Fünf Jahrzehnte Karl-Euerle-Halle

Erinnerungen von fünf Zeitzeugen an ihre persönlichen Highlights in dem im Herbst 1971 eröffneten Bauwerk, das derzeit abgerissen wird.

Fünf Jahrzehnte Karl-Euerle-Halle

Die Karl-Euerle-Halle kurz vor ihrer Fertigstellung und der Eröffnung am 25. September 1971. Foto: BKZ-Archiv

Von Steffen Grün

„Backnang besitzt eine außergewöhnliche Sporthalle“, lautete die Überschrift einer BKZ-Sonderveröffentlichung am 24. September 1971 und damit am Tag vor der Einweihung des Neubaus auf der Maubacher Höhe. Eine, die mit der auf der anderen Seite des damaligen Rasen- und heutigen Kunstrasenplatzes gelegenen Stadthalle von 1938 sowie dem Max-Born-Gymnasium (1958) und der Max-Eyth-Realschule (1970) ein Schul- und Vereinssportzentrum bildete, zu dem sich 1979 noch das Stadion gesellte. Eine, die ihren heutigen Namen erst nach dem Tod des langjährigen Ersten Bürgermeisters Karl Euerle bekam. Nicht zuletzt eine, die im kalkulierten Zeitplan fertig wurde. Nach dem Baubeschluss des Gemeinderats im Juni 1969 und der Vergabe an einen Generalunternehmer zum Preis von etwa drei Millionen D-Mark inklusive Einrichtung rollten ab 15. Juli 1970 die Bagger. Das Richtfest wurde am 22. Januar 1971 gefeiert, acht Monate später war das Schmuckstück fertig – pünktlich zum 125-Jahr-Jubiläum der TSG Backnang 1846, das zusammen mit der Halleneröffnung gefeiert wurde.

Einen Generalunternehmer gibt es dieses Mal auch, aber die Vorgeschichte ist wesentlich länger. Rund 15 Jahre wurden Vereine und Schulen immer wieder vertröstet. Erst wurde die Katharinenplaisirhalle nur in abgespeckter Form mit 199 statt 500 Zuschauerplätzen realisiert, dann wurde die stattdessen ins Auge gefasste Sanierung und Erweiterung der Karl-Euerle-Halle mit Platz für bis zu 1000 Besucher auf der städtischen Prioritätenliste immer wieder nach hinten geschoben. So lange, bis es Ende 2016 nicht mehr die anfangs geschätzten 1,7 bis 2,3 Millionen Euro, sondern etwa 13 Millionen gekostet hätte. Fortan wurde ein Neubau für knapp elf Millionen Euro angestrebt. Nun, da der Abriss der alten Halle begonnen hat und der neue Sporttempel bis Ende 2024 stehen soll, stehen Kosten von fast 20 Millionen Euro im Raum.

Umso wichtiger wäre, dass Backnang wie 1971 wieder „eine außergewöhnliche Sporthalle“ bekommt. Fünf Zeitzeugen verraten auf dieser Doppelseite, welche Bedeutung der damalige Neubau für sie und ihre sportlichen Mitstreiter hatte und welche sportlichen Höhepunkte sie in dieser Halle erlebt haben.

Volleyball-Länderspiel: Protokollant beim Duell der Stars

Wer begreifen will, welche Bedeutung der Bau der neuen Sporthalle auf der Maubacher Höhe für die TSG-Volleyballer besaß, muss wissen, unter welchen Bedingungen sie vorher ab 1969 in der Stadthalle ihren Sport betrieben hatten. Joachim Reschke kann ein Lied davon singen. Der Parkettboden war vor allem frisch gewienert gefährlich rutschig. Brenzlige Momente waren es auch, wenn der inzwischen 75-Jährige und seine Mitspieler mal wieder eine Lampe von der Decke schossen und es Scherben regnete. Eine Gummischnur ersetzte das Netz und als es später doch eines gab, „haben wir es mit viel Mühe zwischen zwei Reckstangen gespannt“. Im Training dienten die Wände, die Bühne und der Trennvorhang als Spielfeldbegrenzungen, für die Punktspiele „mussten wir das Feld stets vorher ausmessen und die Linien mit Malerkrepp auf den Boden kleben“. Für Verdruss sorgten zudem die maroden Sanitäranlagen und nicht zuletzt die fehlenden Hallenkapazitäten an sich, die den damals noch zur Turnabteilung gehörenden Volleyballern keine Weiterentwicklung erlaubten.

