Deutschland Cup startet unter schwierigen Voraussetzungen

dpa Krefeld. Deutschlands Eishockeyspieler freuen sich auf den Deutschland Cup in Krefeld. Trotz schwieriger Umstände und eines ungewohnten Modus' soll das Turnier in der von der Corona-Krise besonders gebeutelten Sportart eine Aufbruchstimmung erzeugen.

Deutschland Cup startet unter schwierigen Voraussetzungen

Eine Absage des Traditionsturniers war nie eine Option. Foto: Marcel Kusch/dpa

Keine Zuschauer, reihenweise Absagen anderer Nationen und positive Coronavirus-Tests im Vorfeld - der Eishockey-Deutschland-Cup findet in diesem Jahr unter besonderen Voraussetzungen statt.

Eine Absage des Traditionsturniers wäre für den Deutschen Eishockey-Bund einfach und für die Öffentlichkeit nachvollziehbar gewesen; eine Option war das aber nie. Auch ohne den mit dem Coronavirus infizierten Bundestrainer Toni Söderholm soll vom 5. bis zum 8. November in Krefeld gespielt werden.

HINDERNISSE: Zuschauer sind wegen der Infektionslage und des Teil-Lockdowns nicht zugelassen. Dadurch verliert der DEB rund 300 000 Euro. Mehrere mögliche Teilnehmer wie Russland, die Slowakei, die Schweiz und Norwegen sagten ihre Teilnahme ab. Bundestrainer Toni Söderholm ist wegen eines positiven Corona-Tests nicht dabei.

MODUS: Erstmals seit 1987 nehmen nur drei Teams teil. Und das auch nur, weil Deutschland gleich zwei Mannschaften ins Rennen schickt: Das A-Team und die Olympia-Perspektivauswahl. Dritter Teilnehmer beim Cup, an dem seit Jahren eigentlich vier Nationen teilnehmen, ist Lettland. Alle drei Teams spielen gegeneinander. Jeden Tag findet ein Spiel statt. Am Sonntag (14.30 Uhr) wird das Finale der beiden dann besten der drei Teams ausgespielt. Ein deutsches Team ist also auf jeden Fall dabei.

BEDEUTUNG: Gespielt werden sollte auf jeden Fall. „Die Tatsache, präsent zu sein, den Eishockeysport zu zeigen, die Nationalmannschaft zusammenkommen zu lassen, geht einfach vor. Natürlich haben wir einen finanziellen Schaden. Aber das biegen wir schon irgendwie hin“, sagte DEB-Präsident Franz Reindl der Deutschen Presse-Agentur. Das Turnier soll eine Aufbruchstimmung in der Branche erzeugen. Seit dem Saison-Abbruch in der DEL vor acht Monaten wurde kein professionelles Eishockey mehr gespielt. Ob die Liga in diesem Winter doch noch einmal in eine Saison startet, soll sich am 19. November entscheiden.

AUSBLICK: „Wir wollen die Spiele sinnvoll nutzen, um der Sportart Leben zu geben. Denn wir wollen mit unserem Alltag auch danach weitermachen“, sagte Nationalstürmer Marcel Noebels. Der Alltag sieht aktuell vor, dass in der kommenden Woche das DEL-Vorbereitungsturnier mit acht der 14 Erstligisten startet. Parallel zum Deutschland Cup beginnen auch die DEL2 und die drittklassige Oberliga wieder mit dem Spielbetrieb. Die Erfahrung aus diesen Ligen und Wettbewerben dürfte auch in die DEL-Entscheidung am 19. November zu einem eventuellen Saisonstart einfließen.

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