Das war der Samstag, das kommt am Sonntag

dpa Berlin. Der FC Bayern München verpasst die Chance auf den vorzeitigen Titelgewinn. Ein Finne schießt Werder mit einem Hattrick in die Krise - und ein Norweger den BVB der Champions League wieder etwas näher.

Das war der Samstag, das kommt am Sonntag

Null Punkte statt den Titel: Für Torjäger Robert Lewandowski (l) und Thomas Müller gab es beim Bayern-Gastspiel in Mainz nichts zu holen. Foto: Tom Weller/dpa-Pool/dpa

Der FSV Mainz 05 bestätigt seinen Aufwärtstrend auch gegen die Bayern und verdirbt den Münchnern erst einmal die Titelfeier. Der BVB darf wieder auf die Champions League hoffen, Bremen muss doch noch den Abstieg fürchten.

Der Rückblick auf den Samstag und der Ausblick auf den Sonntag in der Fußball-Bundesliga:

MEISTERFEIER AUFGESCHOBEN: Die fest eingeplante Meisterfeier mussten die Münchner erst einmal verschieben. Zweifel an der erfolgreichen Titelverteidigung hegt aber trotz der ernüchternden 1:2-Niederlage in Mainz niemand ernsthaft. „Wir wollen es selber klar machen, schauen morgen aber natürlich hin“, sagte der beim Führungstor durch Jonathan Burkardt (3. Minute) patzende Nationaltorwart Manuel Neuer. Sollte RB Leipzig gegen den VfB Stuttgart verlieren, wäre der Titel sicher. Sonst kommt die nächste Chance in zwei Wochen gegen Borussia Mönchengladbach. „Klar wussten wir, dass die Bayern Meister werden können. Aber wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, dass sie das nicht gegen uns machen. Das hat vielleicht am Ende nochmal ein bisschen ausgemacht“, sagte der Mainzer Torwart Robin Zentner.

RÜCKTRITT AUSGESCHLOSSEN: Trotz der siebten Niederlage nacheinander will Trainer Florian Kohfeldt von sich aus nicht aufgeben beim abstiegsgefährdeten SV Werder Bremen. „Ich kann für mich ausschließen, dass ich weglaufe“, sagte der 38-Jährige nach dem 1:3 beim 1. FC Union Berlin durch drei Tore des Finnen Joel Pohjanpalo (50./53./67. Minute). Er werde „kämpfen, diesen Verein in der Liga zu halten“, sagte Kohfeldt. Mit 30 Punkten belegt Werder derzeit den 14. Platz. Arminia Bielefeld hat als 15. die gleiche Punktezahl und spielt heute (18.00 Uhr/Sky) noch in Gladbach. Köln folgt mit 29 Punkten auf dem Relegationsrang. Hertha BSC als 17. mit 26 Punkten könnte bei drei Nachholspielen noch an Werder vorbeiziehen.

RÜCKSTAND AUFGEHOLT: Und plötzlich ist es nur noch ein Punkt. Weil der BVB dank zweier Treffer des Norwegers Erling Haaland in Wolfsburg gewann und Eintracht Frankfurt in Leverkusen verlor, dürfen die Dortmunder wieder auf die Champions League hoffen. Vor den letzten drei Saisonspielen ist der VfL Wolfsburg (57 Punkte) Dritter, Frankfurt (56) Vierter und die Borussia (55) Fünfter. Wolfsburgs Geschäftsführer Sport Jörg Schmadtke sagte: „Wir haben noch zwei Punkte Vorsprung. Und wenn ich das Restprogramm der Dortmunder und unseres anschaue, dann wage ich zu bezweifeln, dass sie die zwei Punkte noch aufholen.“ Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic verwies auf die simple Rechnung: „Wir haben drei Spiele vor der Brust, die wollen wir alle drei gewinnen und wenn wir alle drei gewinnen, dann ist es eigentlich egal. Wir sind immer noch einen Punkt vorne.“ Spannung ist jedenfalls garantiert im Kampf um die Königsklasse.

VORLAGE AUFGENOMMEN?: Heute will RB Leipzig wenigstens die Vorlage der Bayern aufnehmen, den Rückstand auf den Tabellenführer verkürzen und den frühzeitigen Titelgewinn des Rekordmeisters vorerst verhindern. „Tabellarisch und was die Drucksituation angeht, ist es ein unglaublich wichtiges Spiel“, sagte Trainer Julian Nagelsmann vor der heutigen Partie (15.30 Uhr/Sky) gegen Aufsteiger VfB Stuttgart. Verlieren die Sachsen nach zuletzt nur einem Punkt aus zwei Spielen auch gegen die Schwaben, wäre der FC Bayern vorzeitig zum 31. Mal Meister. Im zweiten Sonntagsspiel (18.00 Uhr/Sky) stehen sich Borussia Mönchengladbach und Arminia Bielefeld gegenüber.

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