Beim Letzten zählt für die TSG nur ein Sieg

Backnangs Oberligafußballer stehen am Sonntag um 14 Uhr beim FC Germania Friedrichstal vor einer Partie mit Endspielcharakter

Von einer Partie mit „Endspielcharakter“ spricht Fußball-Oberligist TSG Backnang auf seiner eigenen Facebook-Seite. Für das Vorstandsmitglied Marc Erdmann „zählen nur drei Punkte, nichts anderes“. Der Druck, der auf Trainer Andreas Lechner und seiner Elf lastet, könnte vor dem Spiel des Drittletzten aus den Etzwiesen beim Letzten FC Germania Friedrichstal am Sonntag (14 Uhr) kaum größer sein.

Beim Letzten zählt für die TSG nur ein Sieg

Hinter seinem Mitwirken steht ein kleines Fragezeichen: Patrick Tichy (links). Foto: A. Becher

Von Steffen Grün

Um die Bedeutung der Begegnung zu erfassen, reicht ein kurzer Blick auf die Tabelle. Backnang hat aus den bisherigen 14 Saisonspielen nur acht Punkte geholt und muss sich die Frage stellen, wo die nötigen Zähler noch herkommen können, wenn es nicht einmal beim Schlusslicht mit seinen mickrigen drei Pünktchen zum Dreier reichen sollte. Fahren die Roten jedoch ihren ersten Sieg seit dem 3:1 gegen Göppingen am 15. September ein, wäre Friedrichstal wohl dauerhaft distanziert. Zieht der Vorletzte aus Spielberg (6 Punkte) zu Hause gegen die Kickers den Kürzeren, wäre ein zweiter Verein ausgemacht, der im Kampf gegen den Abstieg schlechtere Karten hat. Zudem bietet sich im Falle einer Schlappe von Normannia Gmünd (9) in Bissingen die Möglichkeit, auf den viertletzten Platz vorzurücken. Dass sich davor bereits eine große Lücke zu Linx (16), Oberachern und Ravensburg (beide 17) auftut und der Rest längst enteilt zu sein scheint, erhöht die Dringlichkeit für einen TSG-Sieg noch.

„Es ist am Sonntag ein brutal wichtiges Spiel für uns“, redet auch Trainer Andreas Lechner nicht um den heißen Brei herum: „Es ist klar, dass wir da nicht ohne Druck rangehen können, aber den haben wir uns selbst eingebrockt und wir müssen damit umgehen. Friedrichstal geht es nicht anders.“ Während sich der Kontrahent nach dem 1:6 in Oberachern aber einvernehmlich von Trainer Marcelus Noukiatchom trennte und nun bis zur Winterpause auf Frank Zürn als Interimslösung setzt, bekam Lechner vorerst das Vertrauen ausgesprochen. Ob das auch eine Pleite im Kellerduell überdauern würde, ist fraglich, doch der 41-Jährige konzentriert sich alleine auf die jetzt anstehende Begegnung.

In dieser Woche wurden in den Etzwiesen viele Gespräche geführt. Am Montag unterhielten sich Lechner, Erdmann und der neue Sportvorstand Rüdiger Lüftner über die Situation (wir berichteten), zudem setzte sich auch die Mannschaft mal ohne ihren Trainer zusammen. Das sei abgesprochen gewesen, betont Lechner: „Ich denke, auch da sind deutliche Worte gefallen.“ Möglicherweise hat es gleich auf die Schnelle gewirkt, denn „es war ein unheimlicher Zug im Training, eine ganz andere Aggressivität“. Ans Eingemachte geht es allerdings erst übermorgen, dann müssen den Worten auch die Taten folgen. „Wir müssen gewinnen, werden den Gegner aber sicherlich nicht unterschätzen“, kündigt Lechner an, „im Vorbeigehen gewinnt man in der Oberliga kein Spiel“.

TSG Backnang bangt noch um

das Mitwirken eines Quartetts

Welches Personal es richten soll, ist derzeit noch offen. Patrick Tichy, Paul Weber, Matej Maglica und David Kienast waren unter der Woche leicht angeschlagen oder kränklich, doch bei allen besteht noch die Hoffnung auf ihr Mitwirken. „Eher nicht“, antwortet Lechner auf die Frage, ob das ersehnte Comeback von Torjäger Mario Marinic anstehen könnte, lässt damit aber zumindest ein winziges Hintertürchen offen. „Es wird Veränderungen geben“, sagt der TSG-Trainer mit Blick auf das 1:4 in Linx, ohne Details zu verraten. Das gilt auch für die Torwartposition: Steht weiterhin der meist gute Michael Quattlender zwischen den Pfosten oder doch wieder Marcel Knauss, der seine Verletzung auskuriert hat und zuletzt Spielpraxis in der Bezirksligatruppe sammelte? Egal wer, er sollte den Kasten tunlichst sauber halten.

Auch zum Spiel in Friedrichstal können die TSG-Fans im Bus mitfahren. Los geht es am Sonntag um 10.15 Uhr in den Etzwiesen, die Anmeldungen nimmt wieder Rolf Wörner (Telefon 0151/19030656) entgegen.