Frankfurt vergibt Heimsieg gegen Bremen

dpa Frankfurt/Main. Kurz vor Schluss schien Eintracht Frankfurt ein schweres Spiel für sich entschieden zu haben. Aber Werder Bremen schlug zurück und belohnte sich wieder mit einem Punkt. Jetzt gilt es für beide Teams, in der Länderspielpause Kraft zu tanken.

Frankfurt vergibt Heimsieg gegen Bremen

Frankfurts Andre Silva (r) im Zweikampf mit Bremens Maximilian Eggestein. Foto: Silas Stein/dpa

Im Duell mit Europa-Rivale Werder Bremen hat Eintracht Frankfurt den Sprung in die Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga verpasst.

Die Hessen kamen zum Abschluss des 7. Spieltags vor eigenem Publikum nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus und gehen mit elf Punkten in die Länderspielpause. Werders Davy Klaassen (28. Minute) hatte vor 51.500 Zuschauern die Gäste-Führung erzielt, die von Sebastian Rode (55.) noch ausgeglichen wurde. Die Führung der Eintracht in der 88. Minute durch André Silva (88.) glich dann Milot Rashica (90.+1) in der Nachspielzeit durch einen verwandelten Foulelfmeter aus.

„Das ist ärgerlich, aber kein Hals- und Beinbruch. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber leider nur einen Punkt mitgenommen“, sagte Eintracht-Torschütze Rode bei Sky. Mit dem Saisonverlauf insgesamt ist er bisher einverstanden: „Wir haben noch Verbesserungsbedarf, aber es ist in Ordnung.“

Die Frankfurter Fans nutzten das Heimspiel erneut, um intensiv gegen die Verpflichtung des früheren Welt- und Europameisters Andreas Möller als Chef des Nachwuchsleistungszentrums zu wettern. „Zu Andy Möller haben wir keine Verbindung, mit Verrätern haben wir nichts zu tun“, schrieben sie einen Tag nach der fixen Verpflichtung des 52-Jährigen auf einem großen Transparent. Sportchef Fredi Bobic hatte zuvor den Möller-Deal verteidigt.

Eintracht-Coach Adi Hütter konnte drei Tage nach dem mühsamen 1:0 in der Europa League bei Vitória Guimarães wieder auf Abwehrchef Makoto Hasebe bauen und musste dafür auf den verletzt fehlenden Stürmer Bas Dost verzichten. Beide Teams suchten gleich in der Anfangsphase ihr Glück in der Offensive und agierten mutig. Werders Maxi Eggestein verpasste die frühe Führung (7.) nur knapp, er traf mit einem satten Schuss den Pfosten.

Doch auch der Eintracht war nach einer Englischen Woche keine Müdigkeit anzumerken. Spielmacher Daichi Kamada (9.) kam zu einem gefährlichen Abschluss, wurde aber in letzter Sekunde noch von Klaassen geblockt. Danach übernahmen die Gastgeber die Kontrolle über das Spiel und kombinierten sich weitere große Chancen heraus: Kamada scheiterte ein weiteres Mal (20.), diesmal an Jiri Pavlenka und der Latte. Direkt im Anschluss landete ein Kopfball von André Silva nur knapp über dem Tor.

Doch mitten in die Frankfurter Drangperiode platzten die Gäste mit einem starken Konter. Nachdem Joshua Sargent zunächst an Eintracht-Keeper Frederik Rönnow und der omnipräsente Leonardo Bittencourt an der Latte scheiterten, nutzte Klaassen die dritte Chance und schoss zur Führung ein. Zwar führte Frankfurt nach einer halben Stunde mit 11:2 Torschüssen und 15:2 Flanken, geriet aber äußerst unglücklich in Rückstand, bei dem es bis zur Pause blieb.

Nach dem Wechsel ging es in höchst turbulent zu: Paciencia scheiterte mit zwei weiteren Kopfbällen am starken Pavlenka. In einer weiteren Situation erhielt der Portugiese nur deshalb keinen Elfmeter, weil er zuvor haarscharf im Abseits stand, wie Referee Guido Winkmann nach Sichten der Videobilder erkannte. Für Frankfurts Belohnung sorgte dann Mittelfeldmann Rode, der nach einer Ecke mit einem Volley sehenswert zum Ausgleich traf.

Als sich in der hektischen Schlussphase Frankfurt schon auf der Siegerstraße wähnte, foulte Makoto Hasebe Klaassen elfmeterwürdig. Rashica verwandelte sicher und Bremen gelang wie in der Vorwoche bei Borussia Dortmund (2:2) ein Punktgewinn bei einem internationalen Starter. „Wir haben ein tolles Fußballspiel gesehen. Die zweite Halbzeit waren wir einen Tick zu passiv. Aber alle haben alles reingeworfen und deshalb ist es für uns ein guter und wichtiger Punkt“, sagte Werder-Coach Florian Kohfeldt.