Das gute Mannschaftsgefüge als Erfolgsfaktor

Aufstiegsgeschichten: Handballer der HSG Sulzbach-Murrhardt II steigen als Vizemeister der Kreisliga A in die Bezirksklasse auf.

Das gute Mannschaftsgefüge als Erfolgsfaktor

Die Handballer der HSG Sulzbach-Murrhardt II hatten schon vor der Coronazeit oft viel Grund zum Jubeln. Foto: privat

Von Alexander Hornauer

Ein Besuch im Erfahrungsfeld der Sinne und Training mit den Bundesliga-Schützen – der neue Coach Benedikt Nentwich setzte nicht nur auf gutes Handballtraining, sondern auch neue und ungewohnte Anreize. Damit formte er aus der zweiten Mannschaft der HSG Sulzbach-Murrhardt ein Team, das gut miteinander auskam und sportlich erfolgreich auftrat. Der Lohn: Als Zweiter der Kreisliga A haben die Sportler den Aufstieg in die Bezirksklasse geschafft.

Vor einem Jahr beendete die HSG II die Kreisliga-A-Saison auf Rang fünf. Der neue Trainer konnte auf den Kern des Vorjahresteams setzen. Erfahrene Akteure kamen hinzu. Junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs rückten auf. Die Integration derselben bei den Aktiven war ein wichtiges Ziel für die laufende Runde. Das andere: ein Platz im ersten Tabellendrittel. Beides wurde erreicht. Wesentlicher Erfolgsfaktor sei gewesen, dass die Zweite als Einheit auftrat, berichtet Benedikt Nentwich. „Wir haben immer als Team gewonnen oder verloren.“ Wobei die Zahl der Niederlagen niedrig blieb, nur drei von 15 Duellen gingen verloren. „Wir haben auch verletzungsbedingt Ausfälle durch den starken Zusammenhalt in der Mannschaft ausgeglichen“, sagt der Vordenker.

„In den entscheidenden Spielsituationen haben wir einen kühlen Kopf bewahrt, ruhig gespielt und mentale Stärke bewiesen.“ Einer der Höhepunkte war der Sieg beim Tabellenführer HSG Marbach/Rielingshausen II. Die wenigen Niederlagen hatten ihr Gutes: „Daraus konnten wir lernen und uns weiterentwickeln.“ Trainer Nentwich trug aktiv zum Aufwärtstrend bei. Er forderte und förderte sein Team mit Neuem, auch mit Ungewohntem. Das kam gut an. Auch wenn „am Anfang einige Routinen aufgebrochen werden mussten, um neue Wege gehen zu können“. Der 32-Jährige legte den Fokus auf Schwerpunkte wie Kommunikation und Mitgestaltung, Zusammenhalt sowie Wertschätzung und Respekt. In der Vorbereitung besuchten die Sportler das Erfahrungsfeld der Sinne, „um sie aus der Komfortzone zu holen und ihren Grenzbereich spüren zu lassen“. Ein anderes Mal ging es im Training zu den Karnsberger Bundesliga-Schützen, um Einblicke in eine Sportart zu gewinnen, in der Körper und Geist besonders gefordert werden. Die Spieler zogen mit und fanden als Team zusammen. Die Kommunikation stimmte. Das erleichterte den Trainingsalltag und wurde mit Erfolgen belohnt.

Als die Saison abgebrochen wurde, hatte die HSG II nur zwei Punkte Rückstand auf den Ersten. Der Plan, auf Fehler der Marbacher zu lauern und Meister zu werden, musste ad acta gelegt werden. Im Umkehrschluss glaubt Nentwich, dass sein Team Rang zwei im Endspurt verteidigt hätte, auch wenn er vor den letzten drei Gegnern Respekt hatte. Dass es in der kommenden Runde eine Liga höher weitergeht, ist so betrachtet keine Überraschung und sportlich verdient.

Vor der Bezirksklasse hat der Coach Respekt: „Die Geschwindigkeit und das Spielniveau werden ansteigen.“ Dass die Leistungsträger Laszlo Groß, Simon Peter und Tizian Lang in die Erste aufrücken, ist erfreulich, macht die neue Aufgabe aber nicht leichter. Der Coach ist zuversichtlich, „ein gesicherter Mittelfeldplatz ist für mich vorstellbar“. Nentwich strebt mit seinem Team eine Stabilisierung an, verliert ein anderes Ziel aber nicht aus den Augen: Auch künftig sollen in der Zweiten Nachwuchskräfte in den Erwachsenenbereich hineinwachsen.