Das 43. Duell der Nachbarn steht an

Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang empfängt den TSB Horkheim zum prestigeträchtigen Spiel in der Gemeindehalle

Handball-Drittligist HC Oppenweiler/ Backnang erwartet den TSB Horkheim zum württembergischen Duell, das riecht nach 60 Minuten Kampf und Leidenschaft. Beide Teams spielen eine gute Runde, haben zuletzt gepunktet, am morgigen Samstag (20 Uhr) geht es in der Gemeindehalle in Oppenweiler um den Sieg im Nachbarschaftsduell.

Das 43. Duell der Nachbarn steht an

Philipp Maurer trifft mit dem HC Oppenweiler/Backnang morgen auf seinen Ex-Verein TSB Horkheim. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Mit keinem anderen Rivalen haben sich die Handballer aus dem Murrtal in den vergangenen vier Jahrzehnten häufiger in Pflichtspielen gemessen. Bislang gab es 35 Punktspiele gegen Horkheim, dazu sieben Duelle in Pokalwettbewerben – das neuerliche Aufeinandertreffen ist Begegnung Nummer 43. Die Anspannung vor dem Duell mit dem Team aus dem Heilbronner Süden ist groß. „Zusammen mit dem Spiel gegen Kornwestheim ist es für uns die Partie mit dem größten Derbycharakter“, sagt HCOB-Trainer Matthias Heineke und ergänzt: „Es ist definitiv eine besondere Partie.“ Der Coach rechnet mit einer intensiven und spannenden Begegnung. Weil sich die Rivalen gut kennen, „ist es in der taktischen Vorbereitung besonders anspruchsvoll“.

Im Hinspiel siegte Horkheim. „Das ärgert uns nicht mehr“, sagt Heineke, „aber es motiviert uns fürs Rückspiel zusätzlich“. Im ersten Duell hat sich bemerkbar gemacht, dass wichtige Stützen in der Defensive fehlten. Das war über 60 Minuten nicht zu kompensieren. „Wir haben damals nicht unsere Leistung abrufen können. Das wollen wir dieses Mal schaffen und das Spiel an uns reißen.“

Wie ein Sieg gelingen kann? Ein wichtiger Faktor sei, „Kreisläufer und Außen von Horkheim besser in den Griff zu bekommen“, ohne dabei natürlich die Rückraumachse zu vernachlässigen. Außerdem wünscht sich Heineke, dass es seinem Team gelingt, mehr Kontertore zu erzielen als zu kassieren. Wenn es dann zu einem ausgeglichenen Spielverlauf kommt, „entscheidet in der Schlussphase der Mut und der Wille, den man in die Aktionen transportieren muss“.

Der HCOB kann die Aufgabe mit Selbstvertrauen angehen. Die Mannschaft siegte zuletzt souverän beim TV Hochdorf und gegen die HG Saarlouis. Zudem ließ das Team dann ein Ausrufezeichen in Form eines Unentschiedens beim Tabellenzweiten VfL Pfullingen folgen. Dabei zeigten die Gäste gute Comeback-Qualitäten, denn sie fanden nach einem Vier-Tore-Rückstand zurück in die Partie. Am Ende waren sie dem Sieg sogar einen Tick näher als der VfL.

Horkheim spielt eine gute Runde, steht mit dem neuen Trainer Michael Schweikardt auf dem vierten Rang und hat drei Punkte Vorsprung auf den sechstplatzierten HCOB. Am vergangenen Wochenende holte der Klub sein Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen II nach und siegte nach hartem Kampf mit 30:28. Nun darf kräftig spekuliert werden: Sind die Horkheimer im Vorteil, weil sie im Spielrhythmus blieben? Oder profitiert der HCOB, weil er durchschnaufen konnte?

Im Nachbarschaftsduell laufen Spieler auf, die einst auch schon für den jeweiligen Gegner spielten. Bei Horkheim kennen sich die Torhüter gut in der Gemeindehalle aus. Sven Grathwohl spielte zwei Jahre für den HCOB, Yannik Hölzl spielte vier Jahre in der TVO-Jugend, bis 2013. Im HCOB-Kader haben Philipp Maurer, Marcel Lenz und Evgeni Prasolov eine Horkheimer Vergangenheit. Der aktuelle TSB-Rückraumspieler Tobias Gehrke wechselt zur kommenden Runde ins grüne Trikot des HCOB.