Fußball-Bundesliga: Sieben Spiele, sieben Köpfe

dpa Berlin. Von einem Trainer über einen Rückkehrer bis hin zu einem Sitzenbleiber. Bei den Samstagsspielen stehen einige Trainer und Spieler besonders im Fokus. Auch in Freiburg, Berlin, Mainz, Bielefeld und Mönchengladbach.

Fußball-Bundesliga: Sieben Spiele, sieben Köpfe

Am Samstag gegen den FC Bayern wäre für Fabian Klos ein guter Moment, alle Zweifler mit einem Bundesliga-Tor für Bielefeld zu überzeugen. Foto: Friso Gentsch/dpa

Die Bayern kommen auf die Bielefelder Alm, doch auf die Unterstützung der Zuschauer muss der Aufsteiger verzichten. In Augsburg steht das Duell des Tabellenzweiten mit dem Spitzenreiter an. Die Schwaben können es im zehnten Ligajahr erstmals ganz nach oben schaffen.

Und sonst am Samstag? Nach Corona-Fällen gehen die Hoffenheimer ersatzgeschwächt ins Duell gegen Dortmund. Geht es für Werder in Freiburg weiter nach oben? Holt Trainer Labbadia gegen Stuttgart seinen Jubiläumssieg? Schafft Mainz oder Leverkusen den ersten Saisonsieg? Und gelingt Mönchengladbach gegen Wolfsburg die erfolgreiche Generalprobe für die Champions League?

FC Augsburg - RB Leipzig

Heiko Herrlich: Der Augsburger Trainer ist nach einem Pneumothorax, einer Ansammlung von Luft zwischen Lunge und Brustwand, zurück bei seiner Mannschaft. „Mir geht es sehr gut. Ich habe diese Woche das Training geleitet. Die Ärzte haben das gut gemacht“, sagte Herrlich. Der 48-Jährige betonte, dass die „Gesundheit über allem“ stehe. Jetzt soll es sportlich im Spitzenspiel Grund zur Freude geben. Gegen Leipzig wollen die Schwaben Einmaliges schaffen: Ein Sieg würde sie im zehnten Ligajahr zum ersten Mal an die Tabellenspitze bringen.

1899 Hoffenheim - Borussia Dortmund

Sebastian Rudy: Der 30 Jahre alte Rückkehrer steht gegen die Dortmunder vor seinem Debüt im Hoffenheimer Dress. Im August 2018 war Rudy für 16 Millionen Euro zum FC Schalke 04 gewechselt, wo er bis 2022 einen Vertrag unterschrieb. In der Saison 2019/20 kehrte er zu 1899 nach einer erfolglosen Zeit in Gelsenkirchen zum ersten Mal auf Leihbasis zurück, ging wieder zurück - und wurde nun erneut ausgeliehen. Kein Wunder, dass Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß feststellte: „Als wäre er nie weg gewesen.“

SC Freiburg - Werder Bremen

Milot Rashica: Eigentlich hätte Milot Rashica an diesem Wochenende gerne in Mainz gespielt - und zwar im Trikot von Bayer Leverkusen. Doch aus dem Wechsel wurde für Werder Bremens begehrtesten Stürmer in letzter Minute nichts. Anschließend bekam Rashica eine kleine Pause, hatte zudem mit Knieproblemen zu kämpfen und soll nun wieder für Werder treffen. „Meine Aufgabe als Trainer ist es, dass sein Kopf nach dieser unbefriedigenden Transferperiode wieder frei ist“, sagte Bremens Coach Florian Kohfeldt, der seinem Angreifer eine gute Einstellung attestierte. Wie frei ist der Kopf wirklich und kann Rashica wieder an seine früheren Leistungen anknüpfen? Das Auswärtsspiel in Freiburg könnte darauf erste Hinweise liefern.

Hertha BSC - VfB Stuttgart

Bruno Labbadia: Der Hertha-Trainer steht vor einem Jubiläumssieg. Der 100. könnte es werden als Coach. Ausgerechnet gegen einen ehemaligen Arbeitgeber. Sein 258. Bundesligaspiel als Trainer bestreitet der 54 Jahre alte Hesse mit Hertha BSC gegen den VfB Stuttgart. Von Dezember 2010 bis August 2013 trainierte Labbadia einst die Schwaben, die nach ihrer Rückkehr in die Fußball-Bundesliga vier Punkte holten und damit den besten Start im Oberhaus seit der Spielzeit 2011/2012 schafften - unter Labbadia.

FSV Mainz 05 - Bayer Leverkusen

Kevin Stöger: Drei Monate war der 27 Jahre alte Österreicher nach dem Abstieg von Fortuna Düsseldorf arbeitslos, bevor der FSV Mainz 05 ihn unerwartet verpflichtet. Stöger soll der neue Antreiber und kreative Ballverteiler im Mittelfeld der Rheinhessen werden. Bis 2022 hat er sich bei den Mainzern gebunden. Nach der langen Pause fehlt es ihm allerdings noch an Fitness, sodass sein Einsatz am Samstag gegen Bayer Leverkusen eher unwahrscheinlich ist.

Arminia Bielefeld - FC Bayern München

Fabian Klos: In der 2. und 3. Liga traf Fabian Klos für Arminia Bielefeld wie am Fließband. So manch einer unkte nach dem Aufstieg aber, die Bundesliga könnte eine Nummer zu groß sein für den Torjäger und Kapitän der Arminia, der mit 18 noch in der Kreisliga spielte und mit 21 in der Oberliga. Und in der Tat offenbarte der 32-Jährige an den ersten drei Spieltagen Eingewöhnungsschwierigkeiten, die nicht alleine daran lagen, dass die Arminia natürlich längst nicht so dominant spielt wie in der 2. Liga. Am Samstag gegen den FC Bayern wäre ein guter Moment, alle Zweifler mit einem Bundesliga-Tor zu überzeugen.

Borussia Mönchengladbach - VfL Wolfsburg

Jonas Hofmann: Für den Gladbacher Mittelfeldspieler hätte der Saisonstart kaum besser laufen können. Beim 3:1-Erfolg der Gladbacher im Derby gegen Köln bereitetet er zwei Treffer vor, in der vergangenen Woche feierte er beim 3:3 gegen die Türkei sein Debüt in der Fußball-Nationalmannschaft. „Das ist doch cool, wenn man mit 28 Jahren noch Nationalspieler wird“, meinte Borussias Trainer Marco Rose. Jetzt freut sich Hofmann auf Wolfsburg: Vor vier Monaten im letzten Heimspiel gegen die Niedersachsen erzielte er zwei Treffer beim 3:0-Erfolg.

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