Vor diesem Hintergrund war der Umzug ins neue Domizil im Herbst 1971 ein Quantensprung. Reschke und seine Kumpels schwärmten „vom speziellen Sportboden und der Deckenhöhe“ sowie von den Sanitäranlagen, die nun vom Feinsten waren. Davon konnten sich am 6. Februar 1972 zwei Nationalteams überzeugen. Dank der guten Kontakte, die der Turn- und spätere Volleyball-Abteilungsleiter Heinz Knepel zum Landesverband hatte, bestritt Deutschland in Backnang ein Testspiel gegen Jugoslawien und gewann vor 600 Zuschauern mit 3:2. „Das war für alle, die mit Volleyball zu tun hatten, die Attraktion“, erinnert sich Reschke. Natürlich auch für ihn, der rund um die Partie stark eingespannt war. Etwa als es galt, vom Tennisverein einen Schiedsrichterstuhl auszuleihen, denn „wir hatten so etwas ja nicht“. Oder als Teil des TSG-Teams, das im Vorspiel in der bereits gut gefüllten Halle auf Kornwestheim traf. Und als Protokollant, der beim Duell der Stars den Spielberichtsbogen penibel ausfüllte. „Ich habe mich auf die Schreiberei konzentriert und konnte mich gar nicht richtig an den tollen Ballwechseln erfreuen. Ich wollte keinen Fehler machen“, berichtet Reschke, der sich bis heute um die Abteilungschronik kümmert.

Insgesamt müssen die TSG-Volleyballer einen guten Job gemacht haben, sonst hätten sie gegen Ende dieses besonderen Jahres nicht noch ein Bundesliga-Spiel zwischen Stuttgart und Freiburg im Breisgau austragen dürfen. „Mit den Olympischen Spielen 1972 in München hat der Volleyball in Deutschland großen Auftrieb bekommen“, weiß Reschke. Auch in Backnang, denn ein Jahr später waren es bei der TSG bereits drei Männerteams und auch im Frauen- und Jugendbereich tat sich im Laufe der 70er-Jahre einiges. Eine Entwicklung, die ohne den Hallenneubau allerdings kaum möglich gewesen wäre.

Gastspiel einer Olympiasiegerin in Backnang

Seit 51 Jahren und damit exakt so lange, wie es die Halle in der alten Form gab, ist Andrea Griem in der TSG-Turnabteilung. Bereits kurz nach der Eröffnung nahm sie unter ihrem Mädchennamen Brauns an einer Talentsichtung teil, zu der Gisela Müller in den Neubau gebeten hatte. „Damals war sie noch das Fräulein Burk“, erinnert sich die 57-Jährige lachend an den Tag, an dem sie die Sportabzeichenprüferin, Turnübungsleiterin und einstige Sportlehrerin von sich überzeugte. Sie zählte zu den Mädchen, die zum Leistungsturnen kommen durften.

Während das Training nur für kurze Zeit in der Karl-Euerle-Halle und danach in der Halle des Tausgymnasiums oder – wie die meisten Wettkämpfe – wieder in der Stadthalle stattfand, war das Bauwerk auf der Maubacher Höhe Schauplatz der Kinderweihnachtsfeier. „Die Halle war proppenvoll“, erzählt Andrea Griem, obwohl es für die Erwachsenen eine extra Veranstaltung gab: „Wir durften erst mit 12 oder 13 Jahren zur großen Weihnachtsfeier ins Bürgerhaus.“ Die Turnerin, die ihre Sportbegeisterung und den Drang, sich für ihren Verein im Ehrenamt zu engagieren, von den Eltern geerbt hat, war die erste Backnangerin im Landeskader. Als Teil des Trainerstabs, Fachwartin und Kampfrichterin sorgte sie später und sorgt sie bis heute dafür, dass es einige weitere TSG-Sportler in diesen illustren Kreis schafften – unter anderem ihre 22-jährige Tochter Taina.

