HC Oppenweiler/Backnang: Starke Abwehr ist der Schlüssel zum Erfolg

Die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang behalten beim TV 08 Willstätt mit 28:22 die Oberhand. Sie ziehen dem Rivalen hierbei vor allem mit der konsequenten Defensivarbeit den Zahn. Für die Murrtaler ist es im zweiten Versuch der erste Auswärtserfolg in dieser Runde.

HC Oppenweiler/Backnang: Starke Abwehr ist der Schlüssel zum Erfolg

Der HCOB-Abwehrchef Tim Düren steuerte auch drei Tore bei, ehe ihn in der zweiten Halbzeit eine Verletzung stoppte. Foto: A. Hornauer

Von Alexander Hornauer

Einen wichtigen Auswärtssieg landeten die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang. Der Drittligist setzte sich vor allem dank einer starken Abwehrleistung in Willstätt mit 28:22 durch. Trainer Matthias Heineke war sehr zufrieden: „Angesichts unseres Auswärts-Hinrundenprogramms ist jeder Punkt in fremden Hallen Gold wert. Solche Spiele wie heute geben den Ausschlag, in welche Richtung es geht.“ Sein Team gefiel in der Hanauerlandhalle durch großen Einsatz.

Die Gäste begannen in der Ortenau sehr stark, gleich die erste Chance zur Führung nutzte Philipp Maurer. Die Abwehr stand gut, sie ließ praktisch fast nichts zu. Als es einen Siebenmeter für Willstätt gab, wehrte Keeper Jürgen Müller den Wurf von Christopher Räpple ab. Der HCOB baute den Vorsprung auf 4:0 aus, wenig später hieß es 9:3 und 11:5. Die Murrtaler hatten ihre Ambitionen auf seinen Auswärtssieg damit schon eindrucksvoll unterstrichen, sehr zur Freude Heinekes. „In den ersten 20 Minuten waren wir im Angriff sehr konzentriert und in der Abwehr sehr stabil“, so der Coach, fügte aber sofort hinzu: „Dann haben wir den Faden verloren. Willstätt hat das bestraft.“

Plötzlich spielte der HC Oppenweiler/ Backnang weitaus weniger gute Torchancen heraus und leistete sich technische Fehler. Die Einheimischen, deren Trainer Ole Andersen eine „verschlafene Anfangsphase“ bemängelt hatte, profitierten hiervon in Form einiger Gegenstoßtore und witterten Morgenluft. Ihr Rückstand schmolz. Heineke nahm eine Auszeit, die änderte am Spielgeschehen zunächst aber nichts. Willstätt kam in der 29. Minute auf 14:15 heran. Wichtig für die Gäste in dieser Phase: Timm Buck erzielte das 16. Tor, auf der Gegenseite sicherte Jürgen Müller mit einer Parade gegen Rückraumspieler Alexander Velz den Zweitorevorsprung zur Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel rückten die Abwehrreihen in den Mittelpunkt. Beim HCOB nahm Luis Villgrattner eine zentrale Rolle ein. Der Zugang vom VfL Gummersbach bildete mit seinen Mitstreitern einen kaum zu überwindenden Riegel. TVW-Coach Andersen versuchte es mit dem siebten Feldspieler, ohne dass seine Akteure dadurch entscheidend an Durchschlagskraft gewannen. Sie erspielten sich durch die Überzahl einige Würfe von außen, die aber oft eine Beute von Müller waren. Die Murrtaler hatten auf der Torwartposition klare Vorteile, zumal sich auch Stefan Koppmeier mit einem gewonnen Siebenmeterduell einbrachte.

Der HCOB gab seinen Vorsprung nicht mehr her. Weniger als die zwei Tore, die es zur Pause waren, wurden es nicht. Offensiv brannten die Gäste zwar kein Feuerwerk ab, setzten in den entscheidenden Momenten aber nach. 19:16, 22:18 – es war immer ein bisschen Luft. Acht Minuten vor dem Ende gelang Tobias Gehrke ein Treffer mit hoher Symbolkraft, als er mehrere Abwehrspieler stehen ließ. Er netzte nicht nur zum 25:20 ein, es gab auch noch eine Zeitstrafe für Felix Krüger. Auf der Gegenseite gewann Jürgen Müller ein weiteres Siebenmeterduell, damit war dieses Match entschieden.

„In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel mit der besseren Defensive und dem gewonnenen Torwartduell auf unsere Seite gezogen“, urteilte Matthias Heineke. Sein Kollege Ole Andersen war mit der Abwehr „einigermaßen zufrieden, aber wir haben zu viele freie Chancen vergeben. Wir sind derzeit nicht gut genug, um einer Mannschaft wie dem HC Oppenweiler/Backnang Paroli zu bieten.“ Das zeigt den Respekt vor den Gästen, die nach diesem Auswärtssieg mit nunmehr 6:2 Punkten vorne mitmischen.

TV 08 Willstätt: Leon Sieck, Duchêne – Lennart Sieck (1), Kirschner, Ludwig (1), Räpple, Dodig (3), Matzinger (1), Velz (10/5), Oßwald (1), Schliedermann, Fraggis (1), Krüger (2), Valda, Veith (2).

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Lenz (12/6), Gehrke (3), Buck (4), Raff, Sigle (2), Villgrattner, Wolf, Strýc (2), Florian Frank (n.e.), Maurer (2), Bühler (n.e.), Rauh, Düren (3).

Siebenmeter: 5/8:6/6 (Räpple und Velz scheitern an Müller, Velz wirft an die Latte). – Zeitstrafen: 8:2 Minuten (Krüger, Velz, Valda, Veith – Strýc). – Schiedsrichter: Jonathan Winter/Maximilian Winter (Altlußheim/Ketsch). – Zuschauer: 515.