Die SG Sonnenhof Großaspach träumt sich ins Aus

Trotz einer 2:0-Führung zur Halbzeit verliert der Fußball-Oberligist aus dem Fautenhau im WFV-Pokal beim Landesligisten TSV Bad Boll noch mit 2:3 und scheidet damit in der zweiten Runde aus.

Von Uwe Flegel

Bis Freitag haben die Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach noch Zeit, um für die anstehende Oberliga-Saison in Form zu kommen. Viel Zeit ist das nicht. Erst recht nicht bei der Menge an Arbeit, die auf Trainer Evangelios Sbonias und sein Team noch wartet. Das zeigten das 2:3 und das damit verbundene Aus in der zweiten WFV-Pokalrunde beim Landesligisten TSV Bad Boll. Dabei schenkte der Regionalliga-Absteiger eine 2:0-Pausenführung her. „Wir haben nicht mehr die nötigen Meter gemacht und nicht mehr genug zweite Bälle gewonnen“, bilanzierte der enttäuschte Coach, nachdem seine Elf in der Schlussphase binnen fünf Minuten noch zwei Treffer kassiert hatte.

Dabei hatte das Spiel für die SG optimal begonnen. Schon nach drei Minuten hatte der Noch-A-Jugendliche Nico Engel aus 16 Metern das 1:0 erzielt. Aspach besaß danach die Spielkontrolle, obwohl in der neuen und völlig umgekrempelten Elf vieles noch Stückwerk war. Vor allem hinten wirkte der Fautenhau-Klub nicht gerade sattelfest. Einem Oberligisten, der aufgrund von Verletzungen und mangels Innenverteidiger-Alternativen im Kader in der Abwehrzentrale schwächelte, Probleme zu bereiten, genügten aber selbst die überschaubaren Offensivqualitäten der Elf aus dem Kurort. Darauf angesprochen sagte Sbonias nur: „Was willst du machen, wenn du nur noch Außenverteidiger hast.“ Bis zur Halbzeit reichte es trotzdem für ein 2:0, auch weil Dominik Salz nach 35 Minuten nach kluger Vorarbeit von Elias Rahn mit einem Schuss ins lange Eck getroffen hatte.

Nach der Pause war das schnelle 1:2 von Yasin Ceküc der Anfang vom peinlichen Pokalaus. Wobei die SG nicht nur bei dem Tor eher eine Statistenrolle einnahm als Defensivarbeit zu verrichten. Auch beim Lattentreffer von Meksud Colic in der 57. Minute hatte Aspach zuvor schon abgeschaltet und den Ball im Aus gesehen. Lange blieben solche Nachlässigkeiten nicht bestraft. Bad Boll fehlte einfach das Format. Fast hätte Salz mit seinem Schlenzer in der 87. Minute gar Runde drei klargemacht, scheiterte aber am starken Torhüter Alexander Lang.

Doch während die Gastgeber nun vollends hellwach waren, träumte die Sbonias-Elf weiterhin davon, den Vorsprung irgendwie doch ins Ziel schummeln zu können. Damit war nach dem 2:2 von Sven Sönmez, der eine schlecht abgewehrte Flanke aus 14 Metern ins Netz jagte, vollends Schluss (88.). Noch schlimmer: Die SG schaffte es nicht einmal, in die Verlängerung zu kommen. Nachdem Benedict Dos Santos in der Nachspielzeit vorne frei stehend am Tor vorbei köpfte, war hinten im Gegenzug mal wieder Land unter. Eine Flanke von rechts, in der Mitte stand Meksud Colic völlig frei. Der 30-Jährige, der in jungen Jahren sowohl für die TSG Backnang wie für die SG Sonnenhof II am Ball war, traf aus elf Metern zum 3:2. Großaspach war raus und Trainer Sbonias bedient, hatte sein Team den Gegner zum Toreschießen doch geradezu eingeladen. Den Stab über seine neu formierte Mannschaft wollte er aber trotzdem nicht brechen: „Das hier ist ein Prozess und es geht darum, die Fehler vernünftig aufzuarbeiten.“ Zum Beispiel, indem möglichst rasch ein Innenverteidiger gefunden wird, der es schafft, die Abwehrzentrale auf ein wenigstens einigermaßen oberligataugliches Niveau zu bringen. Fraglich, ob das bis zum Auswärtsspiel am Freitag beim starken FC Nöttingen noch zu schaffen ist.

TSV Bad Boll: Lang – Greß (83. Schropp), Schöll, Strohmaier (57. Skropic), Topolovec – Ruther, Petricevic, Ceküc, Quattrone (46. Subasic) – Govorusic (54. Colic), Sönmez.

SG Sonnenhof Großaspach: Reule – Rahn, Frölich, Manduzio, Mohr – Pfänder (89. Celiktas), Konrad, Dos Santos, Kutlu – Salz, Engel.

Tore: 0:1 (3.) Engel, 0:2 (35.) Salz, 1:2 (47.) Ceküc, 2:2 (88.) Sönmez, 2:3 (90.+3) Colic. – Schiedsrichterin: Fritz (Abtsgmünd). – Zuschauer: 250.