DFB will 3. Liga am 30. Mai starten

Von Von Eric Dobias und Frank Kastner, dpa

dpa Frankfurt/Main. Erst die Verschiebung, dann der positive Corona-Fall in Chemnitz, nun ein neuer Starttermin. Der DFB kämpft an allen Fronten um die Fortsetzung der Drittliga-Saison. Allerdings fehlen dafür noch die politischen Grundlagen.

DFB will 3. Liga am 30. Mai starten

Die 3. Liga soll am 30. Mai fortgesetzt werden. Foto: Bernd Thissen/dpa

Der Ball in der 3. Liga soll vom 30. Mai an wieder rollen - wenn nötig sogar bis Ende Juli. „Die Saison sollte auf dem Rasen entschieden werden und nicht am grünen Tisch“, bekräftigte Präsident Fritz Keller in einem Video-Pressegespräch die Pläne des Deutschen Fußball-Bundes.

Entscheidend für die Umsetzung sei jedoch die Zustimmung der Regionalpolitik. „Ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden zehn Tagen eine Genehmigung bekommen werden“, betonte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius.

Auch Keller äußerte sich zuversichtlich. „Wir befinden uns in der 80. Minute und liegen 0:1 zurück. Aber wir können noch gewinnen. Wir werden alles daran setzen, alle Entscheidungsträger in den Bundesländern zu überzeugen, weil wir für den Fußball sind“, sagte der 63-Jährige.

Daher kämpfe man derzeit an allen Fronten um eine Fortsetzung der Saison 2019/20. „Wir sind in der Verantwortung, den Spielbetrieb zu organisieren und ermöglichen“, sagte Curtius. Sollte ein Saisonabschluss bis zum 30. Juni nicht möglich sein, könne man dennoch weitermachen. „Wenn es der 15. oder 30. Juli ist, muss man darauf reagieren und Lösungen finden“, forderte Curtius. „Wir haben ein klares Meinungsbild: Die Mehrheit der Clubs will weiterspielen.“

Dies hätten neun Vereine gerade noch einmal in einer gemeinsamen Mitteilung an den DFB bekräftigt. Sie fordern darin die unverzügliche zeitgenaue Ansetzung der ausstehenden Spiele. In der Forderung sieht sich der DFB plötzlich mit seinen eigenen Richtlinien und Paragrafen konfrontiert. „Wir bieten die Erbringung der von uns geschuldeten Leistungen ausdrücklich an und erwarten, dass nun auch der DFB seine Leistungspflichten gegenüber seinen Lizenznehmern erfüllt“, zitierte die „Bild“-Zeitung aus der E-Mail.

Der DFB war in der vergangenen Woche von seinem ursprünglichen Plan, den seit Mitte März wegen der Corona-Krise ausgesetzten Spielbetrieb am 26. Mai aufzunehmen, abgerückt.

Die Liga präsentiert sich allerdings weiterhin gespalten, denn einige Vereine fordern weiter einen Saisonabbruch und verweisen dabei - wie der 1. FC Magdeburg, der Hallesche FC oder der FC Carl Zeiss Jena - auf die behördlichen Festlegungen in ihrem Bundesland.

„Es kann im Ergebnis nicht gerecht sein, wenn einige wenige Lizenznehmer die Mehrheit in Geiselhaft nehmen. Es kann auch nicht richtig sein, wenn die lokale Politik in die Saisonplanung willkürlich eingreifen kann. Wenn dieses Beispiel Schule machen würde, könnte zukünftig jeder Bürgermeister seinem Club, der zufällig auf einem günstigen Tabellenplatz steht, durch entsprechende Untersagungsverfügungen zu einem sportlichen Erfolg verhelfen“, monierten die Befürworter einer Saison-Fortsetzung.

Um ein solches Szenario zu verhindern, will der DFB auf seinem außerordentlichen Bundestag am kommenden Montag beschließen, dass Heimspiele auch in fremden Stadien ausgetragen werden können. Dann könnten Vereine, die durch behördliche Vorgaben gebremst werden, in andere Bundesländer ausweichen. Zudem soll der DFB-Vorstand ermächtigt werden, weitreichende Entscheidungen - wie einen möglichen Saisonabbruch - treffen zu können.