Bayerns Auftritt gegen Düren mit vielen Debütanten

Von Von Christian Kunz und Josefine Kaukemüller, dpa

dpa München. Rekordpokalsieger gegen Fünftligist - eigentlich ist der Ausgang dieses Erstrundenspiels im DFB-Pokal klar. Von solchen Prognosen will Hansi Flick aber nichts wissen. Gespannt ist der Bayern-Trainer auf seine Debütanten.

Bayerns Auftritt gegen Düren mit vielen Debütanten

Trifft mit dem FC Bayern auf Underdog Düren: Coach Hansi Flick. Foto: Sven Hoppe/dpa

Der FC Bayern stimmt sich mit reichlich Debütanten auf turbulente Wochen ein. Das Erstrunden-Spiel gegen den Fußball-Fünftligisten 1. FC Düren ist die erste von vermutlich 18 Pflichtbegegnungen der Münchner bis kurz vor Weihnachten.

Außer Alexander Nübel im Tor dürfen sich auch die vier Last-Minute-Zugänge auf ihren ersten Einsatz bei Trainer Hansi Flick freuen. „Für uns zählt, dass wir weiterkommen. Auch bei den Voraussetzungen haben wir einen guten Kader dafür“, sagte Flick. „Ob es Barcelona, Dortmund oder Düren ist - wir nehmen jedes Spiel ernst.“

Marc Roca (Espanyol Barcelona), Eric Maxim Choupo-Moting (vereinslos), Bouna Sarr (Olympique Marseille) und Douglas Costa (Juventus Turin) sind beim Geisterspiel in der Allianz Arena erstmals im Münchner Ensemble dabei. „Ich habe wirklich viel Lust, zu spielen. Ich sehne es herbei“, sagte der spanische U21-Europameister Roca.

NÜBEL-EINSTAND: Endlich darf Nübel ran. Seit seiner Verpflichtung im Sommer wurden die Einsatzchancen des wie Neuer vom FC Schalke stammenden Torhüters ausgiebig diskutiert. Im ersten Pflichtspiel erwartet ihn gegen den Fünftligisten aber keine sonderliche Bewährungsprobe. Ob er danach öfter im Pokal auflaufen darf, bleibt abzuwarten. „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich denke immer nur an das nächste Spiel“, sagte Flick. „Aufgrund der aktuellen Situation haben wir beschlossen, dass Alex spielt. Alles weitere werden wir danach sehen.“ Langfristig soll Nübel (24) zum Nachfolger von Neuer (34) aufgebaut werden.

PERSONAL-PUZZLE: Die deutschen Nationalspieler bekommen eine Pause, nur der gegen die Schweiz nicht eingesetzte Niklas Süle ist „eine Option“. Auch der Österreicher David Alaba, Polens Torjäger Robert Lewandowski und die französischen Auswahlspieler sind nicht dabei.

TRANSFERBILANZ: Über das Ende der Transferperiode vor wenigen Tagen sei er sehr glücklich, sagte Flick. Die Neuzugänge hätten sich bislang gut ins Training eingefunden, für eine erste Bilanz sei es aber noch zu früh. „Zufrieden mit den neuen Spielern ist man als Trainer immer erst dann, wenn sie zu 100 Prozent ihre Leistung abrufen, und da fragen Sie mich mal in zwei oder drei Monaten.“

STATISTIK: Der FC Bayern schied zuletzt vor 26 Jahren in der ersten Runde einer Pokalsaison aus - beim 0:1 bei der TSV Vestenbergsgreuth im August 1994. Erst einmal überhaupt scheiterten die Münchner gegen ein Team aus der vierten Liga oder einer noch tieferen Klasse. Im November 2000 blamierten sich Oliver Kahn & Co. bei ihrem Zweitrunden-K.o. im Elfmeterschießen beim 1. FC Magdeburg. „Wir werden den Gegner nicht unterschätzen und wollen das Spiel gewinnen“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

AUSSENSEITERTRÄUME: Chancen auf die zweite Runde haben die Dürener eigentlich keine, aber träumen darf man natürlich immer von einer Sensation. „Dieses Spiel ist etwas ganz Besonderes für unsere Spieler und den gesamten Verein. Wir freuen uns insbesondere, weil wir wissen, dass die gesamte Region hinter uns steht und mitfiebert“, sagte Präsident Wolfgang Spelthahn. Das letzte fünft- oder tieferklassige Team, das im Pokal gegen einen Bundesligisten gewann, war im Jahr 2001 der SSV Ulm 1846 beim 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg.

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