Frankfurt zittert sich zum ersten Sieg - 1:0 in Guimarães

dpa Guimarães. Glanzvoll war es nicht, trotzdem ist die Eintracht mit einem Arbeitssieg in der Europa League zurück auf Kurs. Ein Kopfballtor von Ndicka sorgt für den Unterschied. Nun wartet in drei Wochen Standard Lüttich. Krawalle vor dem Spiel könnten noch die UEFA beschäftigen.

Frankfurt zittert sich zum ersten Sieg - 1:0 in Guimarães

Eintracht Frankfurt gewann 1:0 in Guimarães. Foto: Uwe Anspach/dpa

Trotz eines schwachen Auftritts hat Eintracht Frankfurt mit viel Glück den ersten Sieg in der Gruppenphase der Europa League gelandet.

Beim von Krawallen begleiteten 1:0 (1:0) des Vorjahreshalbfinalisten bei Vitoria Guimarães avancierte Abwehrspieler Evan Ndicka mit seinem Kopfballtor in der 36. Minute zum Matchwinner. Nach der 0:3-Auftaktpleite gegen den FC Arsenal ist der hessische Fußball-Bundesligist in der Gruppe F mit drei Punkten wieder auf Kurs, muss in den weiteren Gruppenspielen aber deutlich zulegen.

„Die Mannschaft hat den Kampf angenommen. Es war ein schwieriges Spiel. Wir haben nicht so gut aus der Abwehr rausgespielt“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic bei Nitro und Sebastian Rode fügte hinzu: „Es war eine wilde Partie. Wir hatten sie nicht so recht unter Kontrolle. Am Ende müssen wir froh über den Sieg sein.“

Die Frankfurter konnten sich auf ihrer nächsten Europa-Tour wie gewohnt auf die starke Unterstützung ihres Anhangs verlassen, rund 3000 Fans hatten die Reise nach Portugal angetreten. Dabei kam es allerdings zu unschönen Szenen im Eintracht-Block vor dem Spiel. Fans beider Mannschaften bewarfen sich kurz vor dem Anpfiff der Partie am Donnerstagabend gegenseitig mit Sitzschalen. Die Polizei räumte daraufhin einen Frankfurter Fanblock.

Das könnte Folgen haben. Die Hessen spielen schon seit letzter Saison unter Bewährung und waren erst unlängst von der Europäischen Fußball-Union wegen der Vorfälle im Playoff-Rückspiel gegen Racing Straßburg zu einer Geldstrafe in Höhe von 58 000 Euro und der Sperrung eines Blocks auf der Haupttribüne beim nächsten Gruppen-Heimspiel gegen Standard Lüttich verurteilt worden.

Ungeachtet der Vorkommnisse war die Mannschaft von Trainer Adi Hütter zunächst gleich auf der Höhe und hatte nach drei Minuten die große Chance zur Führung, als André Silva aus kurzer Entfernung den Ball über das Tor setzte. Zuvor hatte sein portugiesischer Landsmann Goncalo Pacienca den Ball erobert.

Auf der Gegenseite durfte sich Frederik Rönnow in seinem ersten Pflichtspiel seit fast einem Jahr bei zwei Distanzschüssen ein wenig Sicherheit holen. Der Däne rückte für den an der Schulter verletzten Nationaltorhüter Kevin Trapp zwischen die Pfosten und dürfte bis zur Winterpause die neue Nummer eins sein. „Das war absolut fehlerfrei“, lobte Bobic.

In der 16. Minute wäre aber auch Rönnow geschlagen gewesen, als Leo Bonatini aus kurzer Entfernung den Innenpfosten traf. Den Nachschuss setzte Davidson über das Tor.

Der Eintracht fehlte es an Kreativität und Tempo im Spiel, nur selten kamen die Hessen zu gefährlichen Abschlüssen wie beim Schuss von Erik Durm (30.). Also mussten es die Standards richten. Nach einer Ecke von Djibril Sow köpfte Ndicka zur Führung ein und markierte so sein erste Europapokal-Tor.

Im zweiten Durchgang erhöhte Guimaraes den Druck und brachte die Eintracht-Defensive zunehmend in die Bredouille. Entlastung gab es von den Frankfurtern in dieser Phase kaum mehr. Einzig die fehlende Durchschlagskraft der Portugiesen hielt die Hütter-Mannschaft im Spiel. Als Vitoria aufmachte, wäre der Eintracht fast das zweite Tor gelungen, doch der portugiesische Schlussmann Miguel Silva parierte zweimal großartig: Erst beim Schuss von André Silva (72.), dann beim Kopfball von Filip Kostic (75.).