Auch Backnangs Teams feierten vor allem in den vergangenen 20 Jahren große Erfolge, als Kulisse diente die Karl-Euerle-Halle. Die Männer durften eine Saison in der Zweiten Bundesliga turnen (2007), sind sonst fast Dauergast in der Dritten Liga und wollen es bleiben. Die Frauen waren mit dem Sprung in die Zweite Liga ein Jahr früher dran und bestritten zwei Runden auf diesem Niveau, wobei die Premiere nicht zu toppen war. „Absoluter Höhepunkt war der Auftaktwettkampf, den wir am 4. November 2006 in Backnang austragen durften“, schwärmt Griem. Das lag am eigenen Team, das mit Turnerinnen wie Alexandra Kiechle oder Ellen Layer als Neuling gut mithielt, und am Erstliga-Wettkampf, der ebenfalls in der Karl-Euerle-Halle stattfand. Stars wie die Olympiasiegerin und Weltmeisterin Oksana Chusovitina „mussten an unseren Geräten turnen“, erzählt das TSG-Urgestein schmunzelnd, „damals gab es noch keine Regel, dass es ein zertifizierter Gerätesatz sein muss“. Das hat sich geändert, manches andere auch. „Es war ein Privileg, als Verein mit lauter Eigengewächsen in dieser Liga mitturnen zu können“, sagt Griem: „Das wäre heute kaum noch möglich.“ Schon damals brauchte es Glück, denn nur der Rückzug einiger Rivalen spülte die TSG nach oben und nur ein frei gewordener Platz ermöglichte sogar noch eine zweite Runde. Verdient hat sich die Abteilung die Highlights in der Karl-Euerle-Halle aber allemal.

Überraschungscoup der TSG Backnang gegen den FC Bayern München

„Wer hätte das zu hoffen gewagt! Die TSG Backnang bezwingt Bayern München“, war Anfang 1974 im Vereinsheft zu lesen. Nein, es waren nicht die Fußballer, die Franz Beckenbauer, Gerd Müller und den anderen Stars ein Schnippchen geschlagen hatten. Vielmehr hatten am 2. Februar die TSG-Basketballerinnen gegen die FCB-Frauen mit 80:68 die Oberhand behalten. Und das nicht in einem Freundschaftsspiel, sondern in einer Bundesliga-Partie.

Basketball-Bundesliga in Backnang – das klingt trotz der jüngsten Aufstiege der TSG-Männer, die nun in der Landesliga um Punkte kämpfen, utopisch. Realität war es in den 1970ern, als es die Frauen dreimal ins Oberhaus schafften, wenn auch nur für je eine Runde. Helga Wolf gehörte zu den Leistungsträgerinnen und hielt so lange auf hohem Niveau mit, dass sie sogar noch eine Weile mit ihrer Tochter Inka im selben Team spielte. Ihr liegt es aber überhaupt nicht, andauernd von den einstigen Heldentaten zu erzählen. Sie und ihr vor knapp fünf Jahren verstorbener Ehemann Heiner, der das Team trainierte, hätten den Blick schon immer lieber nach vorne gerichtet. „Ich habe drei dicke Bücher mit Zeitungsartikeln, die ich seit dem Ende meiner Basketballlaufbahn nicht mehr angerührt habe“, berichtet die 79-Jährige.

Einzelne Ergebnisse kann sie deshalb nicht aus dem Stegreif rekapitulieren, aber grundsätzlich waren es „große Kämpfe und flotte Spiele“. Zu Hause sei es besser gelaufen als auswärts – nicht zuletzt dank der Unterstützung der Fans, die in stattlicher Zahl die Partien verfolgten. „Etwas Besseres als der Neubau der Halle auf der Maubacher Höhe hätte uns damals nicht passieren können“, sagt Helga Wolf, denn die vorherigen Trainings- und Spielstätten „waren nicht so toll“. Das galt mit ihrem rutschigen Untergrund sowohl für die Stadthalle als auch für die Seminarturnhalle, in der überdies ein Ofen mitten auf dem Feld stand. Umso größer war die Freude über die Eröffnung des Neubaus im Herbst 1971 und damit rechtzeitig vor dem ersten Bundesliga-Aufstieg 1973.

