Charaktertest und „echte Show“: Bayern und Ulm im Fokus

Von Von Manuel Schwarz, dpa

dpa München. Bayern und Ulm stehen zum Auftakt der entscheidenden K.o.-Phase des Basketball-Turniers in München im Fokus - allerdings nicht so, wie noch vor eineinhalb Wochen prognostiziert. Vor allem Gastgeber München ist nach einem herben Dämpfer zuletzt gefordert.

Charaktertest und „echte Show“: Bayern und Ulm im Fokus

Leon Radosevic ist mit den Bayern Basketballern gegen MHP Riesen Ludwigsburg gefordert. Foto: Ulf Duda/fotoduda.de/BBL/Pool/dpa

Vor Beginn des Meisterturniers der Basketballer galt Bayern München als großer Titelfavorit, über ratiopharm Ulm fiel eine Prognose schwer.

Zum Start der Playoffs an diesem Mittwoch drehten sich die Vorzeichen: Während Ulm ohne Niederlage durch die Vorrunde marschierte und im Viertelfinal-Hinspiel gegen die Fraport Skyliners aus Frankfurt (16.30 Uhr/Magentasport) nun klarer Sieganwärter ist, steht Bayern gegen die MHP Riesen Ludwigsburg (20.30 Uhr/Sport1 und Magentasport) heftig unter Druck. Nach zwei Niederlagen im bisherigen Turnierverlauf muss sich der Titelverteidiger deutlich steigern.

Worauf es in den ersten zwei Viertelfinal-Duellen ankommt:

MHP Riesen Ludwigsburg - FC Bayern München

Die Münchner haben viele negativ überrascht, auch sich selbst. „Wir müssen uns zusammenraufen“, forderte Routinier Alex King in der ARD. Die Enttäuschung nach der jüngsten Niederlage gegen Oldenburg sitzt noch tief, als eine Führung kläglich verspielt und die Aufholjagd des Gegners fast schon apathisch hingenommen wurden. „Jetzt zeigt der Charakter von uns Spielern, wie sehr wir es wollen“, ergänzte King.

Konsequente Team-Defense, inspirierte Angriffe und deutlich mehr Unterstützung von der Bank: Das haben sich die Münchner vorgenommen, um im Rennen um den dritten Meistertitel nacheinander nicht früh zu scheitern. „Es ist wichtig, dass wir jetzt nicht die Köpfe in den Sand stecken und aufgeben. Und das wird bei uns auch nicht passieren, dafür haben wir zu viel Stolz“, ergänzte King in der „Abendzeitung“ (Mittwoch). „Wir müssen mit 100 Prozent Herz reingehen. Dann werden wir auch gegen Ludwigsburg gewinnen. Wir sind eine Mannschaft, die niemals aufgibt und schon viele Situationen noch gedreht hat.“

ratiopharm Ulm - Fraport Skyliners Frankfurt

Die Ulmer waren vor der Corona-Zwangspause nur Tabellenzehnter, die Teilnahme an den ursprünglich geplanten Playoffs war in Gefahr. In der Vorbereitung auf das Quarantäne-Turnier in München aber müssen die Baden-Württemberger viel richtig gemacht haben: Vier Siege in der Vorrunde, darunter gegen die Bayern, manövrierten die Mannschaft von Trainer Jaka Lakovic überraschend in den Kreis der Titelanwärter. „Ich habe Ulm saustark gesehen, gerade mannschaftlich. Da lief der Ball hervorragend“, lobte Manager Marco Baldi von Alba Berlin.

Headcoach Lakovic weiß um die Schwere der Aufgabe. In der K.o.-Phase gehe es „wieder bei null los – jetzt beginnt die echte Show“, sagte er. Dass das Team mit den extra für das Finalturnier verpflichteten Thomas Klepeisz und Dylan Osetkowski wichtige Verstärkungen holte, macht Hoffnung auf den Coup. Nachlassen darf Ulm aber nicht, das weiß auch der Trainer. „Wir mussten von Beginn an um unser Leben spielen. Daran wird sich auch im Viertelfinale nichts ändern“, sagte Lakovic.