Hannover 96 trennt sich von Trainer Mirko Slomka

dpa Hannover. Die zweite Amtszeit von Mirko Slomka bei Hannover 96 ist vorbei. Vor allem die Heimschwäche wird dem Coach zum Verhängnis. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

Hannover 96 trennt sich von Trainer Mirko Slomka

Mirko Slomka ist nicht mehr Trainer von Hannover 96. Foto: Peter Steffen/dpa

Nach gerade einmal vier Monaten ist die zweite Amtszeit von Mirko Slomka bei Hannover 96 schon wieder vorbei. Der Fußball-Zweitligist gab die sofortige Trennung vom mit großen Hoffnungen zu den Roten zurückgekehrten Trainer bekannt.

Damit zog der Bundesliga-Absteiger die Konsequenzen aus dem bislang so enttäuschenden Saisonverlauf. Die Niedersachsen haben in der laufenden Saison noch kein Heimspiel gewonnen und hinken deshalb den Erwartungen meilenweit hinterher. Die direkten Aufstiegsränge sind schon jetzt weit entfernt.

„Leider ist es nicht gelungen, die Entwicklung der Mannschaft so voranzutreiben, wie wir es uns gewünscht haben“, sagte Hannovers Sportdirektor Jan Schlaudraff. „Insbesondere sechs Heimspiele ohne einen einzigen Sieg sind unterm Strich einfach zu wenig.“

Wer die Nachfolge von Slomka antritt, steht noch nicht fest. Ein Kandidat soll Markus Anfang sein, der zuletzt in Köln tätig war. „Unser Ziel ist es, mit dem neuen Trainer eine stabile Saison zu spielen und den Anschluss nach oben nicht komplett zu verlieren“, sagte Schlaudraff. „Dabei geht es jetzt auch darum, dass wir es schaffen, das Potenzial des Kaders konstanter auf den Platz zu bringen“, sagte der Ex-Profi.

Das Aus für Slomka hatte sich bereits am Freitagabend nach dem 1:1 gegen den SV Sandhausen angedeutet. Das 96-Team hatte dabei erneut eine spielerisch erschreckend schwache Leistung geboten, die von den Zuschauern mit Pfiffen und Slomka-Raus-Rufen quittiert worden war. Der Club hatte danach in einem etwas ungewöhnlichen Statement angekündigt, die „unbefriedigende sportliche Situation“ in einem „gemeinsamen Gespräch“ analysieren zu wollen.

Doch Slomka hatte schlichtweg keine Argumente mehr auf seiner Seite. Schon nach dem 0:4-Heimdebakel gegen den 1. FC Nürnberg hatte Slomka Ende September vor dem Aus gestanden. Nach langen Beratungen hatte ihm der Mehrheitsgesellschafter Martin Kind damals aber noch einmal das Vertrauen ausgesprochen. Doch nun verlor auch Kind die Geduld mit dem von ihm geholten Coach.

Slomka hatte im Sommer die Nachfolge von Thomas Doll angetreten, von dem sich der Club nach dem Abstieg aus der Ersten Liga getrennt hatte. Slomka hatte Hannover bereits von 2010 bis 2013 trainiert und den Club damals zwei Mal in die Europa League geführt. In seiner zweiten Amtszeit konnte der 52-Jährige aber nicht an seine damaligen Erfolge anknüpfen. Zuletzt wirkte der ehemalige Trainer von Schalke 04 und vom Hamburger SV ratlos.