HC Oppenweiler/Backnang: Die Verantwortung oft nur weitergereicht

Handballer des HC Oppenweiler/Backnang unterliegen in der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga mit 25:33 beim HC Eintracht Hildesheim und fallen damit auf den letzten Tabellenplatz zurück. Bereits zur Pause liegen die Schwaben mit 15:18 im Hintertreffen.

HC Oppenweiler/Backnang: Die Verantwortung oft nur weitergereicht

Marc Godon (am Ball) und der HC Oppenweiler/Backnang haben in Hildesheim enttäuscht. Foto: Alexander Hornauer

Von Alexander Hornauer

Der HC Oppenweiler/Backnang wartet weiter auf den ersten Auswärtssieg in der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga. Bei der Niederlage beim HC Eintracht Hildesheim blieb der Gast hinter den Erwartungen zurück. Mit zahlreichen technischen Fehlern machte er den Niedersachsen den Sieg zu leicht. Trainer Volker Blumenschein bemängelte zudem, dass keiner seiner Spieler das Zepter in die Hand nahm und die Verantwortung zu sehr weitergereicht wurde.

Der HCOB musste in der Volksbank-Arena auf die verletzten Spieler Jakub Strýc und Martin Schmiedt sowie auf den erkrankten Außenspieler Philipp Maurer verzichten. Trainer Volker Blumenschein suchte allerdings keine Ausreden und konstatierte: „Man hat bei beiden Mannschaften gesehen, warum sie in der Aufstiegsrunde eher hinten stehen. Es war kein besonders gutes Niveau, von uns schon gar nicht.“ Sein Hauptkritikpunkt: „Wir hatten nicht den Biss, um uns in die Partie zu kämpfen, alle Spiele haben die Verantwortung nur weitergegeben.“ Was das Fehlen von Philipp Maurer betraf, so sprang der zweite Mann auf Linksaußen in die Bresche. „Eric Bühler war unser bester Spieler“, lobte Volker Blumenschein den Handballer, der sechs Treffer bei sieben Versuchen erzielte. „Er hat zuletzt oft nicht so oft gespielt, deshalb freue ich mich sehr für ihn.“

Hoffnungsvoll stimmende Phase des HCOB ist nur von kurzer Dauer

Eintracht-Trainer Daniel Deutsch, der angesichts der souveränen 30:17 des HCOB gegen den MTV Braunschweig fünf Tage zuvor mit mehr Gegenwehr gerechnet hatte, äußert eine Vermutung für den klaren Ausgang: „Man sieht, dass für die Mannschaften, für die es nicht mehr nach vorne gehen kann, ein großer Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspiel besteht.“ Er fand lobende Worte für sein Team, denn „wir haben in der Abwehr einiges ganz gut gemacht“. Aber er fand auch, „das Ergebnis ist zu deutlich ausgefallen. Der HC Oppenweiler/Backnang war nach der Auszeit in der zweiten Halbzeit emotional im Spiel.“ Unterm Strich war diese hoffnungsvoll stimmende Phase nur von kurzer Dauer.

Schon in den Anfangsminuten leisteten sich die Gäste viele Schwächen. Abspielfehler, Fangfehler, Stürmerfouls – immer wieder gab es für die Murrtaler Ballverluste. Hinzu kam, dass der Hildesheimer Torwart Leon Krka eine sehr gute Leistung zeigte und oft zur Stelle war, wenn der HCOB im Angriff doch einmal zu einer guten Wurfgelegenheit kam. Der 6:10-Rückstand nach einer Viertelstunde war vor allem diesem Umstand geschuldet. Weil auch Gästekeeper Jürgen Müller eine gute Partie ablieferte und viele Würfe abwehrte, kamen die Gäste wieder heran. Beim 9:10 bot sich die Chance zum Ausgleich. Ein ungenügend ausgeführter Freiwurf kam zur Unzeit, dann sah das Kampfgericht einen Wechselfehler. Als Ruben Sigle, der angeschlagen auf die Zähne biss, kurz vor der Pause zum vermeintlichen 16:17 einwarf, gab es einen Schrittfehlerpfiff und im Gegenzug – fast mit der Sirene – noch das 15:18. Herausragender Spieler bei Hildesheim bis dahin: der siebenfache Torschütze Jakub Tonar, Cousin von Jakub Strýc.

Nach Wiederanpfiff blieb es dabei: Bei den HCOB-Handballern reihten sich technische Fehler aneinander. Die Eintracht glänzte ebenfalls nicht. Deshalb lagen die Gäste zwar hinten, aber zunächst keineswegs so, als dass die Begegnung mit starken Schlussminuten nicht noch hätte gedreht werden können. Eine Auszeit von Coach Volker Blumenschein nach 45 Minuten schien Wirkung zu erzielen, denn nach der Rückkehr aufs Feld eroberten die Murrtaler in der Abwehr direkt zwei Bälle. Timm Buck und Florian Frank verkürzten auf 21:24. Hildesheims Coach Daniel Deutsch sorgte sich in dieser Phase kurzzeitig um den Erfolg seines Teams. Er konnte sich aber auf Leon Krka verlassen. Der Torwart war wieder mehrmals zur Stelle. Er sorgte dafür, dass es nicht noch enger wurde und sich die Eintracht wieder absetzte – und am Ende auch verdient gewann. Für den HCOB ging es ohne Punkt auf die Heimfahrt.

HC Eintracht Hildesheim: Krka, Madert (n.e.), – Diener, Litvenenko (2), Matic (1), Most (1), Gruszka (3), Tonar (7), Butkus (1), Jonas (4), von Hermanni (7/2), Ehlers (4), Wippermann (3).

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Schliedermann (3), Gehrke (3), Buck (2), Schmid (3/1), Sigle (3), Dahlhaus, Frank (2), Bühler (6), Rauh, Godon (1), Düren (2).

Siebenmeter: 2/2:1/2 (Schmid scheitert an Krka). – Zeitstrafen: 4:10 Minuten (Butkus, Ehlers – Düren/dreimal, Godon, Schliedermann). – Schiedsrichter: Henker/Schirmacher (Dresden/Leipzig). – Zuschauer: 695.