Freude im Volley- und Basketball überwiegt

Während die Saison im Handball und Tischtennis wegen der angespannten Coronalage unterbrochen ist, dürfen andere Hallensportarten wie Volleyball und Basketball auf freiwilliger Basis wieder spielen. Allerdings ist dies aufgrund der geltenden Bestimmungen nicht ganz so einfach.

Freude im Volley- und Basketball überwiegt

Susann Haffke (rechts) und die TSG-Volleyballerinnen haben unter Coronabedingungen ihre Spiele absolviert. Foto: T. Sellmaier

Von Heiko Schmidt

Bei fast allen Sportarten ging am ersten Dezemberwochenende wegen des Wirrwarrs um die neue Coronaverordnung und der Kurzfristigkeit der Veröffentlichung von der Landespolitik nichts. Anschließend wurde die Saison unter anderem im Tischtennis und Handball unterbrochen. Die Verbände zweier anderer Hallensportarten haben hingegen die laufende Runde am vergangenen Wochenende fortgesetzt, jedoch auf freiwilliger Basis. Im Volleyball und im Basketball ging es also wieder um Punkte. So auch für die Frauenmannschaft der TSG Backnang, die in der Oberliga ihre Begegnungen absolviert. „Wir hatten am Mittwoch und Freitag trainiert“, berichtet Spielerin Susann Haffke. Sie schiebt nach: „Es war fast so normal wie in den Wochen davor.“

Die Backnanger Volleyballerinnen absolvierten gleich ein Doppelprogramm – am Samstag in Bad Waldsee und am Sonntag zu Hause gegen den MTV Stuttgart III. „Man merkt natürlich, dass durch die 2-G-plus-Regel weniger Zuschauer zum Spiel kommen“, sagt die 28-Jährige. Hatten vor der Coronazeit mindestens 50 Personen ein Volleyballspiel der TSG besucht, waren es am Sonntag in der Mörikehalle lediglich 20 Zuschauer. In Bad Waldsee sollen sogar nur zehn Fans in der Halle gewesen sein. Das ist aber nicht das Einzige, das den Volleyballerinnen zu schaffen macht. „Es ist alles sehr schwierig“, erklärt die Außenangreiferin. Sie begründet das so: „Auf der einen Seite freuen wir uns sehr, dass wir spielen dürfen. Auf der anderen Seite ist ein Coronabeigeschmack dabei.“ Susann Haffke und ihren Mitspielerinnen ist „noch mehr bewusst, dass jedes Spiel das letzte der Saison sein kann“. Das wäre es, wenn von der Politik oder vom Verband die Notbremse gezogen würde. Und wie sehen es die Volleyballerinnen, dass sie im Gegensatz zu anderen Sportarten wieder spielen können? „Das ist schwer einzuschätzen“, antwortet Haffke.

Ablenkung vom Alltag und „man macht etwas für seine Gesundheit“

Die Reaktion von Jörg Blaetter, Trainer und Abteilungsleiter der Basketballer der TSG Backnang, fällt ähnlich aus. „Die Entscheidung der Verbände anderer Sportarten ist durchaus nachvollziehbar“, sagt der 42-Jährige. Er betont aber: „Die Basketballspiele sind eine Ablenkung vom Alltag. Zudem macht man etwas für seine Gesundheit.“ Deshalb ist Blaetter auch froh, „dass wir wieder trainieren und spielen dürfen“. Doch er berichtet ebenfalls von erschwerten Bedingungen. Das geht schon bei der Mannschaft los. „Zwei von 15 Spielern bei unseren Männerteams sind nicht geimpft“, sagt der Trainer und Abteilungsleiter. Das heißt für ihn, dass derzeit nicht die besten Akteure spielen können. Außerdem gab es vor geraumer Zeit einen Coronafall in der Mannschaft, als ein Akteur positiv getestet wurde. „Daraufhin wurde das Bezirksliga-Heimspiel abgesagt“, so Jörg Blaetter. Demzufolge hatten die TSG-Basketballer vier Auswärtspartien in Folge absolviert.

Am vergangenen Sonntag stand nun die erste Heimpartie in der Sporthalle Katharinenplaisir gegen den MTV Stuttgart III an. „Auf dem Spielfeld hat sich nichts groß geändert als vor der neuen Coronaverordnung“, berichtet Blaetter. Der 42-Jährige macht aber auch klar: „Hätten auch geimpfte oder genesene Spieler einen Test haben müssen, wären wir an einem Punkt angekommen, bei dem es vom Aufwand her nicht machbar ist.“ Die jetzige Regelung hält Blaetter für realisierbar.

Natürlich hat er auch eine geringere Zuschauerzahl als vor der Coronazeit wahrgenommen. Fast hätte das TSG-Heimspiel in der Bezirksliga ohne Fans stattgefunden. „Wir hatten erst keinen gefunden, der die 2-G-plus-Regel überprüft. Aber dann hat es noch geklappt“, berichtet Blaetter über den erhöhten Aufwand für die Ehrenamtlichen in den Vereinen. Der Coach und Abteilungsleiter bezeichnet die Begegnungen als „Spiele mit Klotz am Bein“. Doch in der jetzigen Zeit nehmen es die Basketballer durchaus in Kauf. Schließlich dürfen sie wie die Volleyballer weiterhin ihre Begegnungen austragen. Diesen Luxus haben andere Sportler momentan nicht.