Ein nervenaufreibendes Auf und Ab

Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang trennt sich im Bezirksduell vom SV Salamander Kornwestheim 31:31

Mehr Spannung geht kaum. Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang haben im Bezirksduell der Dritten Liga 31:31 gegen den SV Salamander Kornwestheim gespielt. Zeitweise durften die Fans der Gastgeber auf einen Sieg hoffen, in den letzten Minuten schien sich die Waage zugunsten der Kornwestheimer zu neigen. Jonas Frank gelang noch der Ausgleichstreffer.

Ein nervenaufreibendes Auf und Ab

Mit einem guten Auge für die Nebenspieler und obendrein selbst torgefährlich: Jonas Frank (beim Wurf) setzte wertvolle Impulse. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Im ersten Spielabschnitt legten die HCOB-Handballer ein hohes Tempo vor. Sie fanden im Angriff hervorragende Lösungen. Die Murrtaler erspielten sich viele Gelegenheiten und nutzten sie zielstrebig. Kornwestheims Abwehr konnte sich kaum auf die Gastgeber einstellen, die Gefahr ging von allen Positionen aus. Der Rückraum agierte torgefährlich. Benjamin Röhrle erzielte bei seinem ersten Drittliga-Einsatz in dieser Saison auf Anhieb zwei Tore. Auch über die Außen kamen die Gastgeber zum Erfolg.

Die ersten Minuten verliefen ausgeglichen. Doch nach einer Viertelstunde lagen die Gastgeber mit 11:7 vorn. Diesen Viertorevorsprung bewahrten sie bis zur Pause, mit 20:16 ging es in die Kabinen. Dass Kornwestheim nicht noch ein oder zwei Tore deutlicher zurücklag, war vor allem ein Verdienst von Christian Wahl. Der Rückraumwerfer zog die Fäden im Spiel seines Teams und steuerte in den ersten 30 Minuten sechs Tore fürs Team von Trainer Alexander Schurr bei.

In der zweiten Spielhälfte gelang Ruben Sigle zunächst das 21:16, dann kam der amtierende Drittliga-Meister auf. Zeitstrafen auf beiden Seiten sorgten für zunehmende Hektik, die Heimmannschaft war häufiger betroffen. Kornwestheim nutzte das und rückte näher heran. Nach 42 Minuten gelang Nico Hiller das Anschlusstor. Der HCOB kam im Angriff nicht mehr so zielstrebig zu Abschlüssen, die Chancenverwertung hatte nicht mehr das hohe Niveau der ersten 30 Minuten. Außenspieler Tom Kuhnle schied verletzt aus, nun musste Kevin Wolf auf dem Flügel ran. Der HC Oppenweiler/Backnang verschaffte sich noch einmal Luft, als er aus einem 24:23 ein 26:23 machte. Nach 51 Minuten aber war der Vorsprung aufgebraucht – Peter Jungwirth traf zum 27:27 für Kornwestheim.

Die Gastmannschaft bekam viele Siebenmeter zugesprochen. Nachdem Thomas Fink einen Strafwurf von Peter Jungwirth gehalten hatte, übernahm Christian Wahl diese Aufgabe und traf fortan sicher für den SVK. Als der HCOB zwei Torchancen in kurzer Zeit ausließ, ging Kornwestheim viereinhalb Minuten vor dem Ende in Führung. Der HCOB gab nicht auf. Jonas Frank schritt dabei in besonderer Weise voran. Als es im Angriff nicht so recht laufen wollte, sorgte er mit einer Einzelaktion fürs 29:29. Das war in diesem Moment eminent wichtig. Kornwestheim ging, einmal mehr durch Siebenmeter, wieder in Führung. Auf der Gegenseite fasste sich Ruben Sigle ein Herz und traf zum 30:30. Der Krimi ging weiter, hinein in die Schlussminute.

Wieder legte Kornwestheim vor, Christopher Tinti zum 31:30. Der HCOB stand in seinem letzten Angriff unter Druck. Erneut übernahm Jonas Frank Verantwortung. Sein sechstes Tor bedeutete das 31:31 und war schlussendlich auch der Endstand. Denn Kornwestheims letztes Anrennen wurde von der HCOB-Abwehr abgefangen. Es blieb beim Remis.

HC Oppenweiler/Backnang: Fink, Koppmeier – Benjamin Röhrle (2), Sigle (6), Wolf (5), Jonas Frank (6), Hug (n.e.), Schöbinger (1), Kuhnle (3), Maurer, Raff (2), Koch (1), Köder (5/1), Vlahovic.

SV Salamander Kornwestheim: Welz (1), Beutel – Scholz (1), Großmann (n.e.), Wahl (9/3), Reusch (2), Jungwirth (5/2), Kugel (1), Tinti (2), Steffens (n.e.), Hiller (5), Emrich (1), Flügel (4).

Siebenmeter: 2/4:5/6 (Röhrle scheitert an Beutel, Köder scheitert an Welz – Jungwirth scheitert an Fink). – Zeitstrafen: 12:8 Minuten (Schöbinger/zweimal, Fink, Maurer, Sigle, Wolf – Emrich/zweimal, Jungwirth, Flügel). – Schiedsrichterinnen: Kuschel/Senk (Mannheim/Ludwigshafen). – Zuschauer: 650.