Freude aufs Wiedersehen mit Ex-Klub

Mike Owusu empfängt mit Aspachs Drittliga-Fußballern morgen Hansa Rostock und hofft auf einen Platz in der Anfangsformation

Ob er morgen ab 14 Uhr zur Startelf der SG Sonnenhof zählt? „Ich habe das Gefühl, dass ich nah dran bin“, antwortet Mike Owusu und hofft. Schließlich geht es für ihn mit Aspachs Drittliga-Fußballern im heimischen Stadion gegen einen Klub, über den der 23-Jährige sagt: „Ich freue mich aufs Wiedersehen. Hansa Rostock war meine erste Profistation und ich habe dort noch gute Freunde.“

Freude aufs Wiedersehen mit Ex-Klub

Hofft, dass er morgen von Beginn an mit Hand anlegen kann, wenn die SG Sonnenhof Großaspach seinen Ex-Verein Hansa Rostock empfängt: Offensivmann Mike Owusu (links). Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

In Berlin geboren, dort in der Jugend der Traditionsvereine Tennis Borussia und Hertha BSC groß geworden, hatte der 1,90 Meter große Schlaks ab dem Sommer 2017 an der Ostsee sein sportliches Glück gesucht. So richtig gefunden hat er es dort trotz der 21 Saisoneinsätze offenbar nicht, obwohl Hansa-Trainer Pavel Dotchev den Offensivmann lobte: „Er ist ein sehr talentierter Spieler.“ Deshalb ging es zwölf Monate später quer durch die Republik. Nun zeigt Owusu seine Qualitäten im Fautenhau. Den großen Durchbruch hat er vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Verein noch nicht geschafft. In den ersten sieben Punktspielen durfte der Spezialist fürs offensive sowie fürs äußere Mittelfeld zwar viermal ran, zählte allerdings nur gegen Kaiserslautern zur Anfangsformation. Klar, dass ihn diese Situation nicht zufriedenstellt. Doch nach Frust hört es sich nicht an, wenn Owusu sagt: „Ich habe das Gefühl, dass ich nah dran bin und der Trainer sich nicht gegen mich, sondern für jemand anders entscheidet. Deshalb gebe ich Gas und versuche, mich anzubieten.“

Sehr weit scheint der Fußballer mit seiner Selbsteinschätzung nicht daneben zu liegen. Zumindest fällt bei Coach Sascha Hildmann der Name Mike Owusu, als es darum geht, welche Startelfkandidaten die SG in der Offensive hat, wenn es morgen gegen Hansa Rostock geht. Für den Spieler wäre es wohl eine riesige Motivation, gegen die alten Kollegen mitzumischen. „Ich habe dort noch gute Freunde“, erzählt Mike Owusu und nennt vor allem Vladimir Rankovic und Amaury Bischoff, zu denen er sehr viel Kontakt hat. Und es gibt noch den Ex-Aspacher Pascal Breier, „der an meinem Wechsel hierher ein wenig mitbeteiligt war“.

Bereut hat er den Umzug vom hohen Norden an den Rand des Schwäbischen Walds noch nicht. „Alles im grünen Bereich“, heißt es von dem in der Millionenstadt Berlin sozialisierten jungen Mann, der nach seinen ersten Wochen in der Provinz noch schmunzelnd anfügt: „Es gibt ja auch viel Grün hier.“ Etwas ernster fügt er dann an: „Es gefällt mir gut und ich habe in Oppenweiler eine coole Wohnung gefunden.“ Eine, in der er gemeinsam mit Dominik Pelivan lebt. Ein Zufall ist das nicht: „Dome und ich haben bei Hertha bereits in der A-Jugend sowie U 23 zusammen gespielt und wir haben uns schon damals gut verstanden.“

Und eben jener Dominik Pelivan ist für Mike Owusu ein perfektes Beispiel. Auch der 22-Jährige tat sich in seinem ersten Aspacher Jahr nicht immer leicht. Nun zählt Pelivan regelmäßig zur Anfangsformation, hat sich in der Defensivabteilung einen Stammplatz erkämpft. Eventuell dürfen die beiden gebürtigen Berliner ja bereits morgen gegen Hansa gemeinsam von Beginn an ran. Der Ex-Rostocker jedenfalls will dafür kämpfen. So wie er es schon nach dem einen oder anderen Rückschlag schaffte, zurückzukommen. Unter anderem waren es die Folgen zweier Kreuzbandrisse, die er auf dem Weg zum Profi überwinden musste. Vielleicht denkt er ja auch deshalb nicht nur an sich, wenn er vor dem Wiedersehen mit dem Ex-Verein sagt: „Ich wünsche beiden Mannschaften viel Glück“, um danach noch lächelnd anzumerken, „und uns ein Tor mehr als dem Gegner.“