Von Alonso bis Ziercke

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Der Supercup zwischen den Füchsen und Kiel machte den Auftakt. Am Mittwoch startet die Bundesliga – wir werfen einen Blick auf die Trainer.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Bennet Wiegert gewann mit dem SC Magdeburg die Champions League, in der Liga reichte es trotz starker Saison nur zum zweiten Platz. Das soll sich jetzt ändern.

Von Maximilian Gropp

Am vergangenen Samstag hat der Supercup die neue Handball-Saison eröffnet. Die Füchse Berlin besiegten den THW Kiel in einem intensiven Finale knapp und setzten damit das erste Ausrufezeichen. Am Mittwoch folgt der Auftakt in der Bundesliga mit der Partie Hannover-Burgdorf gegen den VfL Gummersbach. Von da an bestimmen Titeljagd, Europapokalträume und der Kampf um Punkte im Tabellenkeller den Rhythmus der Liga.

Im Rampenlicht stehen dabei nicht nur die Stars auf dem Feld. Entscheidend sind auch die 18 Trainer, die mit Ideen, Mut und Persönlichkeit den Takt der Saison bestimmen. Sie tüfteln an Systemen, formen ihre Teams und geben den Ton in der Kabine an. Manche haben längst Trophäen gesammelt, andere wagen ihre Premiere in der stärksten Liga der Welt. Da gibt es Vereinslegenden, die mit ihrem Club untrennbar verbunden sind, ebenso wie internationale Köpfe, die neue Impulse setzen.

Ihre Geschichten verleihen der Saison zusätzliche Spannung. In unserer Bildergalerie stellen wir alle 18 Bundesliga-Trainer vor – die Macher am Spielfeldrand, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Viel Spaß beim Durchklicken!

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Jaron Siewert (Füchse Berlin, 31 Jahre alt): Siewert beendete mit nur 20 Jahren seine aktive Karriere, um Trainer zu werden – heute ist er der erste Meistermacher der Füchse Berlin. 2023 holte er mit seinem Team die EHF European League, 2025 dann die historische erste Bundesliga-Meisterschaft. Trotz eines Schlaganfalls mit 28 kehrte er schnell zurück und führte die Berliner souverän auf Champions-League-Kurs.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Bennet Wiegert (SC Magdeburg, 43 Jahre alt): Als echtes Eigengewächs steht Bennet Wiegert für den SC Magdeburg – und leitete die Rückkehr des Traditionsvereins in die europäische Spitze ein. Er gewann Meisterschaften, Pokale, die EHF Champions League 2023 und schrieb Geschichte als erster Deutscher, der die Königsklasse als Spieler und Trainer holte. Für diese Erfolgsserie wurde er sogar zum „Welttrainer des Jahres“ gekürt.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Roberto Garcia Parrondo (MT Melsungen, 45 Jahre alt): Roberto García Parrondo gewann als Spieler und Trainer die Champions League und führte Ägypten zu zwei Afrikameisterschaften. Seit 2021 formt er MT Melsungen zur Spitzenmannschaft der Bundesliga. Sein klares Ziel: die Hessen dauerhaft in Europa zu etablieren.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Filip Jicha (THW Kiel, 43 Jahre alt): Der Tscheche gewann als Spieler mehrfach die Champions League und wurde 2010 zum Welthandballer gekürt. Seit 2019 steht er als Cheftrainer beim THW Kiel an der Seitenlinie und holte in seiner ersten Saison sofort die Meisterschaft sowie später die Champions-League-Krone. Damit schrieb er Geschichte als einer der wenigen, die diesen Titel sowohl als Spieler als auch als Trainer errangen.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Ales Pajovic (SG Flensburg-Handewitt, 46 Jahre alt): Als slowenische Handball-Ikone krönte Pajovic seine aktive Karriere mit mehreren Champions-League-Siegen bei Celje und BM Ciudad Real. Ab 2019 führte er die österreichische Nationalmannschaft zu ihren besten EM-Platzierungen, darunter ein achter Rang bei der Heim-EM 2020. Im Jahr 2025 übernahm der 46-Jährige dann die SG Flensburg‑Handewitt und gewann gleich in seiner ersten Saison die EHF European League.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Christian Prokop (TSV Hannover-Burgdorf, 46 Jahre alt): Christian Prokop hatte als ehemaliger Bundestrainer eine starke Länderspiel-Bilanz und erzielte mit der deutschen Nationalmannschaft 71,7 % erfolgreiche Partien. Seit 2021 führt er Hannover-Burgdorf weiter und führte die Mannschaft 2023 zurück auf europäisches Parkett. Unter seiner Leitung wurde der Vertrag frühzeitig bis 2026 verlängert – sein erklärtes Ziel: die TSV dauerhaft in Europa zu verankern.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach, 46 Jahre alt): Sigurdsson war als Linksaußen einer der besten Torjäger der Handball-Geschichte und erzielte über 1 800 Treffer für Island. Seit 2020 trainiert er den VfL Gummersbach und führte den Traditionsklub 2022 eindrucksvoll zurück in die Bundesliga.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Florian Kehrmann (TBV Lemgo Lippe, 48 Jahre alt): Florian Kehrmann war als Rechtsaußen Teil der deutschen „goldenen Generation“ und feierte Europameisterschafts-, Weltmeisterschafts- und Olympia-Triumphe. Seit 2014 steht er beim TBV Lemgo an der Seitenlinie und führte den Traditionsklub 2020 sensationell zum DHB-Pokalsieg. Mit seiner Verbundenheit zum Verein prägt er Lemgo nun als Trainer genauso stark wie einst als Spieler.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Maik Machulla (Rhein-Neckar Löwen, 48 Jahre alt): Machulla brachte sich als Spieler mehrfach mit Champions-League-Siegen, Meistertiteln und EHF-Pokalerfolgen in der Bundesliga einen Namen. Nach einer erfolgreichen Trainerära bei der SG Flensburg-Handewitt, in der er 2018 und 2019 Meister wurde, übernahm er 2024 kurzzeitig Aalborg Håndbold. Ab Sommer 2025 kehrt er als neuer Cheftrainer der Rhein-Neckar Löwen in die Bundesliga zurück und will dort an alte Erfolge anknüpfen.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Torsten Jansen (Handball Sport Verein Hamburg, 48 Jahre alt): Jansen war ein furchtloser Linksaußen und Publikumsliebling, der mit über 500 Toren für Deutschland zum Weltmeister 2007 und Europameister 2004 wurde. Seit 2017 führt er den HSV als Cheftrainer an, startete als A-Jugend-Coach und übernahm in einer Krisensituation. Seitdem führte er den Verein von der 3. Liga zurück in die Bundesliga.

