Die Landesliga soll für die Basketballer noch nicht das Ende sein

Das bisherige Abschneiden mit den TSG-Basketballern stellt Coach Lukas Oesterle nicht völlig zufrieden. Dabei weist der Neuling vor den letzten vier Saisonspielen eine ausgeglichene Bilanz auf und liegt im Tabellenmittelfeld. Der Trainer sieht in seinem Verein aber Potenzial für mehr.

Die Landesliga soll für die Basketballer noch nicht das Ende sein

Nikolai Kaiser und die TSG-Basketballer sind nach dem Aufstieg nun auch in der Landesliga auf einem guten Weg. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

Ein bisschen überrascht die Antwort schon, schließlich sind Backnangs Basketballer erst in die Landesliga aufgestiegen. Da ist Rang sechs unter elf Teams sowie eine ausgeglichene Bilanz von acht Siegen und acht Niederlagen doch nicht so schlecht – oder? TSG-Spielertrainer Lukas Oesterle zögert erst kurz und sagt dann: „Ein wenig mehr wäre bisher schon drin gewesen. Drei Spiele haben wir auf jeden Fall hergeschenkt.“

Offene Worte, die zeigen, dass der Hunger der Korbjäger aus dem Murrtal auf sportlichen Erfolg trotz dreier Aufstiege noch nicht gestillt ist. „Eine Liga sollten wir schon noch höher“, sagt der 28-jährige Coach und Shooting-Guard. Entsprechend umtriebig ist die Abteilung um ihren Leiter Jörg Blaetter, der bis zum vergangenen Sommer auch noch Trainer war und die sogenannten Cool Blues von der Kreisliga B bis in die Landesliga führte. Dort geht es im vorletzten Heimspiel der Saison morgen gegen den SV Leonberg/Eltingen (16.30 Uhr, Sporthalle Katharinenplaisir). Der sonntägige Kontrahent liegt als Fünfter direkt vor der TSG hat mit neun Siegen und fünf Niederlagen aber eine klar bessere Bilanz. Oesterle sagt deshalb auch: „Das wird schwierig. Leonberg spielt eine unangenehme Defensive und presst übers ganze Feld.“ Zudem: „Vergangene Saison haben wir als klassentieferer Bezirksligist sie als Landesligist aus dem Pokal geworden. Da haben sie mit uns sicher noch eine Rechnung offen.“

Den TSG-Trainer ärgern Niederlagen wie die gegen Kellerkind Crailsheim III

Allerdings ist auch der Neuling aus dem Murrtal eine echte Hausnummer in der Liga. Zwar seien Topteams wie die BSG Basket Ludwigsburg II, der Zweite Croatia Stuttgart oder auch der MTV Stuttgart der TSG noch einen Schritt voraus, doch der Platz direkt dahinter und damit die Top Vier wären möglich gewesen, urteilt der 28-jährige Spielertrainer und ärgert sich ein weiteres Mal über unnötige Niederlagen wie das 71:74 vor drei Wochen daheim gegen Kellerkind Merlins Crailsheim III. Die dritte Mannschaft des Bundesligisten hatte bis dahin erst einen Saisonsieg, seit Backnang sind es zwei bei 13 Versuchen.

Zu schlecht will Oesterle, als Jugendlicher einst beim Nachwuchs des Bundesligisten aus Ludwigsburg am Ball, sein Team allerdings nicht dastehen lassen. Immerhin weist der Coach mit der ersten Männermannschaft seines Heimatvereins, für den auch schon Vater Bernd Oesterle als Spieler und Trainer aktiv war, ja eine ausgeglichene Bilanz auf. Doch für Lukas Oesterle steht auch fest: „Wir müssen versuchen, noch eine Liga höher und damit in die Oberliga zu kommen.“ Dann sei der Verein für andere Spieler interessanter. Zudem würde damit auch dem Wachstumskurs Rechnung getragen, den der Basketballsport im Murrtal nun schon einige Zeit eingeschlagen hat. Mittlerweile hat die TSG im männlichen Bereich von der U 12 bis zur U 18 alle Altersklassen besetzt. Im weiblichen Bereich soll es ab der kommenden Saison Teams von der U 12 bis zur U 16 geben, während in der U 8 und U 10 weiterhin mit gemischten Mannschaften gespielt wird. Zudem plant die TSG den Wiedereinstieg im Frauenbereich, nachdem sie bei den Männern nunmehr sogar drei Teams im Einsatz hat.

Oesterle gefällt, was Abteilungsleiter Jörg Blaetter und dessen Team leisten. Er sagt: „Wir investieren viel in den Nachwuchs, haben dort gute Trainer und ich freue mich jetzt schon auf die Jungs, die in ein paar Jahren in den Aktivenbereich kommen.“ Wobei die ihn dann vielleicht nur noch als Mitspieler an der Seite haben. Denn: „Wir suchen für die neue Saison einen neuen Coach. Die Doppelrolle als Trainer und Spieler ist für mich nicht einfach.“ Das gelte durchaus auch für seinen Co-Trainer Stefan Orth, der ebenfalls ein wichtiger Spieler ist und sich im Verein zudem als Spielleiter sowie U-16-Coach engagiert.

Wobei Oesterle klarmacht, dass der Landesligist aus dem Murrtal nicht von zwei Personen abhängig sei, sondern als Mannschaft funktioniere. Dazu zählt der gerade mal 21-Jährige Flügel Laurin Laib, der nach seinen Anfängen in Backnang ebenfalls das Ludwigsburger Jugendprogramm genossen hat, nun zurück ist und mit durchschnittlich 16.9 Zählern pro Spiel ligaweit der viertbeste Scorer ist. Dazu zählen aber auch erfahrene Kräfte wie Nikolai Kaiser oder die aus der Winnender Ecke stammenden Brüder Matteo und Andrija Vidacak, ihr Onkel Stanislav Vidacak sowie der während der Saison aus Zuffenhausen gekommene und erfahrene Aufbauspieler Jonathan Nkanga Tunga. „Bei uns läuft der Ball mittlerweile ganz gut“, sagt Lukas Oesterle, hört sich sehr zufrieden an und ärgert sich eigentlich nur darüber, dass sein Team dreimal die Punkte dem Gegner geschenkt hat.

Frauenteam im Aufbau

Frauen gesucht Nachdem Backnang zuletzt kein Frauenteam mehr hatte, ist der Verein zuversichtlich, in der neuen Saison wieder eine Mannschaft stellen zu können. Deshalb bietet die TSG interessierten Basketballerinnen ab dem Jahrgang 2009 schon jetzt jeden Mittwoch von 20 bis 21.30 Uhr in der Katharinenplaisirhalle Training an. Willkommen seien alle, die Lust hätten mal reinzuschnuppern, unabhängig davon ob Einsteigerin oder erfahren Spielerin, so der Verein.