Björndalen sagt auf Schalke Servus

Der norwegische Biathlet verabschiedet sich wie seine Ehefrau Darja Domratschewa vom deutschen Publikum

Gelsenkirchen /SID - Biathlonlegende Ole Einar Björndalen und Ehefrau Darja Domratschewa freuen sich auf ein letztes Highlight in der Loipe, Anton Schipulin hat keine Motivation mehr für den Sport: Die diesjährige World Team Challenge auf Schalke steht im Zeichen des Abschieds. Während die deutschen Skijäger beim Winterspektakel in der Gelsenkirchener Arena ohne ihr Aushängeschild Laura Dahlmeier antreten, greifen drei Olympiasieger ein letztes Mal zum Gewehr.

„Es wird für uns ein emotionaler und besonderer Abschied“, sagt der mittlerweile 44 Jahre alte Björndalen vor dem Event an diesem Samstag (18.15 Uhr/ZDF). 3500 Kubikmeter Schnee aus der Neusser Skihalle und mehr als 45 000 Zuschauer in der ausverkauften Schalker Arena sorgen für den perfekten Rahmen. „In keinem anderen Stadion findet man diese Gänsehautstimmung“, sagt der mit acht olympischen Goldmedaillen dekorierte norwegische Volksheld Björndalen. Für ihn, der nach der vergangenen Saison ebenso wie seine Ehefrau seine Karriere beendet hatte, steht nach seiner beispiellosen Laufbahn die Familie mit Töchterchen Xenia im Mittelpunkt. Auf Schalke will der „Kannibale“ bei seiner achten Teilnahme „vor dem besten Publikum“ gemeinsam mit Domratschewa aber noch einmal das Teilnehmerfeld aufmischen. „Wir geben alles“, versichert die viermalige Olympiasiegerin. Der Russe Schipulin hingegen hat andere Sorgen.

Er ist die nicht abreißenden Dopinggerüchte um seine Person leid – und zog am vergangenen Wochenende überraschend den Schlussstrich unter seiner Karriere. „Ich habe keine Energie mehr, mich immer wieder gegen diese Vorwürfe zu wehren“, sagte der 31-Jährige in Moskau. Anfang Dezember waren russische Biathleten am Rande des Weltcups in Hochfilzen wegen möglicher Dopingverstöße erneut ins Visier genommen worden.

Schipulin, der auf Schalke gemeinsam mit Ex-Weltmeisterin Jekaterina Jurlowa-Percht antritt, absolvierte wegen angeblichen Trainingsrückstands noch kein Rennen in dieser Saison. Der Staffel-Olympiasieger von Sotschi gehörte zu den russischen Athleten, die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nicht zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang zugelassen worden waren – was wohl ausschlaggebend für seinen Rücktritt war.

Die deutschen Farben auf Schalke werden durch Sprintweltmeister Benedikt Doll (Breitnau) und Denise Herrmann (Oberwiesenthal) sowie Simon Schempp (Uhingen) und Franziska Preuß (Haag) vertreten. Doppel-Olympiasiegerin Dahlmeier fehlt, sie möchte nach ihrem gelungenen Comeback bis zur WM in Östersund/Schweden immer mal wieder pausieren. Beim dritten Weltcup in Nove Mesto hatte die 25-Jährige vor Weihnachten dem Deutschen Skiverband (DSV) die einzige Podestplatzierung beschert. Insgesamt sind beim Nationenwettkampf zehn Teams dabei, zunächst im Massenstart, dann in der Verfolgung. Die Damen laufen zweimal vier Runden auf der 1,3 km langen Loipe, die Herren müssen jeweils fünf Runden absolvieren.