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Sebastian Hinze (ThSV Eisenach, 46 Jahre alt): Der gebürtige Wuppertaler führte den Bergischen HC 2013 erstmals in die Bundesliga, nach dem direkten Abstieg auch 2015 wieder zurück und etablierte den Klub dort dauerhaft. Ab 2022 sorgte er bei den Rhein-Neckar Löwen für Furore, gewann gleich den DHB-Pokal und führte das Team in Europa bis ins Halbfinale. Seit 2025 steht er nun in Eisenach an der Seitenlinie und will mit dem Aufsteiger das nächste Handball-Märchen schreiben.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Ben Matschke (Frisch Auf Göppingen, 43 Jahre alt): Matschke führte die Eulen Ludwigshafen 2017 zurück in die Bundesliga und erarbeitete sich mit spektakulären Klassenerhalten den Ruf eines Kämpfer-Trainers. Nach Stationen in Minden und bei den Rhein-Neckar Löwen übernahm er 2024 Frisch Auf Göppingen. Dort soll er als Trainer und Teammanager eine neue Ära einleiten.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Raul Alonso (SC DHfK Leipzig, 46 Jahre alt): Raúl Alonso, ein ehemaliger Rechtsaußen aus Madrid, hat sich nach dem Ende seiner aktiven Karriere als Assistenztrainer beim THW Kiel mit mehreren Meister- und Champions-League-Titeln ein starkes Standing im Handball erarbeitet. In den vergangenen Jahren führte er den HC Meschkov Brest zu drei belarussichen Meisterschaften, wurde Sportdirektor und zeitweise Trainer beim HC Erlangen und 2025 Meister mit RK Eurofarm Pelister in Nordmazedonien. Seit Juli 2025 bekleidet er nun das Traineramt beim Bundesliga-Club SC DHfK Leipzig.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Momir Ilic (HSG Wetzlar, 43 Jahre alt): Ilic zählte als serbischer Rückraumspieler mit über 100 Champions-League-Toren in drei aufeinanderfolgenden Saisons zu den gefürchtetsten Torjägern Europas und wurde 2023 in die EHF Hall of Fame aufgenommen. Als Trainer führte er Telekom Veszprem zu nationalen Titeln und Erfolg in der SEHA-Liga, einem übernationalen Wettbewerb für Vereine aus Südosteuropa, bevor er 2025 die Bundesliga-Herausforderung bei HSG Wetzlar übernahm. .

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Johannes Sellin (HC Erlangen, 34 Jahre alt): Johannes Sellin war als Rechtsaußen Teil der deutschen Europameistermannschaft von 2016. Nach seinem Karriereende begann er beim HC Erlangen als Trainer, wo es in der Saison 2024/25 eine kuriose Situation gab: Nach nur vier Spielen als Cheftrainer wurde er wieder degradiert – um wenige Monate später doch erneut das Kommando zu übernehmen. Nun will er beweisen, dass er auch an der Seitenlinie dauerhaft in der Bundesliga bestehen kann.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Misha Kaufmann (TVB Stuttgart, 41 Jahre alt): Misha Kaufmann war in der Schweiz ein torgefährlicher Rückraumspieler und krönte sich 2009 zum Torschützenkönig. Als Trainer führte er den ThSV Eisenach erst in die Bundesliga und hielt den Club dort mit leidenschaftlichem Handball über Wasser. 2025 wagte er den nächsten Schritt und übernahm den TVB Stuttgart, wo er frischen Schwung in die Liga bringen will.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Arnor Gunnarson (Bergischer HC, 37 Jahre alt): Der Isländer prägte über ein Jahrzehnt den Bergischen HC als treffsicherer Rechtsaußen und erzielte mehr als 1500 Tore für den Club. Nach seinem Karriereende 2023 wechselte er direkt in den Trainerstab und übernahm 2024 das Amt des Cheftrainers. Mit seiner Erfahrung aus Verein und Nationalmannschaft will er den BHC nun auch von der Seitenlinie weiter voranbringen.

Die 18 Trainer im Fokus der neuen Handball-Bundesliga-Saison

Aaron Ziercke (TSV GWD Minden, 53 Jahre alt): Ziercke war selbst jahrelang Rückraumspieler in der Bundesliga und lief für Topclubs wie Kiel und Flensburg auf. Anfang 2024 übernahm er GWD Minden und führte den Traditionsklub zurück ins Oberhaus. Mit einem Vertrag bis 2027 soll er nun dafür sorgen, dass der Aufsteiger in der Bundesliga Fuß fasst.