BVB schöpft Mut für Ligagipfel - „Können Bayern schlagen“

Von Von Heinz Büse, dpa

dpa Brügge. Der letzte Sieg der Dortmunder über den Erzrivalen aus München liegt mittlerweile zwei Jahre zurück. Am Samstag soll das Warten ein Ende haben. Der jüngste Höhenflug stimmt das Favre-Team zuversichtlich.

BVB schöpft Mut für Ligagipfel - „Können Bayern schlagen“

Erling Haaland von Borussia Dortmund setzt zum Torschuss an. Foto: Francisco Seco/AP/dpa

Starke Leistung, forsche Töne - Borussia Dortmund verspürt vor dem Ligagipfel gegen den FC Bayern reichlich Aufwind. Auch wenn sich alle Beteiligten nach dem 3:0 (3:0) beim FC Brügge knallige Kampfansagen verkniffen, überwog der Mut.

„Das wird uns helfen im Hinblick auf Samstag und gibt uns eine Menge Stabilität. Auch wir sind gut drauf“, kommentierte Lizenzspielerchef Sebastian Kehl den souveränen Auftritt in Belgien. Nach zuletzt vier Zu-Null-Siegen scheint der BVB für das Duell der Branchenriesen so gut gerüstet wie lange nicht: „Wir wissen, dass wir auch gegen Bayern gewinnen können“, sagte Abwehrspieler Manuel Akanji.

Ähnlich wie zuvor bei den Erfolgen über den FC Schalke (3:0), Zenit St. Petersburg (2:0) und Arminia Bielefeld (2:0) dominierte der Bundesliga-Zweite auch die Belgier und konnte es sich sogar leisten, die zweite Halbzeit im Schonmodus zu bestreiten. Kehl hofft auf eine Fortsetzung des Trends im Spiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen den punktgleichen Tabellenführer und den ersten Sieg über den Erzrivalen seit zwei Jahren. „Die Bayern werden Respekt haben. Wir müssen mutig sein, müssen draufgehen, dann können wir sie schlagen.“

Wie schon zuletzt in der Bundesliga fand der BVB auch in der Champions League zurück auf Erfolgskurs. Mit Siegen über St. Petersburg und Brügge machte er den Fehlstart von Rom (1:3) vergessen und stürmte an die Tabellenspitze der Gruppe F. Bei zwei noch ausstehenden Heimspielen scheint die Ausgangslage prächtig. Schon mit einem Erfolg im zweiten Spiel gegen Brügge am 24. November wäre der Achtelfinal-Einzug zum Greifen nahe. „Wir sind sehr erleichtert“, bekannte Kehl.

Es passte zum Bild eines fast perfekten Fußball-Abends, dass alle drei beim BVB unter Vertag stehenden Belgier in ihrem Heimatland an einem Treffer beteiligt waren. Nach dem 1:0 durch Thorgan Hazard (14.) bereiteten Axel Witsel und Thomas Meunier die weiteren Tore des Norwegers Erling Haaland (18./32.) vor.

Selbst der nach dem Ausfall von Abwehrchef Mats Hummels nötige Umbau der Viererkette kostete kaum Stabilität. Sein Ersatz Witsel schlug sich bei seinem ersten Einsatz als Innenverteidiger prächtig. Der Mittelfeldspieler brachte 92 Prozent der Pässe zum Mitspieler und gewann 75 Prozent seiner Zweikämpfe. Das brachte ihm ein Extralob seines Trainers ein: „Axel hat sehr clever gespielt. Mit seiner Leistung bin ich sehr zufrieden.“ Gleichwohl sehnt Lucien Favre eine rasche Genesung von Leitwolf Hummels herbei, der sich am vorigen Spieltag in Bielefeld eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte: „Wir hoffen es, aber ich weiß nicht, ob Mats bereit sein wird.“

Neben dem ehemaligen Münchner Hummels könnte auch Haaland im Spiel gegen den Abomeister der vergangenen Jahre aus München eine Schlüsselrolle zukommen. Schließlich ist auch der erst 20 Jahre alte Angreifer derzeit in exzellenter Form. Mit seinen Treffern 13 und 14 nach gerade einmal elf Champions-League-Spielen sorgte er für eine historische Bestmarke. „Er ist ein verrückter Typ. Sein Ehrgeiz tut der Mannschaft extrem gut. Sein Lauf geht weiter, wir werden ihn nicht bremsen“, lobte Kehl.

Ähnlich wie der Lizenzspielerchef geriet auch Hazard ob der imposanten Trefferquote seines Offensiv-Partners ins Schwärmen. „Erling ist eine Tormaschine. Schade, dass ihm kein Dreierpack gelungen ist. Dann hätte er wieder den Ball mitgenommen“, scherzte er.

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