Bayern-Vorstand Kahn schließt aktuell Ausleihe von Nübel aus

dpa München. Der FC Bayern denkt aktuell nicht daran, Torwart Alexander Nübel nach seinem Wechsel vom FC Schalke 04 nach München auszuleihen. Diese Option sei für die kommende Saison „zum jetzigen Zeitpunkt absolut ausgeschlossen“, sagte Vorstandsmitglied Oliver Kahn in der Sendung „Sky 90“.

Bayern-Vorstand Kahn schließt aktuell Ausleihe von Nübel aus

Torhüter Alexander Nübel stand gegen Bremen wieder in der Schalker Startelf. Foto: Bernd Thissen/dpa-Pool/dpa

Niemand denke an eine Ausleihe, erklärte Kahn: „Wir sind froh und zufrieden, dass Alexander zu uns kommt.“ Der 23-jährige Nübel wechselt nach dieser Saison ablösefrei zum deutschen Rekordmeister, bei dem er sich für noch unabsehbare Zeit hinter Kapitän und Nationaltorhüter Manuel Neuer einreihen muss. „Ich würde einfach mal abwarten, wenn er zum FC Bayern kommt“, meinte Kahn. Dann liefen die ersten Trainingseinheiten und ersten Spiele, „und dann lassen wir doch die Situation sich mal entwickeln“.

Neuer hat seinen Vertrag erst kürzlich vorzeitig bis 2023 verlängert. Nübel wiederum hat beim Rekordmeister für fünf Jahre unterschrieben. Er solle sich „nach und nach zur Nummer 1 entwickeln“, sagte Ex-Nationaltorhüter Kahn. Zu möglichen Einsatzgarantien für Nübel äußerte sich der Bayern-Vorstand nicht konkret. Die Verpflichtung des ehemaligen U21-Nationaltorwarts sei aber aus Sicht des Vereins „eine sinnvolle Entscheidung“, sagte Kahn zu dem vieldiskutierten Wechsel.

Kahn blickt mitten in der Corona-Krise mit gehöriger Skepsis auf den Transfermarkt im Fußball. Der 50-Jährige schloss sogar den Verzicht auf Spielereinkäufe beim deutschen Rekordmeister in diesem Sommer nicht aus. „Das könnte eine Option sein“, sagte Kahn.

„Wir haben durch den Ausbruch dieser Krise gesehen, wie verletzlich dieses System Profifußball ist. Ich glaube, dass sich viele Vereine, auch viele europäische Vereine, sehr viele Gedanken machen. Wie geht das Ganze nach Corona weiter? Und was bedeutet das finanziell?“, sagte der designierte Vorstandsvorsitzende des FC Bayern.

Bei dem als Neuzugang gehandelten Nationalspieler Leroy Sané von Manchester City und dem ebenfalls immer wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebrachten Leverkusener Kai Havertz antwortete Kahn grundsätzlich: „Da wäre ich ganz vorsichtig, jetzt über irgendwelche Transfers nachzudenken im größeren Millionenbereich, weil im Moment sind erstmal ganz andere Dinge zu bewältigen, bevor dieser Markt - wenn überhaupt - wieder anspringen wird und da überhaupt Größeres passiert. Im Moment bin ich da eher skeptisch.“

Bei Sané, der nur noch ein Jahr in Manchester unter Vertrag steht, wurde zuletzt bereits über eine Ablöse von 40 bis 50 Millionen Euro spekuliert. „Ich wehre mich dagegen, auch bei 30 oder 40 Millionen, egal für welchen Spieler, dass das Peanuts oder kleinere Summen wären in der heutigen Zeit“, sagte Kahn. Man müsse sich zudem vermehrt über Personalkosten nachdenken. „Wir sind im Moment sehr gut beraten, da eine gewisse Vorsicht walten zu lassen, bevor man da zu arg ins Risiko geht“, sagte Kahn.

Aktuell ist der Bundesliga-Tabellenführer bemüht, nach Torwart Manuel Neuer und Angreifer Thomas Müller auch David Alaba und Thiago über 2021 hinaus zu binden. „Wir sind in Gesprächen mit beiden Spielern“, sagte Kahn, der durchaus zuversichtlich ist: „Wir haben als FC Bayern gute Argumente, wenn man sich das im europäischen Kontext anschaut, die Spieler davon zu überzeugen, dass sie bei uns wissen, was sie haben.“