Deutsche Volleyballer erreichen vorzeitig EM-Achtelfinale

dpa Antwerpen. Hauptsache gewonnen. Die deutschen Volleyballer stehen nach einem 3:0 gegen die Slowakei vorzeitig im EM-Achtelfinale. Der Nachholbedarf ist aber erheblich.

Deutsche Volleyballer erreichen vorzeitig EM-Achtelfinale

Das slowakische Team blockt den Ball von Marcus Bohme (r). Foto: Virginia Mayo/AP

Die Mienen der deutschen Volleyballer sahen nicht nach dem vorzeitigen Einzug ins EM-Achtelfinale aus.

Erneut ohne Star-Diagonalangreifer Georg Grozer holte der Vize-Europameister von 2017 in Antwerpen beim 3:0 (25:23, 30:28, 25:19) gegen die Slowakei den zweiten Endrundensieg in Serie und schließt die Gruppe B damit mindestens als Dritter ab. Doch die Mängelliste bereitet den Deutschen, die im zweiten Durchgang sogar fünf Satzbälle abwehrten, erhebliches Kopfzerbrechen.

„Es ist schon nicht so schön, wie wir im Moment spielen. Es ist schön, dass es reicht, dass wir auch 3:0 gewinnen“, resümierte der wiedergenesene Kapitän Lukas Kampa. „Es ist aber ein ganz, ganz weites Stück zu unserem normalen Niveau.“ Vom „Topniveau“ wollte der Zuspieler gar nicht erst reden. „Ich habe heute keinen Aufschlag gesehen, der mir gefallen hat“, kritisierte Nationaltrainer Andrea Giani. „Wenn wir auf hohem Niveau im Viertelfinale spielen wollen, müssen wir sehr gut aufschlagen.“

Erst mal steht aber das Achtelfinale an, jeweils die ersten vier Teams erreichen diese erste K.o.-Runde. Zum Abschluss trifft die Mannschaft von Giani am Donnerstag (17.30 Uhr/Sport1+) noch auf Außenseiter Spanien. Mit jeweils 15 Punkten waren vor 500 Zuschauern Christian Fromm und Simon Hirsch beste deutsche Angreifer.

Giani schickte eine veränderte Startformation in die Halle. Nach seinen überwundenen Magenproblemen war Kampa wieder dabei, Denis Kaliberda ersetzte Ruben Schott und Marcus Böhme durfte im Mittelblock für Anton Brehme ran. Grozer pausierte wegen einer Wadenblessur weiter und saß wie schon beim 3:0 gegen Österreich in schwarzer Trainingsjacke zur mentalen Unterstützung auf der Ersatzbank.

Die Deutschen benötigten eine Anlaufphase, um vor allem im Angriff in den Rhythmus zu kommen. Mit einem immer aufmerksameren Block ging Gianis Team beim Stand von 14:13 erstmals in der Partie in Führung. Eine erfolgreiche Abwehraktion von Fromm bescherte den Deutschen drei Satzbälle, der im Angriff ordentlich auf Touren gekommene Tobias Krick sicherte Durchgang eins.

„Wir wollen die Gruppe mit zwei Siegen abschließen“, hatte Giani einen erfolgreichen Endspurt nach den beiden Startniederlagen gegen Serbien (0:3) und Belgien (2:3) gefordert. Seine Schmetterathleten ließen im zweiten Abschnitt beim Aufschlag aber deutlich nach und konnten sich daher auch keine komfortable Führung erspielen.

Auch Hirsch leistete sich einen Durchhänger, blieb zweimal nacheinander im Block hängen - die Deutschen lagen 15:17 zurück. Sie bewahrten jedoch stets kühlen Kopf und wehrten sogar fünf Satzbälle ab. Mit einem Ass sorgte Fromm dann für die 2:0-Führung. Im Entscheidungsdurchgang war die Gegenwehr der Slowaken gebrochen und Deutschland brachte das Spiel am Ende souverän nach Hause.