HCOB gelingt nicht mehr die Wende

Die zweite Niederlage in Folge muss Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang hinnehmen. Mit dem 30:33 gegen den VfL Pfullingen ist der Heimnimbus gerissen. Die personell dezimierten Gastgeber fangen sich in der ersten Halbzeit einen Rückstand ein, kommen dann aber heran.

HCOB gelingt nicht mehr die Wende

Tim Düren (beim Wurf) hat den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer für den HCOB erzielt. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

In den ersten zehn Minuten war es eine Begegnung mit vielen Toren und wechselnden Führungen. Der HCOB hatte sein Visier im Angriff gut eingestellt, in der Abwehr ließen die Gastgeber die gegnerischen Werfer zu sehr gewähren. Nach der 6:5-Führung durch Kevin Wolf herrschte im Angriff der Murrtaler für einige Minuten Flaute. Zweimal knallte der Ball an die Latte, das war Pech, technische Fehler kamen hinzu. Pfullingen setzte sich ab und baute den Vorsprung zeitweise auf fünf Tore aus. Vor allem der starke Kreisläufer Alexander Schmid bereitete dem HCOB große Probleme. Entweder traf er selbst oder er schuf Räume für seine Mitspieler. In den Minuten vor der Pause kam der HCOB wieder heran. Marcel Lenz verwandelte zwei Siebenmeter zum 16:19. In Summe war dennoch klar zu erkennen: Es gab zu viele Gegentreffer.

Die Gastgeber ließen in der zweiten Halbzeit nichts unversucht, um die Partie knapper zu gestalten. Die Unterstützung durch die Zuschauer war dabei bemerkenswert. Die Abwehr stand besser, der HCOB kam immer wieder heran. Weil mit Ruben Sigle, Tobias Gehrke und Isaiah Klein drei Rückraumspieler fehlten, spielten Felix Raff, Kevin Wolf und Timm Buck weitestgehend durch. Zeitweise bekam einer aus diesem Trio dadurch Verschnaufpausen, indem der HCOB mit zwei Kreisläufern agierte. Dabei gelang es, Tim Düren freizuspielen. Die Murrtaler blieben dran, der Glaube an die Wende lebte. Allerdings schafften es die Pfullinger mehrmals im richtigen Moment, sich etwas Luft zu verschaffen. Vor allem Rückraumspieler Niklas Roth tat sich als wichtiger Akteur für seine Mannschaft hervor. So lief dem HCOB nach und nach die Zeit davon. Zehn Minuten vor dem Ende waren es erneut fünf Tore Rückstand, 24:29.

Der HCOB kommt bis auf ein Tor heran,ehe Pfullingen die Big Points macht

Eine Strafzeit gegen VfL-Akteur Felix Zeiler verlieh dem Match neue Dramaturgie. Der HCOB nutzte die Überzahl. Luis Villgrattner warf ins leere Tor, Timm Buck erzielte einen Treffer über einen Dreimannblock hinweg, dann netzte Philipp Maurer von der Außenposition ein. Es waren nur noch zwei Tore. Nach einer Glanzparade von Torwart Stefan Koppmeier gelang Tim Düren drei Minuten vor dem Ende sogar das Anschlusstor. Die Spannung war förmlich mit Händen zu greifen, nun ging es um jede Aktion. Aber Pfullingen machte die Big Points. Besonders wichtig: Torwart Simon Tölke hielt einen Strafwurf von Marcel Lenz. Auf der Gegenseite traf Christian Jabot zum 32:29, das war die Entscheidung. Letztlich war es – so knapp es am Ende wurde – ein verdienter Sieg für die Gäste.

HCOB-Trainer Matthias Heineke zeigte sich verständlicherweise nicht zufrieden und sagte: „Pfullingen hat abgerufen, was sie draufhatten. Wir haben in der ersten Halbzeit das Kreisläuferspiel nicht in den Griff bekommen, außerdem haben wir im Angriff zu viele Fehler gemacht.“ Der Coach ging in seiner Analyse noch weiter: „Obwohl wir ab der 15. Minute kontinuierlich mit drei oder vier Toren im Rückstand waren, haben wir nie aufgegeben. Aber am Ende hätte dann alles passen müssen, um das Spiel doch noch zu wenden.“ VfL-Trainer Daniel Brack freute sich hingegen über den Sieg: „Wir haben uns über eine gute Abwehr Mitte der ersten Halbzeit einen Vorsprung herausgeholt. Im richtigen Moment hatten wir dann das Quäntchen Glück.“

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Lenz (7/4), Buck (7/1), Raff (5), Villgrattner (1), Lübke (n.e.), Wolf (4), Klein (n.e.), Strýc, Frank, Maurer (1), Bühler (n.e.), Rauh (n.e.), Düren (5).

VfL Pfullingen: Tölke, Schlipphak – Zeiler (2), Schmid (5), Niklas Roth (8), Prinz (1), Jabot (6), Mathis Roth (1), Ilitsch, Fischer (6), List (1), Rix (3).

Siebenmeter: 5/7:2/3 (Lenz scheitert an Schlipphak und Tölke – Fischer scheitert an Müller). – Zeitstrafen: 8:12 Minuten (Düren, Lenz, Maurer, Strýc – Zeiler/zweimal, Niklas Roth/zweimal, Mathis Roth, List). – Schiedsrichter: Homa/Mehl (Erlangen/Fürth). – Zuschauer: 550.