Am 13. Januar startet die deutsche Handball-Nationalmannschaft gegen Katar in die WM. Nun steht fest, mit welchem Kader Bundestrainer Alfred Gislason die Vorbereitung auf das Turnier in Polen und Schweden angeht.
Bundestrainer Alfred Gislason baut auf Rückraumspieler Juri Knorr.
Von Jürgen Frey
Die starken Leistungen in der Bundesliga bei den Rhein-Neckar Löwen haben sich ausgezahlt: Joel Birlehm steht als zweiter Torhüter neben Andreas Wolff im 18-Mann-Kader der deutschen Handball-Nationalmannschaft für die WM in Polen und Schweden (11. bis 29. Januar 2023). Damit machte der 25-Jährige das Rennen vor Till Klimpke (HSG Wetzlar), Silvio Heinevetter (TVB Stuttgart) und Daniel Rebmann (Frisch Auf Göppingen), die im erweiterten 35-Mann-Kader stehen.
Dahmke für Schiller
Ansonsten gab es bei der Nominierung wenig Überraschungen. Als zweiten Linksaußen neben Lukas Mertens (SC Magdeburg) nominierte Bundestrainer Alfred Gislason Rune Dahmke – als einzigen Spieler des THW Kiel. „Rune zeigte starke Leistungen beim THW, er kennt taktisch viel von meiner Philosophie“, begründete Gislason seine Entscheidung. Siebenmeterspezialist Marcel Schiller von Frisch Auf Göppingen sei vor allem aufgrund seiner Pause wegen der Verletzung an der Fußsohle nicht bei der WM dabei. „Marcel konnte seitdem nur ein, zwei Spiele bestreiten“, erklärte der Bundestrainer.
Vor dem WM-Start stehen noch zwei Länderspiele auf dem Programm – und auf die freut sich Bundestrainer Alfred Gislason ganz besonders, denn Anfang Januar geht es gegen seine Landsleute aus Island. Die erste Partie findet am Samstag, 7. Januar, um 16.15 Uhr in der Bremer ÖVB-Arena statt, einen Tag später folgt der zweite Vergleich um 15.30 Uhr in der ZAG-Arena Hannover: Bereits um 13 Uhr trifft die U21-Nationalmannschaft an gleicher Stelle im finalen Spiel eines Vier-Nationen-Turniers auf Frankreich.
In der WM-Vorrunde trifft das DHB-Team auf Katar (13. Januar/ZDF), Serbien (15. Januar/ARD) und Algerien (17. Januar/ZDF, alle 18 Uhr).
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Andreas Wolff geht als die deutsche Nummer eins in die WM. Der 31-Jährige spielt seit 2019 für den polnischen Spitzenclub KS Kielce. Der Torwart holte 2016 mit Deutschland den EM-Titel und Bronze bei den Olympischen Spielen.
Joel Birlehm (25) von den Rhein-Neckar Löwen machte das Rennen als zweiter Keeper vor Till Klimpke, Silvio Heinevetter und Daniel Rebmann, die ebenfalls im 35-Mann-Kader stehen.
Linksaußen Lukas Mertens (26) spielt seit 2017 für den amtierenden deutschen Meister SC Magdeburg.
Der 29-jährige Rune Dahmke ist der einzige Spieler im DHB-Kader vom THW Kiel. Der Linksaußen machte das Rennen vor Göppingens Marcel Schiller, der lange Zeit verletzt war.
Rückraumspieler Paul Drux von den Füchsen Berlin bringt mit seinen 27 Jahren die Erfahrung von 116 Länderspielen mit.
Juri Knorr spielt eine starke Bundesligasaison bei den Rhein-Neckar Löwen. Der 22-Jährige soll das deusche Team führen.
Philipp Weber (30) vom deutschen Meister SC Magdeburg kann im Rückraum auf der halblinken Position oder auch in der Mitte spielen. Der Rechtshänder besticht durch seine schnellen Beine und seine Dynamik. Sein Problem: Das Abwehrspiel gehört nicht zu seinen Stärken.
Spielmacher Luca Witzke (23) steht seit 2019 beim Bundesligisten SC DHfK Leipzig unter Vertrag.
Abwehrspezialist Simon Ernst (28) vom SC DHfK Leipzig hat sich nach drei Kreuzbandrissen wieder zurückgekämpft.
Julian Köster (22) vom Aufsteiger VfL Gummersbach gilt gemeinsam mit Juri Knorr zu den größten Zukunftshoffnungen des deutschen Handballs. Der Vorteil des Rückraumspielers: Er ist auch ein ausgezeichneter Abwehrspieler.
Auf die Erfahrung des gebürtigen Schwäbisch Gmünders Kai Häfner (33) von der MT Melsungen kann das DHB-Team im rechten Rückraum nicht verzichten. Zumal Fabian Wiede wegen einer Kiefer-OP seine WM-Teilnahme absagte.
Djibril M’Bengue (30) ist ein kraftvoller Spieler für den rechten Rückraum. Nach vier Jahren beim FC Porto kam der gebürtige Schorndorfer vor dieser Saison zurück in die Bundesliga – zum Bergischen HC.
Christoph Steinert vom HC Erlangen kann sowohl im rechten Rückraum als auch auf Rechtsaußen spielen. Das macht den 32 Jahre alten gebürtigen Berliner wertvoll, wenn es darum geht, einen Kader zu nominieren.
Patrick Groetzki erlebt bei den Rhein-Neckar Löwen seinen dritten Frühling. Der 33-jährige Rechtsaußen kann auf die Erfahrung von 156 Länderspielen verweisen.
Lukas Zerbe ist für die Rechtsaußen-Position nominiert. Der 26-Jährige spielt in der Bundesliga für den TBV Lemgo Lippe.
Johannes Golla (25) ist vorne als Kreisläufer eine Bank und hinten im Innenblock genauso. Der Kapitän der Nationalmannschaft von der SG Flensburg-Handewitt gilt als „Mister Perfect“.
Jannik Kohlbacher (27) von den Rhein-Neckar Löwen hat seine Stärken vorne am Kreis.
Kreisläufer Tim Zechel (27) spielt seit 2021 für den HC Erlangen.