Zu dieser Zeit hörte Werner Braun als Abteilungsleiter auf und die Suche nach Ersatz war schwierig. „Mein Mann hat gesagt, jetzt haben wir eine so schöne Halle und niemand will Abteilungsleiter werden“, erinnert sich Helga Wolf und ergänzt schmunzelnd: „Dann hat er mir das Amt aufgeschwätzt.“ Die Kapitänin des Bundesliga-Teams trug also auch abseits des Platzes Verantwortung – wie ihre Mitspielerin Elke Vetter, die unter anderem als Jugendtrainerin fungierte. Das war wichtig, weil die neue Halle die Möglichkeit bot, die Nachwuchsarbeit auszubauen. Davon profitierten die TSG-Basketballer auch noch, als die große Zeit des Frauenteams vorbei war und als Helga Wolf das Abteilungsleiteramt an ihren Mann sowie dieser dann an Volker Michel abgegeben hatte.

Weltklassespieler geben sich die Klinke in die Hand

„Das ist eine Riesengenugtuung“, sagt Manfred Strohhäcker dazu, dass in den nächsten zwei Jahren auf der Maubacher Höhe eine neue Sporthalle entsteht, die mit ihren Dimensionen sogar noch ein bisschen über seine einstmaligen Forderungen hinausgeht. „Ich habe den Vorschlag gemacht, dass es eine Halle mit mindestens 800 Zuschauerplätzen sein muss“, erinnert sich der 83-Jährige an den Beginn der langen Debatte um die Notwendigkeit einer Sanierung und Erweiterung oder eines Neubaus, in der er als Vorsitzender (1982 bis 2001) und Ehrenvorsitzender der TSG Backnang 1846 (seit 2001) sowie als Frontmann des Sportfördervereins (2001 bis 2014) das Wort erhob: „Dafür bin ich von vielen ausgelacht worden.“ Künftig passen sogar über 1000 Besucher rein, weshalb für Strohhäcker „jetzt alles in Ordnung ist, aber man hätte die Halle früher bauen sollen, dann hätte man etliche Millionen gespart“.

Da spricht der sparsame Schwabe, aber vor allem auch der Sportenthusiast, der den erfolgreichen Teams und Athleten aus der Murr-Metropole schon längst eine modernsten Ansprüchen genügende Halle gewünscht hätte. Wie es ist, die ersten Schritte in einem Neubau zu machen, hat er selbst erlebt. Manfred Strohhäcker war noch einige Jahre aktiver Handballer, nachdem 1971 die Karl-Euerle-Halle eröffnet worden war, und „ich verbinde mit ihr viele sportliche Erlebnisse, darunter Auf-, aber auch Abstiege“. Den Ballwerfern, bei denen er zudem Jugendtrainer, Jugendleiter und stellvertretender Abteilungsleiter war, blieb er auch treu, als er später das Kommando im Hauptverein übernahm.

„Eine tolle Sache waren die Gastspiele vieler Erstligisten beim Handball-Cup“, blickt der altgediente Funktionäre auf die Turniere ab 1995 zurück, die für ihn absolute Höhepunkte in der Halle waren. Stars der Szene gaben sich die Klinke in die Hand – darunter die Welthandballer Kyung-Shin Yoon, der 2001 mit dem VfL Gummersbach den Siegerpokal mitnahm, und Jackson Richardson, der 1997 aber vor allem sichtlich gelangweilt auf der Ersatzbank des TV Großwallstadt saß und auf dem Feld keine Glanzlichter beisteuerte. Welt- und Europameister wie Christian Schwarzer und Stefan Lövgren oder der dreimalige Olympiasieger Andrei Lawrow kamen nach Backnang, dasselbe galt für die Trainergrößen Rolf Brack und Michael Roth mit ihren Teams. Und dann waren da noch die DHB-Junioren, die 2008 und 2009 unter anderem mit Patrick Groetzki und Kai Häfner mitmischten, die derzeit bei der WM für Deutschland am Ball sind.

