Das muss man wissen zum Großen Preis von Österreich

dpa Spielberg. Es wird erst recht heiß. Temperaturen von über 30 Grad, viel Sonne, Piloten in feuerfesten Overalls. Der Große Preis von Österreich wird zum Belastungstest der Formel-1-Stars.

Das muss man wissen zum Großen Preis von Österreich

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton dürfte auch in Österreich die besten Karten haben. Foto: Claude Paris/AP

Auch sie schwitzen, sie sind derartige Extremverhältnisse aber gewohnt. Auf Strecken wie in Singapur selbst bei Nacht oder einst in Malaysia kommt und kam noch eine hohe Luftfeuchtigkeit hinzu. Was die Fahrer gleichwohl anstrengt, lässt auch die Autos nicht kalt: Kühlung ist eines der großen Themen am Rennwochenende auf dem Red Bull Ring. Und natürlich sind es auch die Reifen.

Wird Lewis Hamilton alle Herausforderungen im Mercedes am besten meistern?

Vieles deutet darauf hin. Der 34 Jahre alte Brite ist auf dem Weg, die Formel-1-Superlative neu zu definieren. Er steigert sich Jahr um Jahr, Monat um Monat. Sechs von acht Rennen gewann er bereits in dieser Saison. Selbst sein Teamkollege Valtteri Bottas, dem das gleiche Mercedes-Material zur Verfügung steht, ist chancenlos. Der fünfte Sieg in Serie ist für Hamilton mehr als machbar. Dennoch ist auch bei den Silberpfeilen Vorsicht angesagt: Dass die Mechaniker zuletzt an zwei Rennwochenenden nacheinander eine „Operation am offenen Herzen“ an den Wagen unternehmen mussten, rief Teamchef Toto Wolff nachdrücklich in Erinnerung. Die Angst vor einem Ausfall macht auch vor den Silberpfeilen nicht halt.

Kann Sebastian Vettel nur eine Woche nach der Frankreich-Ernüchterung neu durchstarten?

Der Kurs mit seinen längeren Geraden kommt der Stärke des Ferrari-Motors zumindest entgegen. Die Zeit, um den bis jetzt nicht verstandenen Wagen seit dem fünften Platz von Frankreich in den Griff zu bekommen, ist mit knapp einer Woche allerdings zu kurz. Der Lernprozess der viermaligen Weltmeister im SF90 geht weiter.

Wie groß sind die Chancen von Red Bull auf dem hauseigenen Ring?

Vor einem Jahr profitierte Red Bull beim Sieg von Max Verstappen vom Ausfall der beiden Mercedes-Piloten. Auch in diesem Jahr muss schon etwas außer der Reihe passieren, damit die Roten Bullen bei ihrem Heimrennen Grund für überschäumenden Siegerjubel haben. „Aus eigener Kraft können wir es nicht gewinnen, aber es gibt Umstände wie diese unglaubliche Temperatur“, meinte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko. Die Hoffnung: „Ein paar Unwägbarkeiten.“

Welche besonderen Herausforderungen stellt die Hitze an Mensch und Maschine?

Fit genug, um solche körperliche Strapazen zu überstehen, sind die Piloten. Den enormen Flüssigkeitsverlust müssen aber auch sie ausgleichen. Bei den Autos droht auch die Überhitzung. Speziell bei den Bremsen, aber auch der Motor braucht Kühlung. Gut möglich, dass manche Teams improvisieren und zusätzliche Lüftungen einbauen, zumal das Rennen auf knapp 700 Metern über dem Meeresspiegel stattfindet und die Luft somit auch noch etwas dünner ist. Und dann bleibt da noch die Frage: Wie halten die Reifen die Extrembelastung aus?