Ein Fest, das auch Rückkehrer erfreut

Backnangs Volleyballer feiern 50. Geburtstag – Ludwigsburg beim Jubiläumsspiel mit zwei früheren TSG-Jugendlichen im Gepäck

Backnangs Volleyballer feiern ihr 50-Jähriges und zwei ehemalige Jugendspieler kehrten zumindest für ein Spiel an den Ort ihrer Ausbildungszeit zurück. Tolle Stimmung auf den Rängen der sehr gut besuchten Sporthalle Katharinenplaisir bilden den Auftakt und würdigen Rahmen der Feierlichkeiten. Das Phänomen des fehlenden Herrenteams der TSG bleibt aber weiter bestehen.

Ein Fest, das auch Rückkehrer erfreut

Freute sich, im Jubiläumsspiel mal wieder an der Stätte seiner Jugend am Ball sein zu dürfen: Der Ex-Backnanger Tin Tomic (links). Foto: A. Becher

Von Andreas Ziegele

„Für mich ist es ein schönes Gefühl, mal wieder hier aufschlagen zu dürfen“, sagt Tin Tomic, ehemaliger Jugendspieler der TSG. Er spielt seit einem Jahr wieder für den MTV Ludwigsburg. „Ich habe mich vor allem gefreut, meinen allerersten Volleyballtrainer wieder zu treffen“, sagt Tomic und spricht von TSG-Urgestein Pitt Richter. Vor fünf Jahren, im Alter von 16, verließ Tomic Backnang und spielte dann zwei Jahre für den MTV, ehe er zum SV Fellbach wechselte. Nun ist er wieder in der Barockstadt. Auf die Frage, warum er die TSG verlassen hat, antwortet Tomic: „Ich hatte damals das Angebot des MTV-Trainers, statt in der Bezirksliga in Backnang in der Oberliga bei Ludwigsburg zu spielen. Um den nächsten Schritt zu machen, habe ich als junger Kerl sofort zugesagt.“ Dass danach das Team aus dem Murrtal auseinandergefallen ist, bedauert der 21-Jährige, der in Erbstetten lebt. „Schwer erklärbar“ für ihn ist, dass es seitdem keine Herren- und Juniorenmannschaft mehr bei der TSG gibt. „Die Guten sind weggegangen und dann ging hier sportlich auch nichts mehr nach oben“, sagt Tomic im Rückblick.

Ein herzliches Hallo für die Trainer der ersten Stunde

Auch Markus Stern kommt aus der Backnanger Jugend. Damals noch als Markus Wieland am Start hat auch er die TSG noch während seiner Jugendzeit verlassen. „Das ist schon ewig her“, sagt der 26-Jährige. Über die Station Böckingen wechselte er mit 16 nach Murrhardt. Auch für Gegner Rottenburg war Stern schon im Einsatz. Der gebürtige Backnanger spielt nun seit vier Jahren für den MTV Ludwigsburg. „Viele Spieler sind damals von Fellbach abgeworben worden“, ist seine Begründung fürs Auseinanderbrechen des Herrenteams. „Allerdings ist das von der Ferne aus schwer zu erklären“, fügt er hinzu. Eine herzliche Umarmung gibt es dann mit Birgit Sterzel. „Sie war meine erste Trainerin“, sagt Markus Stern. Besonders stolz ist er noch auf etwas anderes: „Ich war der erste Beach-Partner von Yannick Harms.“

Schwer mit einer Erklärung fürs Fehlen im männlichen Nachwuchs tut sich auch Lisa Sipple. Die stellvertretende Abteilungsleiterin der TSG-Volleyballer meint: „Es ist generell schwierig, junge Männer für Volleyball zu begeistern. Vor allem müssen sich die dann erst mal von der B-Klasse wieder hochspielen.“ Die Hoffnung gibt Sipple aber noch nicht auf: „Wir sind dabei, hier wieder ein Team zu formen.“ Das Trainingsangebot wäre auf jeden Fall da, wie sie ergänzt.

Auf die Frage, ob es denn schon einen neuen Trainer fürs Regionalliga-Team der Frauen gibt, hält sich Sipple bedeckt: „Wir haben jemand in Aussicht, aber noch ist nichts in trockenen Tüchern.“

Sportlicher Leckerbissen an diesem Tag war das Duell des Drittligisten MTV Ludwigsburg mit dem Bundesligisten TV Rottenburg. Der Erstligist hatte sechs Spieler aus der ersten und fünf aus der zweiten Mannschaft, kommende Saison Drittliga-Konkurrent von Ludwigsburg, aufgeboten. Nur im dritten Satz konnte der MTV aufgrund einiger Konzentrationsschwächen aufseiten des Gegners mithalten und gewann diesen mit 25:23. Die anderen Sätze gingen mit 25:15, 25:19 und 25:14 klar an den Bundesligisten. Beeindruckend war vor allem dessen Aufschlagstärke. Mit den wuchtig geschlagenen Bällen hatte Ludwigsburg immer wieder Probleme. Der Klassenunterschied zeigte sich im gesamten Spiel. Immer wenn Ludwigsburg dran war, erhöhte der Kontrahent den Druck. Die Zuschauer hatten auf jeden Fall ihre Freude, denn es war ein hochklassiges Spiel. „Der Gegner war heute ein bisschen zu stark für uns“, fasste Markus Stern zusammen. „Aber ich denke, das war heute auch nur das Randthema der ganzen Veranstaltung.“ Denn letztendlich galt es, den 50. Geburtstag der Backnanger Volleyballer zu feiern.