Die Ära Dardai geht zu Ende

Für den Ungarn ist am Saisonende als Cheftrainer von Hertha BSC Schluss – Der 43-Jährige soll im Nachwuchs des Clubs arbeiten

Berlin /SID - Mister Hertha rückt wieder ins zweite Glied: Nach viereinhalb größtenteils erfolgreichen Jahren läuft Pal Dardais Zeit als Cheftrainer bei Hertha BSC im Sommer ab. Der Ungar wird in der kommenden Saison den Berliner Bundesligisten nicht mehr betreuen und stattdessen 2020 wieder als Nachwuchstrainer im Verein arbeiten. Nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge waren bei Geschäftsführer Michael Preetz und den Clubbossen die Zweifel zu groß, dass Dardai die ambitionierten Ziele noch erfüllen kann.

Man sei „gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, dass ein neuer Impuls im Sommer der richtige Schritt ist“, wird Preetz in einer Pressemitteilung zitiert: „Pal ist ein wichtiger Bestandteil der positiven Entwicklung unseres Clubs und wird über seine Zeit als Cheftrainer der Profis hinaus ein großer Faktor der Hertha-Familie bleiben.“

Es ist geplant, dass Dardai, mit 286 Bundesliga-Partien noch immer Herthas Rekordspieler, im Sommer 2020 wieder im Nachwuchsbereich bei Hertha arbeitet. Dort besitzt der 43-Jährige einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Allerdings dürften sich auch Bundesligisten wie Schalke 04 oder der VfL Wolfsburg, die einen neuen Trainer suchen, nun verstärkt mit Dardai beschäftigen. Der frühere Hertha-Trainer Jürgen Röber ist sicher, dass Dardai „in der Bundesliga Blut geleckt“ hat. „Pal ist ein Ehrgeizling. Da gehst du nicht zurück in den Nachwuchs“, sagte Röber.

In der Vereins-Pressemitteilung wird Dardai so zitiert: „Hertha ist und bleibt mein Zuhause.“ Dardai, der im Februar 2015 die Nachfolge von Jos Luhukay angetreten hatte und aus dem damaligen Abstiegskandidaten einen dauerhaften Europacup-Anwärter geformt hat, ist nach dem Freiburger Christian Streich (seit 2011) der dienstälteste Trainer der Bundesliga. Dardais Aus hatte sich in den vergangenen Wochen abgezeichnet.

Zum vierten Mal verspielt Hertha unter Dardai in einer schwachen Rückrunde eine noch bessere Platzierung. Zudem soll es zwischen dem Trainer und Manager Preetz immer häufiger zu inhaltlichen Dissonanzen gekommen sein. Dennoch verlängerte Preetz erst in der Winterpause den Profivertrag mit Dardai um ein weiteres Jahr. Aber schon ­damals hatte Dardai betont: „Solange wir Vertrauen zueinander haben, bin ich hier Trainer. Aber auch nur dann. Ich bin nicht der Typ, der um eine weitere Chance bettelt.“ Wenn man einen anderen für besser halte, hatte Dardai erst vor ein paar Tagen gesagt, „dann soll ein anderer kommen, das ist auch nicht schlimm“. /SID -