Erstmals in New York im Achtelfinale: Doch Zverev will mehr

dpa New York. Die US Open gehen in ihre entscheidende Phase, und das deutsche Tennis ist noch vertreten. Erstmals steht Alexander Zverev in New York im Achtelfinale. Doch das soll noch nicht alles sein. Alte Bilder von Boris Becker dienen als Inspiration.

Erstmals in New York im Achtelfinale: Doch Zverev will mehr

Steht bei den US Open erstmals im Achtelfinale: Alexander Zverev. Foto: Sarah Stier/AP

Der erstmalige Achtelfinal-Einzug bei den US Open ist für Alexander Zverev noch lange nicht genug. „Das ist kein Finale, sondern nur eine vierte Runde. Ich möchte noch mehr Matches hier gewinnen“, sagte Zverev nach seinem Viersatzsieg gegen den Slowenen Aljaz Bedene.

An diesem Montag hat er die nächste Chance dazu. Im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale trifft die deutsche Nummer eins auf den Argentinier Diego Schwartzman. Bei den Damen bekommt es Julia Görges mit der Kroatin Donna Vekic zu tun.

Dass nur die ganz besonderen Tennisspiele in Erinnerung bleiben und nicht ein normaler Drittrundensieg bekam Zverev am Samstag rund um seinen Sieg gegen Bedene immer wieder vor Augen geführt. „Du hast ja vor 30 Jahren hier gewonnen“, sagte er im Interview des TV-Senders Eurosport zu Tennis-Legende und Fernsehexperte Boris Becker. „Ich glaube, die Bilder von deinem Erfolg damals habe ich heute 30 Mal auf der Leinwand gesehen.“ Becker gewann 1989 im Endspiel gegen Ivan Lendl.

Von einem derartigen Erfolg ist Zverev noch weit entfernt. Doch dass er es in New York zum ersten Mal in seiner Tennis-Karriere in die vierte Runde schafft, hätte ihm im Vorfeld nicht jeder zugetraut. Schließlich hat der 22-Jährige bislang kein einfaches Jahr hinter sich, hinkt den eigenen Ansprüchen und denen von Fans und Experten noch deutlich hinterher.

Rechtzeitig zum letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres kommt Zverev aber wieder in Form. Gegen Bedene zeigte er phasenweise hochklassiges und spektakuläres Tennis und beeindruckte in den wichtigen Phasen mit einer bemerkenswerten Nervenstärke. Zudem hat der gebürtige Hamburger seine Schwächephase beim Aufschlag überwunden. Gegen Bedene schlug Zverev 25 Asse bei nur sieben Doppelfehlern. „Wenn er gut aufschlägt, dann kann er jeden Spieler der Welt schlagen“, sagte Becker, früher selbst extrem von seinem Service abhängig.

„Das war ein nächster Schritt in seiner Karriere“, lobte Becker Deutschlands Spitzenspieler, für den er auch als Mentor ohne offizielle Funktion fungiert. „Ich liebe den Sascha, bin immer für ihn da“, sagte der dreimalige Wimbledonsieger unlängst über Zverev.

Mit dem Einzug ins Achtelfinale hat dieser die Erwartungen in New York schon einmal erfüllt, gegen Schwartzman darf er sich wieder Chancen ausrechnen, auch wenn der Argentinier im bisherigen Verlauf des Turniers noch keinen Satz abgegeben hat. „Das Ziel der Besten ist es, in der zweiten Woche sein bestes Tennis zu spielen“, sagte Zverev. Im Falle eines Sieges gegen Schwartzman wird er das im Viertelfinale auf jeden Fall tun müssen. Denn dann könnte es zu einem Duell mit Rafael Nadal kommen. Für Qualifikant Dominik Koepfer stand schon in der Nacht zu Montag die Partie gegen den Russen Daniil Medwedew im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale an.

Auf dem Weg zurück zu ihrem besten Tennis ist auch Görges. Auch die 30-Jährige hat in diesem Jahr einige Schwächephasen durchlebt. Seit dem Trainerwechsel zu Sebastian Sachs geht es für Görges aber wieder aufwärts. Gegen die an Nummer sieben gesetzte Niederländerin Bertens zeigte die Fed-Cup-Spielerin eine bärenstarke Leistung. In ihrem zweiten Achtelfinale bei den US Open nach 2017 geht es für sie nun gegen die Kroatin Vekic. „Ich fühle mich gut. Die ersten beiden Runden waren etwas zäh, doch jetzt bin ich im Turnier angekommen.“