Ein Duell unter vielen guten Bekannten

Aspachs Drittliga-Fußballer gastieren bei Ex-Trainer Rüdiger Rehm und seinem SV Wehen – Einige Ehemalige auf beiden Seiten

„Bei uns wird sich nicht so viel ändern“, sagt Trainer Sascha Hildmann und spricht dabei selbstverständlich nur von der Marschroute und der Startelf, mit der seine Mannschaft heute ab 19 Uhr ins Duell beim SV Wehen Wiesbaden schickt. Sportlich wartet eine echte Herausforderung auf Großaspachs Drittliga-Fußballer, gastieren sie doch beim Vierten der Vorsaison, der den Aufstieg nun in dieser Runde nachholen will.

Ein Duell unter vielen guten Bekannten

Hat sich nach seinen Adduktorenproblemen aufgerappelt und kehrt heute gegen Wiesbaden ins SG-Aufgebot zurück: Joel Gerezgiher. Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Würde es nicht um Punkte gehen, dann könnte das Duell heute Abend in der Brita-Arena auch zum Plausch unter alten Bekannten werden. Das liegt nicht nur, aber vor allem an Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm, der bekanntlich einst acht Jahre lang als Spieler, Co-Trainer und Cheftrainer bei der SG Sonnenhof war und die Zeit im Fautenhau mit den Aufstiegen von der Ober- in die Dritte Liga mitprägte. Das liegt aber auch an anderen. Bei Großaspach fanden zum Beispiel Torwart Maximilian Reule, Verteidiger Michael Vitzthum und vor dieser Saison Angreifer Stephané Mvibudulu direkt den Weg von der hessischen Landeshauptstadt zum Dorfklub. Auch Abwehrmann Kai Gehring war für den SVWW bereits am Ball.

Bei den Hessen wiederum haben neben Rehm noch dessen Co-Trainer Mike Krannich, die Abwehrspieler Moritz Kuhn und Jeremias Lorch sowie Offensivmann Maximilian Dittgen eine Vergangenheit im Fautenhau. Man kennt sich also. Ausschließlich ein Austausch von Nettigkeiten wird es in Wiesbaden allerdings nicht geben, wie SG-Coach Sascha Hildmann gleich mal klarmacht. „Dass Rüdiger Rehm und ich befreundet sind, ist bekannt. Doch das ist heute kein Thema.“ Schließlich stehen für beide Mannschaften drei Zähler auf dem Spiel. Für Hildmann ist klar, dass es gegen „einen der Titelfavoriten der Dritten Liga“ geht. Einer, der sich nach einem missglückten Start mittlerweile gefangen, zuletzt gegen Meppen und die Münchner Löwen zweimal in Folge gewonnen hat und mittlerweile als Zwölfter einen Platz vor der SG rangiert. Aspachs Coach warnt sein Team: „Mit Daniel-Kofi Kyere, Manuel Schäffler und Stephan Andrist kommt da ähnlich wie gegen Rostock eine offensive Wucht auf uns zu.“

Das heißt, die Defensive der Schwaben muss hellwach sein. Da trifft es sich gut, dass der Klub aus dem Fautenhau dort die Qual der Wahl hat und auf das Personal bauen kann, das in den bisherigen acht Partien nur fünf Gegentore zugelassen hat. An vorderster Front bleibt es dagegen dünn. Auch in Wiesbaden gibt’s für Hildmann im Sturmzentrum eigentlich nur Notlösungen, obwohl dort nach vier Spielen ohne einen Treffer ein Knipser sehnlichst erwünscht wird. Doch Routinier Timo Röttger ist nach seinem Muskelfaserriss aus der Aalen-Partie frühestens am Samstag im Heimspiel gegen Unterhaching ein Thema und der Ex-Wiesbadener Mvibudulu (ebenfalls Muskelfaserriss) wird wohl erst nach der Länderspielpause Mitte Oktober wieder zur Alternative. Einzig der zuletzt angeschlagene Joel Gerezgiher (Adduktorenprobleme) wird vielleicht schon heute Abend wieder zum Aufgebot zählen. Dafür muss Hildmann allerdings nun auf den jungen Angreifer Jonas Meiser verzichten, der sich gegen Cottbus das Außenband am Knie beschädigte, wie sich jetzt herausstellte, nachdem die zunächst eher leichten Beschwerden immer größer wurden. Damit gesellt sich der 19-Jährige nun auch zum ohnehin nicht gerade kleinen Lazarett um Röttger, Mvibudulu und Jannes Hoffmann (Knöchel-OP) sowie die beiden Langzeitverletzten Nicolas Jüllich (Leiste) und Jeff-Denis Fehr (Schambeinentzündung).

Ein Duell unter vielen guten Bekannten