Der Bundestrainer plant im Spiel um Platz der Nations League gegen Frankreich einige Umstellungen – aber das ist nicht alles vor der Begegnung in Stuttgart.
Auf den Bundestrainer Julian Nagelsmann kommt eine knifflige Aufgabe zu.
Von Carlos Ubina
Julian Nagelsmann hat eine klare Vorstellung davon, wie das abschließende Spiel in der Nations League angegangen werden. „Es geht in erster Linie nicht um Platz drei oder vier, sondern darum, ein gutes Spiel zu machen und uns für die WM-Qualifikation zu präparieren“, forderte der Bundestrainer eine Leistungssteigerung von der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Begegnung mit Frankreich an diesem Sonntag (15 Uhr/RTL) in Stuttgart.
Nagelsmann kündigte gegenüber dem verlorenen Halbfinale gegen Portugal (1:2) Veränderungen in der Aufstellung an. Eine davon dürfte im defensiven Mittelfeld Pascal Groß sein. „Ich freue mich extrem auf das Spiel gegen einen großen Gegner mit Topspielern“, sagte der Dortmunder, der mit dem Bundestrainer auf der Pressekonferenz vor der Partie saß. Normalerweise ist das ein starkes Indiz für die Startelf.
Motivationsprobleme im Spiel um Platz drei sieht auch Nagelsmann nicht. „Es ist immer noch die deutsche A-Nationalmannschaft. Ich glaube, wenn ich da in der Kabine immer motivieren muss, dann muss ich den Kader umstellen. Fußball ist ja was Schönes. Es muss keiner morgen einen Acker umgraben von Hand“, sagte der 37-Jährige. Vielmehr muss er einen Weg finden, um den französischen Spielfluss und die außergewöhnliche Offensive zu bremsen.
Mehr eigener Ballbesitz ist dafür ein taktischer Punkt, der beherzigt werden soll – und dieser sollte möglichst stabiler sein als zuletzt. „Um die Franzosen von den gefährlichen Räumen fernzuhalten“, sagte Nagelsmann. Denn mit ihren schnellen Angreifern weiß auch die Équipe Tricolore von Nationalcoach Didier Deschamps bei Balleroberung bestens umzuschalten.
Angst vor dem Tempo von Kylian Mbappé und Co. hat der Bundestrainer jedoch nicht. „Wir hatten gegen die Portugiesen auch nur wenige Situationen, in denen das Tempodefizit zum Tragen kam. Die Gegentore sind aus taktischen Fehlern entstanden“, sagte Nagelsmann, der von seinen Verteidigern aber mehr Cleverness in Laufduellen und mehr Galligkeit in Zweikämpfen erwartet.