Bittere Pille in den letzten Sekunden

Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang verlieren bei den Rhein-Neckar Löwen II unglücklich mit 30:31

Die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang wurden für einen engagierten Auftritt nicht belohnt. Bei den Rhein-Neckar Löwen II verlor die Truppe von Trainer Matthias Heineke gestern Abend mit 30:31 – und das war ausgesprochen unglücklich. Die Gäste führten lange Zeit, erst in den Schlussminuten gingen die Einheimischen in Führung – und dann flatterte der letzte Wurf der Murrtaler von Evgeni Prasolov nur ein paar wenige Zentimeter am Tor vorbei.

Bittere Pille in den letzten Sekunden

Wollte den Ausgleich wenige Sekunden vor dem Ende erzwingen, traf allerdings nicht: HCOB-Handballer Evgeni Prasolov.Foto: A. Hornauer

Von Alexander Hornauer

Die HCOB-Handballer brauchten wegen eines langen Staus auf der Autobahn etwa dreieinhalb Stunden bis nach Kronau, vom Bus ging es direkt auf das Spielfeld. Die Begegnung begann trotzdem mit rund einer halben Stunde Verspätung. Auf das Match selbst hatte der Stress dann allerdings keine größeren Auswirkungen. Die Handballer aus Oppenweiler und Backnang lagen in der ersten Halbzeit meistens vorne. Sie spielten im Angriff sehr sicher und kamen auch durch Konter immer wieder zum Erfolg. Mehrmals lagen sie sogar mit drei Treffern in Führung. Allerdings verpassten sie es, auch mal ein viertes oder ein fünftes Tor vorzulegen. So kamen die Junglöwen in den Minuten vor dem Seitenwechsel wieder besser auf und glichen zum 16:16 aus. HCOB-Keeper Felix Beutel verhinderte in den letzten Sekunden vor der Pause einen Rückstand.

Nach dem Wiederbeginn erwischten erneut die Murrtaler den besseren Start. Sie legten abermals drei Treffer vor. Die Angriffsqualität bei den Gästen war unverändert gut. Der HCOB holte erneut drei Tore Vorsprung heraus, kam aber wieder nicht entscheidend weg. Zudem musste Abwehrspieler Tim Düren nach seiner dritten Hinausstellung vom Feld, was die Aufgabe für die Gäste erschwerte. Beim 22:22 waren die Kronauer wieder dran, kurz darauf gingen sie erstmals in Führung. Die Spannung war nun mit Händen zu greifen. Angetrieben vom starken Jannis Schneibel legten nun die Junglöwen mehrmals einen Treffer vor. Der HCOB hielt aber dagegen, schaffte oft innerhalb weniger Sekunden den Ausgleich. So ging das Match auf die Schlussminuten zu.

In dieser kamen die HCOB-Handballer nach einem von Torwart Felix Beutel gehaltenen Siebenmeter wieder in Ballbesitz. Aber ausgerechnet in den Schlussminuten klemmte die zuvor so treffsichere Offensive. Ruben Sigle und Kevin Wolf kamen mit ihren Versuchen nicht zum Erfolg. Schneibel machte es besser, erzielte 30 Sekunden vor dem Abpfiff das 31:30. Evgeni Prasolov, zuvor mit sieben Toren in starker Verfassung, wollte den Ausgleich für den HCOB erzwingen. Aber der Ball flog knapp vorbei - aus, verloren, ganz bitter. Das Team von Trainer Matthias Heineke wartet weiterhin auf den ersten Auswärtssieg in dieser Runde.

Rhein-Neckar Löwen II: Gierse, Späth – Trost, Schneibel (6), Hejny, Knipp, Bolius (7/3), Ahouansou (6), Goto (2), Naoyuki, Meyer (4), Damm (3), Keller (3), Kessler.

HC Oppenweiler/Backnang: Beutel, Wolf – Lenz (5), Buck (1), Sigle (2), Wolf (5), Schöbinger (1), Prasolov (7), Strýc (4), Kuhnle (1), Maurer (2), Köder (1), Düren.

Siebenmeter: 3/4:1/1 (Bolius scheitert an Beutel). – Zeitstrafen: 2:8 Minuten (Düren/dreimal, Wolf – Keller). – Schiedsrichter: Schek/ Wittemann (Böhl-Iggelheim/Neuhofen). – Zuschauer: 300.

Hintergrund
Mit den letzten drei Angriffen kein Tor mehr erzielt

So knapp waren die HCOB-Handballer in dieser Saison noch nicht an einem Sieg in einer fremden Halle dran. Ein Tor fehlte, um zumindest einen Teilerfolg feiern zu können. Beides wäre verdient gewesen, denn Einsatz und Spielfreude stimmten.

Das sah auch Trainer Matthias Heineke so. Er meinte: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, hatten über den Gegenstoß viele gute Aktionen.“ Aber: „Bei 17:20 und 19:22 standen wir uns ein bisschen selbst im Weg. Wir haben es verpasst, selbst wegzuziehen. Mit den letzten drei Angriffen haben wir kein Tor mehr erzielt. Das macht in so einer engen Partie den Unterschied.“

Für den HCOB stehen nach fünf Auswärtsspielen weiter null Punkte zu Buche. Das ist deprimierend, auch wenn es ausnahmslos gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte ging. Die nächste Chance, es besser zu machen, besteht am kommenden Samstag. Allerdings wartet erneut ein Topteam auf die Murrtaler: Es geht zum TSB Horkheim.

Bei den Rhein-Neckar Löwen II war Torwart Can Adanir nicht mehr dabei. Der talentierte Keeper, der auch bei der Profimannschaft als dritter Mann geführt wurde, hatte unter der Woche seinen Vertrag aufgelöst und sich dem TV Großwallstadt (Dritte Liga, Staffel Mitte) angeschlossen.