Frühes Aus für Katharina Menz in China

Judosportlerin aus Backnang blickt trotzdem auf eines der erfolgreichsten Jahre in ihrer Sportlerkarriere

Frühes Aus für Katharina Menz in China

Katharina Menz (oben) hat einen Kampf gewonnen, aber dann verloren. Foto: A. Becher

Von Katharina Klein



TSG-Judoka Katharina Menz hatte gestern bei den Qingdao Masters in China nichts zu feiern. Nur zwei Kämpfe bestritt die 29-Jährige aus Backnang. Auf einen Sieg folgte eine Niederlage und das frühe Aus beim Turnier. Die Kämpferin der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm befindet sich auf Platz 18 der Weltrangliste.

Den Masters in Qingdao vorausgegangen war für Katharina Menz wochenlanges Schwitzen. Zuerst in Japan, dann in China selbst folgte eine Übungseinheit auf die andere: „Beim Trainingslager in Japan waren richtig viele internationale Partner da. Das war super. Auch in China war es ganz gut“, bilanziert sie. Beim letzten Turnier des Jahres trug diese Arbeit aber keine Früchte. In Qingdao traf Menz in Runde eins auf die Brasilianerin Gabriela Chibana (Weltranglistenplatz 24). Diese ging zunächst in Führung. Menz warf sie dann mit einem Uchi-Mata auf den Rücken, sodass es direkt den vorzeitigen Sieg gab. „Der Kampf lief gut, vor allem im Griff“, resümiert sie.

Die nächste Gegnerin der Backnangerin war Distria Krasniqi (Weltranglistenplatz 36) aus dem Kosovo. Es war nicht das erste Duell zwischen den beiden. Menz verlor das letzte Aufeinandertreffen. Auch dieses Mal stand das Glück nicht auf ihrer Seite. Dennoch ist Menz von der Niederlage nicht am Boden zerstört: „Letztes Mal hat sie deutlich gewonnen. Dieses Mal war es echt knapp. Sie hat mich dann blöd erwischt und es war schwer, aufzuholen. Über Strafen hätte ich noch etwas machen können, deshalb ist es schade.“ Dass mit der Niederlage der Wettkampf für Menz bereits vorüber war, sieht sie ebenso locker. „Ich kann nicht unzufrieden sein, da meine kämpferische Leistung gut war. Es ist natürlich schade, dass ich vom letzten Turnier des Jahres ohne Medaille nach Hause fahre“, erzählt Menz.

Für sie ist das Jahr wettkampftechnisch nun zu Ende. Es war eines der erfolgreichsten in ihrer Sportlerkarriere: im Januar der sechste deutsche Meistertitel in Folge, im Februar Platz fünf beim Grand Slam in Düsseldorf, im März Bronze beim Grand Prix in Tashkent, Platz sieben beim Grand Prix in Antalya im April, den Monat darauf Bronze beim Grand Prix in Hohhot, im September und Oktober fünfte Plätze beim Grand Prix in Tashkent und Grand Slam in Brasilia sowie zuletzt Bronze beim Grand Slam in Abu Dhabi und den Oceania Open in Perth Anfang November. Im vorolympischen Jahr gab es für die TSG-Vorzeigejudoka kaum eine Pause. Sie belegt mit 2610 Punkten den zehnten Rang von 26 Qualifikationsplätzen für die Olympischen Spiele und ist damit faktisch die beste deutsche Judoka in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm. Aber erst, wer am 30. Mai 2020 zu den 26 Glücklichen zählt, hat es geschafft.

Jetzt freut sich die Backnangerin nach fast einem Monat in Asien, nach Hause zurückzukehren: „Ich war eine ganz schön lange Zeit weg. Natürlich war es auch besser, da wir nicht mit Jetlags zu kämpfen hatten. Aber jetzt freue ich mich darauf, die Weihnachtszeit zu genießen.“ Im neuen Jahr stehen im Januar die deutschen Meisterschaften an – vielleicht wird es dort der siebte Meistertitel.