Großer Abschied in doppelter Hinsicht

Zum Saisonabschluss und Ausstand von Benjamin Lah siegen TSG-Zweitligajudokas über Teisendorf mit 9:5 und bejubeln Rang zwei

Mit einem 9:5 haben sich die Zweitligajudokas der TSG Backnang aus der Saison verabschiedet. Beim Heimsieg über den starken TSV Teisendorf passte bei den Murrtalern sehr viel und entsprechend groß war der Jubel, als die Vizemeisterschaft eingetütet war. Wobei bei den Gastgebern auch etwas Wehmut aufkam, verabschiedete sich doch Benjamin Lah nach acht Jahren aus Backnang.

Von Uwe Flegel

Am Ende flog sogar Backnangs Oberbürgermeister Frank Nopper durch die Mörikehalle. Nicht, dass sich das Stadtoberhaupt von den starken Männer aus dem Murrtal aufs Kreuz hätte legen lassen. Er eilte nach dem Erfolg zum Gratulieren herbei und flugs ergriffen die TSG-Kämpfer die Chance, Nopper kurz hoch und durch die Luft fliegen zu lassen. Etwas, das kurz zuvor auch Benjamin Lah erlebt hatte. Nachdem der 33-Jährige als TSG-Trainer bereits vor geraumer Zeit verabschiedet worden war, war das Duell gegen die unweit der Grenze zu Österreich gelegenen Bayern sein letzter Auftritt im Kampfanzug für Backnang. Wobei der keine Schweißflecken bekam, kam Lah doch nicht mehr zum Einsatz. „Benny bereitet sich auf die WM im Ju-Jutsu vor und da wollen wir nichts riskieren“, erklärte Coach Jens Holderle.

Doch auch ohne den Routinier aus Slowenien kamen die Gastgeber zu einem Erfolg, mit dem sie sich Rang zwei hinter Sindelfingen sicherte, das wiederum zum Abschluss mit einem 11:3 die Meisterschaft der Südgruppe und den damit verbundenen Aufstieg in die Erste Bundesliga klar gemacht hatte. Holderle hatte damit keine Probleme, zumal sein Team zum Saisonabschluss noch einmal überzeugt hatte. Wichtig war vor allem, dass die Backnanger die Mehrzahl an engen Duellen für sich entschied. So wie Leon Maier im ersten Durchgang, als er in der Kategorie bis 73 Kilogramm gegen Xaver Schwarz bereits nach 21 Sekunden gewann und die Schwaben mit 3:2 in Führung brachte. „Der Sieg von Leon gegen diesen starken Mann war ganz wichtig und kam zum richtigen Zeitpunkt“, lobte Holderle seinen Kämpfer. Denn danach bauten die Gastgeber ihren Vorsprung durch Niklas Kern (Klasse bis 90 Kilogramm, gegen Herbert Kirchmaier) und Guido Kramer ((bis 81, Philipp Ampletzer) bis zur Pause auf 5:2 aus.

Im zweiten Durchgang waren es dann aber zunächst die Gäste, die auftrumpften. Allen voran Tristan Kuhlmann, der in der Kategorie bis 60 Kilogramm nun gegen Valentin Molinari vorzeitig gewann, nachdem er zum Auftakt des Kampftags bereits Philipp Holzmann vorzeitig bezwungen hatte. Vitali Zeleznjak, der im ersten Durchgang gegen Benjamin Lütjens noch verloren hatte, verkürzte danach gegen Andre Sträßer (bis 100 Kilogramm) sogar auf 4:5.

Dass es nicht doch noch richtig eng wurde, verhinderte dann aber der Slowene in TSG-Diensten Enej Marinic, der in der Klasse über 100 Kilogramm gegen Robert Buendowski auch den zweiten Vergleich gewann und dabei mit spektakulären Würfen zeigte, dass seine Bronzemedaille bei der Junioren-Europameisterschaft vor einer Woche kein Zufall war. „Seine Leistung war einfach geil“, freute sich Jens Holderle und lobte das Schwergewicht noch ein weiteres Mal. „Es ist klasse, dass er nur eine Woche nach einem solchen Turnier, hergekommen ist und für uns gekämpft hat.“

Der Lauf der Gäste war nach diesem Erfolg gebrochen. Der Backnanger Kai Klein besorgte in der Klasse bis 66 Kilogramm, in der im ersten Abschnitt noch TSG-Kämpfer Stefan Herz gegen Teisendorfs Fritz Gasser verloren hatte, dann gegen Benedikt Schmid den siebten Punkt für die Gastgeber, der schon mal ein Unentschieden und damit die Vizemeisterschaft sicherstellte. Zwar unterlag sein Bruder Jordi Klein (bis 73) danach gegen Maximilian Haueis ein wenig unglücklich, doch Patrick Rauh (90, gegen Philipp Ampletzer) in einem zähen Duell und im Golden Score sowie Marvin Kurz (81, Xaver Schwarz) schraubten das Ergebnis für die TSG noch in die Höhe.