„Wir hätten gerne noch Vereine wie den THW Kiel, die SG Flensburg-Handewitt oder den SC Magdeburg gehabt, aber die waren unbezahlbar“, verrät Manfred Strohhäcker. Vielleicht wird es ja irgendwann noch etwas mit einer solchen Hausnummer, wenn die neue Halle auf der Maubacher Höhe erst einmal steht.

TV Oppenweiler baut Karl-Euerle-Halle zur Festung aus

Schon Jahrzehnte bevor sich die Handballabteilungen des TV Oppenweiler und der TSG Backnang zum HCOB zusammenschlossen, waren die Ballwerfer aus der Sturmfedergemeinde in der Murr-Metropole heimisch. Im Prinzip ab dem Moment, als sie ein Dach über dem Kopf brauchten, weil die Hallenvariante die Feldvariante zunehmend verdrängte. Weil es in Oppenweiler keine geeignete Spielstätte gab, kam der Neubau auf der Maubacher Höhe gerade recht und blieb das Hauptdomizil, bis Ende 1985 die Gemeindehalle eröffnet wurde.

„Der TVO hat fünf Aufstiege in der Karl-Euerle-Halle gefeiert“, rechnet Rainer Böhle vor. Beim Sprung von der Kreisliga 3 in die Kreisliga 2 (1974) und danach in die Kreisliga 1 (1975) war der mittlerweile 64-Jährige noch nicht dabei und trumpfte stattdessen mit den Jugendteams auf. Bis 1977, als er mit Mitstreitern wie Martin Frank und Siegfried Wolf den württembergischen Vizemeistertitel in der A-Jugend bejubelte. „Das Finale haben wir in der ausverkauften Karl-Euerle-Halle gegen den späteren deutschen Vizemeister TG Nürtingen leider verloren“, erinnert sich Rainer Böhle. Als es mit vielen Eigengewächsen, die mitsamt dem Jugendleiter Helmut Wurst in die erste Mannschaft aufgerückt waren, dann über die Bezirksliga (1980) und die Landesliga (1982) bis hinauf in die Oberliga (1984) ging, gehörte der gebürtige Backnanger dann zu den Leistungsträgern.

„Die Karl-Euerle-Halle war eine Festung für den TVO“, sagt Rainer Böhle und kann von vielen Highlights vor heimischem Publikum berichten. Ihm fällt zum Beispiel der direkte Freiwurf von Günter Frömming zum 13:12 gegen die TS Esslingen ein, „ohne ihn wären wir nicht in die Oberliga aufgestiegen“. Es war das Ticket für die beiden Aufstiegsspiele gegen Friedrichshafen, der Sack wurde in eigener Halle zugemacht. „Wir haben eine Ehrenrunde gedreht, obwohl die Zuschauer ja nur auf einer Seite saßen“, erzählt Böhle und lacht. In der Saison drauf waren die Ränge „proppenvoll“, als mit dem TV Neuhausen/Erms der spätere Meister erwartet wurde und der TVO den Gästen ein 20:20 abtrotzte. Es waren mindestens 800 Zuschauer, „auf jeden Fall deutlich mehr als zulässig waren“. Den Sprung in die Regionalliga feierte der Verein dann bereits in der eigentlichen Heimat in Oppenweiler. Zurück nach Backnang ging es danach erst wieder, wenn der Handball-Cup angesagt war – und dann, als es den HCOB gab. 22 Drittliga-Spiele hat die Karl-Euerle-Halle ab 2015 erlebt, unter anderem mit einem „Frömming-Moment“. Wie der Ex-Spieler in den 1980ern zimmerte Ruben Sigle nach der Schlusssirene einen direkten Freiwurf zum 34:33 gegen Horkheim in die Maschen. Logisch, dass Rainer Böhle mit seinen Nachfolgern jubelte – ebenso wie beim 28:26 gegen Leutershausen, als sich wohl um die 1000 Zuschauer in die Karl-Euerle-Halle zwängten. Mal sehen, was noch kommt, wenn die neue Halle steht.