Die dritte Schlappe am Stück eingesteckt

Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang verliert beim TuS Fürstenfeldbruck mit 31:37. Während die Oberbayern damit ihre weiße Weste wahren, ist das positive Punktekonto der Murrtaler fürs Erste dahin. Sie haben nach dieser verdienten Niederlage nun 8:8 Zähler auf dem Konto.

Die dritte Schlappe am Stück eingesteckt

Halt, hiergeblieben: Felix Raff wird von zwei Spielern des TuS Fürstenfeldbruck beim Wurf gestört. Der HCOB-Handballer und seine Mitstreiter zogen am Ende den Kürzeren. Foto: A. Hornauer

Von Alexander Hornauer

Die Anzahl der kassierten Tore war einfach zu hoch, um vor den Toren Münchens etwas Zählbares zu erbeuten. Die HCOB-Handballer hatten zwar vielversprechende Phasen, sie waren allerdings meist nicht von langer Dauer. Vor allem die Minuten rund um die Halbzeitpause trugen zur Niederlage bei.

Mit dem Selbstvertrauen von sieben Siegen aus sieben Spielen legten die Hausherren los wie die Feuerwehr. Fürstenfeldbruck münzte Ballgewinne in blitzschnelle Konter um und führte nach sechs Minuten mit 4:1. Nun kamen die Gäste aber ins Rollen. Immer wieder brachten sie Marcel Lenz in aussichtsreiche Wurfpositionen, und so sorgte er nicht nur fürs 6:6. Er legte für sein Team nach 18 Minuten auch zum ersten Mal vor. Der HCOB wirkte sehr abgeklärt, hatte gute Ideen und stand hinten stabil. Ein Polster von zwei oder drei Toren wäre in der Phase auch möglich gewesen, hätten die Murrtaler nicht einige gute Torchancen versiebt.

Das rächte sich in den Minuten vor dem Seitenwechsel, als die Gäste in der Defensive plötzlich wackelten. Vor allem Yannick Engelmann und Max Horner, in der Torjägerliste der Dritten Liga unter den Top Drei, setzten sich beim TuS jetzt in Szene. Mit zwei gut herausgespielten Toren im Sieben gegen Sechs kam der HCOB nochmals zum Ausgleich, dann setzte sich der Rivale bis zum Gang in die Kabinen auf 18:16 ab. Ärgerlich war, dass Lenz mit der Sirene einen Siebenmeter an den Pfosten warf. Das gab Fürstenfeldbruck zusätzlichen Auftrieb.

Nach Wiederbeginn neigte sich die Waage schnell weiter in Richtung der Hausherren. Die Murrtaler kompensierten ein Unterzahlspiel mit der Herausnahme des Keepers, leisteten sich hierbei aber zwei technische Fehler und lagen schnell mit vier Toren hinten. Weil die Abwehr weiter keinen Zugriff fand, wuchs der Rückstand an. Nach 42 Minuten schien die Lage beim 20:28 bereits aussichtslos. Dann mussten zwei Fürstenfeldbrucker binnen weniger Minuten mit Rot raus: Max Horner, weil er Philipp Maurer beim Konter zu Fall brachte, und Tobias Prestele als Folge der dritten Zeitstrafe. Der HCOB nutzte die Überzahl, um zehn Minuten vor Schluss auf 25:30 heranzukommen.

Weil beim TuS einige Spieler fehlten und das Team durch die Roten Karten zusätzlich dezimiert war, musste Trainer Martin Wild auf der Zielgeraden improvisieren. Das hätte dem HCOB die Gelegenheit geboten, das Match auf den letzten Drücker noch einmal eng werden zu lassen. Die Gäste ließen aber zu viele Chancen aus, deshalb schwand die Hoffnung minütlich. Die Bayern verwalteten den Vorsprung, ihr Sieg war auch verdient. Der HCOB musste sich Kritik für die zu hohe Zahl an Gegentoren und Unkonzentriertheiten rund um die Pause gefallen lassen. Nach drei Niederlagen in Serie muss der Hebel schnell umgelegt werden, damit das Punktekonto nicht ins Minus rutscht.

TuS Fürstenfeldbruck: von Petersdorff, Oberosler – Huber (4), Kaulitz (3), Urban, Rehmeyer (1), Hlawatsch (4), Lex (2), Kerst (2/1), Engelmann (7), Prause (4), Horner (9), Prestele (1).

HC Oppenweiler/Backnang: Koppmeier (1), Erb – Lenz (8/1), Gehrke (2), Buck (3/1), Raff, Sigle (3), Villgrattner, Wolf, Klein (n.e.), Strýc (2), Frank (n.e.), Maurer (4), Bühler (3), Rauh (n.e.), Düren (5).

Siebenmeter: 1/1:2/4 (Lenz wirft zweimal an den Pfosten). – Zeitstrafen: 16:8 Minuten (Prestele/dreimal, Horner/einmal und nach Roter Karte, Urban, Rehmeyer, Lex – Düren/zweimal, Koppmeier, Gehrke). – Rote Karten: Horner (43.), Prestele (46.). – Schiedsrichter: Hörath/Hofmann (Zirndorf/Bamberg). – Zuschauer: 540.