Fußball-Bundesliga: Das war Samstag, das kommt am Sonntag

dpa Berlin. Das war's schon fast. Der FC Bayern gewinnt das Spitzenspiel gegen Leipzig und kann kaum noch eingeholt werden. Zwei Clubs machen große Schritte Richtung Champions League, Borussia Dortmund gehört nicht dazu. Der Abstiegskampf bleibt spannend.

Fußball-Bundesliga: Das war Samstag, das kommt am Sonntag

Die neunte Meisterschaft in Serie ist dem FC Bayern kaum noch zu nehmen. Foto: Alexander Hassenstein/Getty POOL/dpa

Die neunte Meisterschaft in Serie ist dem FC Bayern kaum noch zu nehmen. Auch für den Kampf um die Qualifikation für die Champions League könnte dieser 27. Spieltag am Saisonende entscheidend gewesen sein.

Vor dem Abstieg zittern noch mehrere Clubs - unter anderem ein Verein aus der Hauptstadt, der sich selbst ganz woanders verorten wollte.

ABGEHAKT: Sieben Punkte Vorsprung hat noch kein Tabellenführer zu diesem Zeitpunkt der Saison verspielt, maximal waren es fünf. Entsprechend realistisch äußerte sich auch RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann nach dem vorentscheidenden 0:1 gegen den FC Bayern. „Wir spielen eine gute Saison, die müssen wir so weiterspielen - auch wenn die erste Chance auf einen Titel weg ist“, sagte er bei Sky. Das klang fast wie eine Gratulation an die Bayern, auch wenn es noch keine war. „Ein wichtiger Schritt auf jeden Fall. Wir wollen uns das nicht mehr nehmen lassen“, sagte Bayern-Kapitän Manuel Neuer, der mit seinen Teamkollegen noch das Double aus Meisterschaft und Champions-League-Triumph erreichen kann. Am kommenden Mittwoch steht das Viertelfinal-Hinspiel in der Königsklasse gegen Paris Saint-Germain an.

FAST ABGEHAKT: Mats Hummels wirkte ziemlich bedient. „Nicht die Champions League zu erreichen, wäre sportlich und finanziell eine Katastrophe“, sagte der Abwehrchef von Borussia Dortmund nach dem 1:2 gegen Eintracht Frankfurt bei Sky. Durch die Niederlage ist der Rückstand auf Platz vier zur Königsklasse, den die Hessen belegen, auf sieben Punkte angewachsen. Der Tabellendritte VfL Wolfsburg ist durch das 1:0 gegen den 1. FC Köln sogar schon elf Punkte enteilt. Die Chance auf die Qualifikation für die Königsklasse sei „nun klein“, sagte Hummels. Nur die Europa League zu erreichen, könnte bittere Konsequenzen für die Dortmunder haben, deren Jungstars Jadon Sancho und Erling Haaland schon jetzt umworben sind.

ABSTIEGSKAMPF: Die Gewinner in der unteren Tabellenhälfte kommen aus Augsburg. Durch das 2:1 gegen die TSG Hoffenheim hat der FCA mit 32 Zählern neun Punkte Vorsprung auf Platz 16 des 1. FC Köln (23). Die TSG belegt mit 30 Punkten Platz zwölf. „Das war heute ein Riesenschritt“, sagte Augsburgs Trainer Heiko Herrlich. Einen solchen verpasste der FSV Mainz 05 (Platz 14/25 Punkte), weil die Rheinhessen beim 1:1 gegen den Vorletzten Arminia Bielefeld (23) den Ausgleich kassierten. Kölns Trainer Markus Gisdol gab sich nach dem 0:1 beim VfL Wolfsburg trotz des gewachsenen Rückstands auf Mainz kämpferisch. „Es gilt nicht zu jammern“, sagte der 51-Jährige, der möglicherweise verstärkt um seinen Job zittern muss. „Das ist ein Thema, über das ich mir wirklich keine Gedanken mache“, sagte Gisdol.

DEBÜT: Streng genommen ist Hannes Wolf nur ausgeliehen, eigentlich ist der neue Trainer von Bayer Leverkusen beim Deutschen Fußball-Bund angestellt. Das Leihgeschäft ging zumindest im ersten Spiel für Bayer auf - das Wolf-Debüt glückte mit einem 2:1 gegen den FC Schalke 04. „Wir nehmen diesen Sieg als Rückenwind für das, was kommt“, sagte der Coach, der nur gut zwei Jahre älter ist als Schalkes Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar, der sich mit dem Anschlusstreffer mit 37 Jahren und 234 Tagen zum ältesten Liga-Torschützen der Königsblauen gemacht hatte. Der Niederländer löste Ex-Torwart Oliver Reck ab, der im Februar 2002 bei seinem Tor 36 Jahre und 347 Tage alt war.

DERBY: Verkehrte Welt in Berlin. Der vermeintlich kleine 1. FC Union geht mit 14 Punkten mehr in das Derby-Rückspiel gegen Hertha BSC an diesem Sonntag (18.00 Uhr/Sky). Eigentlich war es die Hertha, die um die Europapokalplätze mitspielen wollte. „Wir wissen, dass es für uns kompliziert wird, am Ende der Saison vor dem 1. FC Union zu stehen“, sagte Hertha-Sportdirektor Arne Friedrich. „Wir sind in dieser Spielzeit hinter unseren Erwartungen geblieben, aber uns ist bewusst, welche Bedeutung dieses Duell für unsere Fans hat.“ In den bisherigen drei Berliner Derbys in der Bundesliga gewann immer die Heimmannschaft.

AUFGABEN: Die Partie am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim VfB Stuttgart, der noch den Anschluss an das obere Tabellendrittel halten kann, ist für Werder Bremen (Platz 13/30 Punkte) der Auftakt zu komplizierten Tagen. Es folgen Spiele gegen RB Leipzig und bei Borussia Dortmund. „Wir müssen wachsam sein, aber wir haben auch einen durchaus respektablen Vorsprung“, sagte Trainer Florian Kohfeldt, der das VfB-Spiel mit Blick auf den Abstiegskampf nicht überbewerten will: „Wenn wir gewinnen, sind wir nicht durch, wenn wir verlieren, ist keine dramatische Situation entstanden.“

© dpa-infocom, dpa:210404-99-79225/2