Freiberg-Spiel ist Erdmanns Maßstab

Backnangs Oberliga-Fußballer fahren nach Teilerfolg mit frischem Rückenwind nach Ravensburg

Freiberg-Spiel ist Erdmanns Maßstab

Angeschlagen und eventuell nicht am Ball: TSG-Kapitän Oguzhan Biyik. Foto: A. Hornauer

Von Uwe Flegel

Groß verändert hat das 1:1 gegen den SGV Freiberg die Situation der TSG-Fußballer im Abstiegskampf der Oberliga nicht. Dennoch hat Vorstandsmitglied Marc Erdmann festgestellt: „Für die Moral der Spieler war der Punkt gut.“ Nun hoffen die Backnanger, dass es im zweiten Spiel unter Trainer Evangelos Sbonias gar zu drei Zählern reicht. Auf den Nachfolger von Andreas Lechner und die Elf aus den Etzwiesen wartet am Samstag beim FV Ravensburg ab 14.30 Uhr allerdings eine schwere Auswärtsaufgabe. Das weiß Erdmann und macht deshalb gleich von vornherein klar: „In Sachen Einsatz und Willen muss das Heimspiel gegen Freiberg der Maßstab sein.“

Den großen Befreiungsschlag verpasste die TSG im Spiel eins nach der Trennung von Andreas Lechner. Mut hat der Auftritt gegen den Nachbarn aus der Ludwigsburger Ecke dennoch gemacht. Immerhin luchste der Drittletzte dem Titelaspiranten einen hoch verdienten Zähler ab. Viel einfacher wird die Herausforderung morgen allerdings nicht. „Mich überrascht, dass Ravensburg nur auf Rang zwölf steht“, warnt Marc Erdmann, den Kontrahenten nur am Tabellenplatz zu messen, denn das sei für ihn eine der spielstärksten Mannschaften der Oberliga. Ein Urteil, das nicht von ungefähr kommt, spielte Ravensburg in den vergangenen Runden meist vorne mit. Diese Saison läuft es aber noch nicht so recht.

Für Marc Erdmann spielt das allerdings keine große Rolle, denn sein Team hat im Kampf um den Klassenverbleib mit sich selbst genug zu tun. Deshalb interessiert es ihn auch nicht unbedingt, dass in diesem Jahr mit Ravensburg und dann in Villingen noch zwei dicke Brocken auf das Kellerkind warten. Wichtiger ist für ihn in der momentanen Situation, „dass wir bis Weihnachten einfach noch so viele Punkte wie möglich holen“.

Zur richtig großen Aufholjagd kann das Team aus den Etzwiesen ohnehin erst nach der Winterpause blasen. Verschenken wollen Erdmann und seine Fußballer allerdings auch davor schon nichts. Deshalb fordert er fürs Duell in Ravensburg: „Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen, dann ist was möglich. Zudem: Wir fahren sicherlich nicht 400 Kilometer durchs Land, um brav die Punkte abzuliefern. Warum soll nicht auch uns mal eine Überraschung gelingen.“

Personell gibt es bei der TSG vor dem letzten Vorrundenspiel allerdings noch drei Fragezeichen. Kapitän und Mittelfeldorganisator Oguzhan Biyik plagt eine Zerrung, bei Patrick Tichy ist ebenso noch unklar, ob er rechtzeitig fit wird, und Torjäger Mario Marinic ist nach seiner Knie-OP weiter ein Wackelkandidat und wohl keine wirkliche Alternative.