Stuttgart Surge

Ersatz-Quarterback Lars Heidrich führt sein Team zum klaren Heimsieg

Die Footballer von Stuttgart Surge gewinnen in der ELF gegen die Fehervar Enthroners mit 55:12, obwohl Jordan Neuman wichtige Akteure schont – weshalb der Coach sein Team lobt.

Ersatz-Quarterback Lars Heidrich führt sein Team zum klaren Heimsieg

Beweist Übersicht: Surge-Quarterback Lars Heidrich

Von Jochen Klingovsky

Die Footballer von Stuttgart Surge durften sich im Kampf um den Einzug in die Play-offs keinen Ausrutscher erlauben – und lieferten ab. Gegen die bisher in dieser Saison der European League of Football (ELF) noch erfolglosen Fehervar Enthroners aus Ungarn gewann das Team von Jordan Neuman völlig ungefährdet mit 55:12 – obwohl der Cheftrainer seinen wichtigsten Akteur geschont hatte.

Reilly Hennessey stand in gelber Warnweste am Spielfeldrand, coachte, gab Anweisungen und Tipps. Eingreifen musste der Surge-Quarterback diesmal vor den rund 2300 Zuschauern im Gazi-Stadion nicht. Denn sein Vertreter Lars Heidrich (23), der als bester deutscher Quarterback gilt und auch in der Nationalmannschaft eine wichtige Rolle spielt, zeigte eine starke Leistung – nachdem er seine leichten Anlaufschwierigkeiten im ersten Viertel überwunden hatte. „Negativ an dem Spiel war, dass wir zu langsam hineingekommen sind. Wir dürfen nicht ein, zwei oder drei Drives verschwenden, ehe wir aufwachen. Diese Zeit haben wir gegen einen stärkeren Gegner nicht“, sagte Coach Jordan Neuman, ehe er Lars Heidrich lobte: „Wir haben großes Vertrauen in ihn, deshalb hatte er sich diese Chance verdient. Er hat es sehr gut gemacht, ein paar tolle lange Pässe gespielt und Übersicht bewiesen. Ich war sehr zufrieden mit ihm.“

Deutliche Surge-Führung nach der ersten Hälfte

Nach 15 Minuten hatte Stuttgart Surge durch ein Fieldgoal von Kicker Timo Bronn lediglich mit 3:0 geführt, der eine oder andere lange Pass von Heidrich hatte bis dahin seine Abnehmer verfehlt. Dann aber kam die Offensive des Favoriten ins Rollen. Nach einem weiteren Fieldgoal von Timo Bronn klappte vor allem das Zusammenspiel zwischen Lars Heidrich und Mike Harley Junior. Der agile Wide Receiver fing erst einen langen und eine gute Minute später einen etwas kürzeren Pass seines Quarterbacks, trug in beiden Fällen den Ball in die Endzone – der Gastgeber führte, nachdem Ben Wenzler auch noch eine Interception gelungen war, am Ende der ersten Hälfte deutlich mit 27:0. Und in diesem Stil ging es weiter.

Nach der Pause klappte auch das Laufspiel immer besser. Im Anschluss an einen langen Lauf von Kai Hunter machte Lars Heidrich per Quarterback-Sneak den nächsten Touchdown, anschließend steuerte Nick Wenzelburger eine weitere Interception bei. Den Gästen gelangen im dritten Viertel zwar auch zwei Touchdowns (jeweils ohne Extrapunkt), doch Kai Hunter und Daniel Pedro mit einem starken Lauf über 87 Yards sorgten dafür, dass die Surge-Führung auf 48:12 anwuchs. Im letzten Abschnitt machten Daniel Pedro mit seinem zweiten Touchdown und der fehlerlose Kicker Timo Bronn mit einem weiteren Extrapunkt den 55:12-Endstand perfekt.

„Es war der Pflichtsieg, den wir gebraucht haben“, sagte Coach Neuman, „dass wir ohne Reilly Hennessey und ohne US-Amerikaner in der Defensive spielen konnten, zeigt ganz klar die Stärke unseres Kaders. Ich bin froh, dass wir bei unserem ursprünglichen Plan geblieben sind und trotz der Tabellensituation keine Panik gezeigt haben. Mit dem, was die Mannschaft gezeigt hat, bin ich sehr zufrieden.“