Das Beste zum Schluss? Zverev fordert Thiem

dpa New York. Zum ersten Mal hat es der deutsche Tennisprofi Alexander Zverev in das Finale bei einem Grand-Slam-Turnier geschafft. Bei den US Open fordert er im Endspiel seinen guten Freund Dominic Thiem heraus.

Das Beste zum Schluss? Zverev fordert Thiem

Braucht nur noch einen Sieg zum ersten Grand-Slam-Titel: Alexander Zverev. Foto: Seth Wenig/AP/dpa

Triumphiert zum ersten Mal seit Boris Becker vor 31 Jahren ein deutscher Tennisspieler bei den US Open?

Gewinnt erstmals seit Becker vor 25 Jahren in Australien ein Deutscher ein Grand-Slam-Turnier? Schafft Alexander Zverev im ersten Endspiel bei einem der vier bedeutendsten Turniere seinen Premierentitel?

Die Deutsche Presse-Agentur blickt auf das Finale der US Open 2020 am Sonntag (22.00 Uhr MESZ/Eurosport): auf die bisherigen deutschen Grand-Slam-Finalisten, die Bilanz zwischen Zverev und Dominic Thiem, deren Wege ins Endspiel und darauf, was Experten und Ex-Profis sagen.

Die bisherigen deutschen Grand-Slam-Finalisten:

„Wir werden beide großen Druck haben, wir haben richtig hart dafür gearbeitet“, sagte Thiem. Der Druck für den Weltranglisten-Dritten und Australian-Open-Finalisten aus Österreich ist ein klein wenig größer als für Zverev, die Nummer sieben der Tennis-Welt aus Hamburg.

Die Finalisten im Vergleich:

** vor den US Open

Im Alter von 23 Jahren hat es Zverev erstmals bei einem Grand Slam bis zum letzten Match geschafft - und überzeugte bei seinen Auftritten bislang vor allem mit Nervenstärke und Ruhe. „Manchmal spielt man nicht sein bestes Tennis, aber das Wichtigste ist, einen Weg zu finden, um zu gewinnen“, sagte der erste männliche deutsche Tennisprofi im Finale der US Open seit Michael Stich 1994.

Die Wege der beiden Finalisten in das Endspiel:

ALEXANDER ZVEREV:

DOMINIC THIEM:

Boris Becker nannte Zverev nach dem Sieg im Halbfinale gegen Carreño Busta nach einem 0:2-Satzrückstand „Mentalitätsmonster“. Rainer Schüttler, 2003 bei den Australian Open bislang letzter männlicher deutscher Tennis-Profi in einem Grand-Slam-Finale (das er gegen den US-Amerikaner Andre Agassi verlor) attestierte Zverev im Interview des Internetportals „ran.de“ eine „Wahnsinnsleistung“ und „Nervenstärke, so ein Match noch zu drehen“. Und dennoch spricht nicht nur die Bilanz für seinen sonntäglichen Gegner. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Thiem nicht gewinnt“, sagte der schwedische Ex-Profi und heutige Eurosport-Experte Mats Wilander.

Im direkten Vergleich mit Thiem liegt Zverev vor dem zehnten Duell mit 2:7 zurück. Zuletzt hatte Zverev bei den Australian Open zu Beginn des Jahres in Melbourne erstmals ein Grand-Slam-Halbfinale erreicht, vor der monatelangen Unterbrechung der Tour wegen der Coronavirus-Pandemie aber gegen Thiem knapp verloren.

Die bisherigen Partien zwischen Thiem und Zverev im Überblick:

„Natürlich wünsche ich mir am Ende endlich mal wieder einen deutschen Grand-Slam-Sieger bei den Herren. Das würde dem Tennissport in Deutschland sehr gut tun“, sagte Rainer Schüttler bei „ran.de“.

Alexander Zverevs älterer Bruder Mischa sagte dem TV-Sender Sky: „Thiem braucht seinen Rhythmus. Sascha könnte ihn zerstören, indem er gut serviert. Vor allen Dingen hat Sascha aber gesagt, dass er bis jetzt noch nicht sein bestes Tennis gespielt hat. Wenn das am Sonntag kommt, dann wird er uns alle überraschen.“

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