DFB-Frauen trotzen Corona: Sieg über Australien

Von Von Gerald Fritsche, dpa

dpa Wiesbaden. Ein Corona-Fall in der deutschen Mannschaft macht das Länderspiel gegen Australien zu einem Schaulaufen junger Spielerinnen. Diese zeigen eine so nicht erwartete starke Leistung.

DFB-Frauen trotzen Corona: Sieg über Australien

Die DFB-Frauen bejubeln die Führung. Foto: Hasan Bratic/dpa

Ein über weite Strecken starker Auftritt hat der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft einen verdienten 5:2 (1:0)-Länderspielerfolg über Australien beschert.

Sjoeke Nüsken (11. Minute), Kathrin Hendrich (48.), Jule Brand (63.), Laura Freigang (65.) und Linda Dallmann (München/90.+1.) markierten am Samstag in Wiesbaden die Treffer für das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Emily Gielnik traf zweimal spät für das Gäste-Team (79./90.+2). Am Dienstag trifft die DFB-Mannschaft an gleicher Stelle auf Norwegen (16.00 Uhr/ZDF)

Der Tag hatte im deutschen Team mit viel Aufregung begonnen. Der obligatorische PCR-Test vom Freitag fiel bei Felicitas Rauch positiv aus. Sie sei symptomfrei, teilte der DFB mit. Im Rahmen der Kontaktverfolgung wurden Rauchs Wolfsburger Teamkolleginnen Lena Oberdorf, Sara Doorsoun und Svenja Huth auf Anordnung des Gesundheitsamtes Offenbach als Kontaktpersonen der Kategorie 1 eingestuft werden. Auch sie mussten sich in Quarantäne im Quartier der DFB-Auswahl begeben.

Das wirbelte die Aufstellung von Voss-Tecklenburg gehörig durcheinander. So feierte die Essenerin Jana Feldkamp ihr Länderspieldebüt und kam in der Abwehrkette zum Einsatz. Auch Torschützin Nüsken (Frankfurt) rückte kurzfristig in die Startelf.

Die Bundestrainerin war zufrieden und gewann „sehr viele positive Erkenntnisse. Wir haben Spielerinnen, die hinten dran sind, die heute in einer sehr komplizierten Situation sehr gute Lösungen gefunden haben“, lobte Voss-Tecklenburg. Auch Länderspiel-Debütantin Jule Brand war erleichtert und glücklich. „Ich war nervös, aber eine Minute nach der Einwechslung das Tor - das gab Sicherheit“, sagte die 18-Jährige aus Hoffenheim. Die Mannschaft sei zu 100 Prozent fit - „da klappt es auch so mit dem Zusammenspiel, auch wenn die Vier natürlich gefehlt haben“.

Wer geglaubt hatte, die DFB-Elf würde nun verunsichert sein, sah sich getäuscht. Nach einer Abtastphase übernahmen die Gastgeberinnen das Zepter und gefielen mit schönem Flügelspiel. Dabei war es immer wieder Kapitänin Sara Däbritz, die mit langen Pässen die Außen einsetzte. So entstand auch die Führung. Tabea Waßmuth flankte flach von rechts, die Australierinnen bekamen den Ball nicht geklärt - und Nüsken vollendete aus elf Metern abgeklärt.

Danach hätten die Deutschen erhöhen müssen. Marina Hegering (24.), Lea Schüller (30., 42., 45.) oder Paulina Krumbiegel hatten gute Einschussmöglichkeiten.

Vom vielgelobten australischen Angriff um Superstar Samantha Kerr war dagegen nichts zu sehen. Hegering (München) und Hendrich (Wolfsburg) verteidigten geschickt und ließen nichts zu. Gefahr kam nur auf, wenn die DFB-Spielerinnen durch Unkonzentriertheiten Fehlpässe vor dem eigenen Strafraum spielten. Dennoch hatte Torfrau Merle Frohms einen geruhsamen Nachmittag.

Auch nach dem Wechsel blieben die Deutschen überlegen. Eine Däbritz-Flanke vollendete Hendrich am langen Pfosten freistehend zum 2:0 - damit war der australische Widerstand gebrochen. Im Bemühen, noch den Anschluss zu erzielen, öffneten sie die Deckung und wurden klassisch ausgekontert. Die gerade eingewechselte Länderspieldebütantin Jule Brand (Hoffenheim) schob zum 3:0 ein und legte wenig später für die Frankfurterin Laura Freigang auf. Zahlreiche Wechsel in der Schlussphase und auch die zwei Tore der Australierinnen änderten an der Überlegenheit der deutschen Mannschaft nichts mehr.

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