Dämpfer für Achter und Einer zum Auftakt der Ruder-EM

Von Von Heinz Büse, dpa

dpa Varese. Der Start in die Ruder-Saison verläuft für den Achter und Einer ernüchternd. Nach langer Corona-Pause tun sich die deutschen Paradeboote schwer. Immerhin stachen zwei andere DRV-Trümpfe.

Dämpfer für Achter und Einer zum Auftakt der Ruder-EM

Der Deutschland-Achter startet mit einem Dämpfer in die Ruder-EM in Varese. Foto: Bernd Thissen/dpa

Erstes Rennen, erster Dämpfer - der Deutschland-Achter ist wenig verheißungsvoll in die Olympia-Saison gestartet. Zum Auftakt der EM kam das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) auf dem Lago di Varese nicht über Rang vier hinaus.

Im Vorlauf musste sich die Crew um Schlagmann Hannes Ocik der Konkurrenz aus Großbritannien, Rumänien und den Niederlanden geschlagen geben.

Das konnte den Titelverteidigern aber nicht den Mut für das Finale am Sonntag nehmen. „Es war ein herber Rückschlag, ändert aber nichts an unserem Ziel. Wir haben am Sonntag definitiv die Chance zu gewinnen“, sagte Crew-Mitglied Johannes Weißenfeld trotzig.

Nach passablem Start und einem Bord-an-Bord-Kampf bis zur 1000-Meter-Marke mit den führenden Briten mangelte es den Deutschen im Finish an Stehvermögen. „Keine Attacke hat geholfen, und im Endspurt haben wir uns quasi ergeben“, kommentierte Bugmann Weißenfeld. Der enge Abstand zwischen Platz eins und vier von nur 2,3 Sekunden schürt jedoch auch bei Trainer Uwe Bender die Hoffnung auf eine erfolgreiche Revanche. „Es wird nun unsere Aufgabe sein, das wegzustecken. Wir müssen mit neuer Frische in das Finale gehen.“

Für die einzigen deutschen Vorlaufsiege am ersten vor drei Regatta-Tagen in Italien sorgten der leichte Männer-Doppelzweier und der Frauen-Doppelvierer. Ähnlich wie der Achter tat sich auch Oliver Zeidler im Einer zum Saisonauftakt schwer. Der zweite Platz des Weltmeisters von 2019 aus Ingolstadt im Vorlauf hinter dem Griechen Stefanos Ntouskos gab vor allem aufgrund des großen Rückstandes von fast 14 Sekunden zu denken. Immerhin zog der 24-Jährige wenige Stunden später mit einem Sieg im Hoffnungslauf doch noch ins Halbfinale ein.

DRV-Cheftrainer Ralf Holtmeyer war über die Auftritte der Paradeboote Achter und Einer wenig begeistert: „Ich hatte eigentlich erwartet, dass sie ihre Vorläufe gewinnen.“ Anders als Zeidler gelang Alexandra Föster (Meschede) im Frauen-Skiff als Dritte die direkte Qualifikation für das Halbfinale.

Nach einem Jahr, in dem mit der EM in Posen nur ein internationaler Wettkampf stattfand und es deshalb an Vergleichsmöglichkeiten mangelte, nutzen viele Nationen die von strengen Corona-Schutzbestimmungen begleitete Regatta in Varese zur Standortüberprüfung. Auf dem Weg nach Tokio stehen zudem noch drei Weltcups in Zagreb/Kroatien (30. April bis 2. Mai), Luzern/Schweiz (21. bis 23. Mai) und Sabaudia/Italien (4. bis 6. Juni) an.

Erst sechs von 14 deutschen Booten haben die Tickets für die Olympischen Spiele bereits gebucht. Die restlichen acht Boote müssen Mitte Mai auf dem Rotsee von Luzern in die Nach-Qualifikation.

© dpa-infocom, dpa:210409-99-141397/4