch positiv für den Verein war, schließlich „gab es davor auch von anderen Klubs Interesse“. Dann kamen Rutesheim und anschließend mehr als elf Monate Kampf um die Rückkehr aufs Spielfeld. Nun sagt der 1,90 Meter große Fußballer: „Ich fühle mich wieder fit.“ Dass er damit nicht völlig falsch liegt, bewies der Backnanger Abwehrorganisator trotz seiner fehlenden Spielpraxis bereits in Villingen.

Für Marc Erdmann kam das nicht überraschend, hält er doch große Stücke auf den einstigen Jugendspieler der SG Sonnenhof Großaspach: „Michl hat sich in den letzten ein, zwei Jahren auf und neben dem Platz nochmals weiterentwickelt. Zudem stammt er hier aus der Region.“ Das wiederum ist vielleicht ein Grund dafür, weshalb der Vertrag ligen-unabhängig gilt. Für einen Aufsteiger wie die TSG Backnang nicht unwichtig. Überhaupt misst das 49-jährige Vorstandsmitglied dieser Einigung eine recht große Bedeutung bei, hofft der sportliche Leiter Erdmann doch: „Diese frühe Entscheidung und Verbundenheit zum Verein hat sicherlich auch eine Signalwirkung an die anderen Jungs.“

Personalsorgen bei der Elf von Trainer Holger Ludwig und ein Gegner, vor dem der Coach warnt

Der Backnanger Gegner: „Der FC Astoria Walldorf II ist eine unberechenbare Mannschaft“, beurteilt Coach Holger Ludwig den Vorletzten und warnt davor, die Regionalliga-Reserve am Tabellenplatz zu messen. Seine Elf treffe auf einen jungen Gegner, der einen ansehnlichen Fußball spiele, sagt der 38-Jährige und fügt an, dass bei Walldorf bisher oft nur die Chancenverwertung nicht gepasst habe. „Das sind ambitionierte Jungs“, lobt er den Kontrahenten, bei dem mit Patrick Wolf und Andreas Schön routinierte Spieler, die bereits höherklassig am Ball waren, den Talenten zur Seite stehen.

Die Erwartungen des TSG-Trainers: „Dass wir an die gute Leistung vom Spiel in Villingen anknüpfen.“ Dabei bedauert der Backnanger Coach, dass das Heimspiel gegen den FSV 08 Bissingen wegen eines Coronafalls beim Gegner ausgefallen ist. „Das war nicht gut für unseren Rhythmus.“ An einem ändert das jedoch nichts: Backnang will den Vergleich der beiden Aufsteiger gewinnen. Schließlich könnte der zweite Sieg in Folge, der gleichzeitig der dritte Saisonerfolg wäre, in Sachen Kampf um den Klassenverbleib ein wichtiger Schritt sein, um etwas Abstand zur Abstiegszone zu gewinnen.

Die Personallage bei der Etzwiesenelf: „Die könnte ein wenig problematisch werden“, gesteht Holger Ludwig. Klar ist, dass der Langzeitverletzte Benito Baez-Ayala den Backnangern noch ein Weilchen fehlt. Zudem haben Mert Tasdelen, Niklas Kalafatis sowie Adnan Rakic zu Beginn der Woche nicht trainieren können und es muss abgewartet werden, wer sich von dem Trio bis zum Spiel am Samstag ab 15.30 Uhr wieder fit meldet. Hinzu kommen noch zwei Akteure, in deren Umfeld es positive Coronafälle gibt und bei denen derzeit noch völlig unklar ist, ob sie morgen am Ball sein dürfen.