HCOB-Handballer sind nicht zufrieden

Die Drittliga-Mannschaft des HC Oppenweiler/Backnang steht zur Weihnachtspause mit 15:13 Punkten lediglich auf dem siebten Rang. Sie hat im Herbst einige Punkte liegen lassen und muss im neuen Jahr fleißig siegen, um sich vom siebten Tabellenplatz nach oben zu verbessern.

HCOB-Handballer sind nicht zufrieden

Marcel Lenz (beim Wurf) ist mit 81 Treffern bislang der beste HCOB-Werfer in dieser Saison. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

In der Dritten Liga ist viel Druck auf dem Kessel. Der Spielmodus mit nur 22 Spielen sorgt für Nervenkitzel. Für die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang gilt das in besonderem Maße. Coach Matthias Heineke hofft, dass sein Team den Killerinstinkt in den entscheidenden Phasen wiederfindet und sich in der Tabelle verbessert.

Mit 8:2 Punkten war der Saisonauftakt der HCOB-Handballer vielversprechend. Wichtig war der Sieg beim TV 08 Willstätt. Dann folgte eine Serie mit vier Niederlagen. Bei der TSG Söflingen gelang die Trendwende, gegen Plochingen und Neuhausen/ Filder folgten weitere Erfolge. Anschließend setzte es trotz starker Leistung eine unglückliche Niederlage gegen Spitzenreiter HSG Konstanz. Zum Ende des Handballjahres folgte ein Punktverlust bei Kellerkind Blaustein. Macht 15:13 Punkte und damit Rang sieben unter zwölf Teams. Es ist ein Tabellenplatz, der ausgesprochen unbeliebt ist. Warum? Weil nach Abschluss der 22 Spiele alle Teams von Platz sieben abwärts in eine Abstiegsrunde müssen. Das will niemand und der HCOB auch nicht.

Heineke ist überzeugt, dass der Rückstand aufgeholt werden kann

„Wenn man die nüchternen Ergebnisse betrachtet, dann fehlen uns drei Punkte“, befindet HCOB-Trainer Matthias Heineke und ergänzt: „Man kann diese drei Punkte auch genau zuordnen. Es sind die beiden aus dem Heimspiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten II sowie der eine aus der Partie beim TSV Blaustein.“ Im Ergebnis führt das dazu, „dass wir jetzt nicht 18 Punkte auf dem Konto haben und einen kleinen Vorsprung auf den siebten Rang aufweisen. Stattdessen haben wir nur 15 Punkte, stehen selbst auf diesem Platz und haben einen kleinen Rückstand.“ Einer allerdings, von dem der Trainer überzeugt ist, „dass wir ihn in den kommenden Begegnungen aufholen können“. Bis zum viertplatzierten HBW II fehlen dem HCOB drei Punkte, auf den Fünften TV 08 Willstätt zwei und auf den Sechsten SV Salamander Kornwestheim nur ein Zähler.

Mit den 15 Pluspunkten aus 14 Begegnungen ist Matthias Heineke auch deshalb nicht zufrieden, „weil wir neun gute Begegnungen absolviert, aber nur sieben gewonnen haben“. Andere Teams entschieden Spiele zu ihren Gunsten, in denen sie nicht zu ihrer Form fanden, das ist auch ein Zeichen von Qualität. „Wir hingegen müssen in einigen Begegnungen für uns festhalten: Es hat nicht an der spielerischen Leistung gefehlt, aber am Killerinstinkt, um im entscheidenden Moment das Richtige zu machen“, sagt Heineke. Und das drückt sich eben in der Tabelle aus. Die Statistik verdeutlicht, dass die HCOB-Handballer konstant einzelne Phasen hatten, in denen sie wenige Tore erzielten, dafür viele Zeitstrafen kassierten und frühe Auszeiten nehmen mussten. Die fehlten dann am Ende. „Außerdem war es so, dass wir in allen knappen Spielen rund zehn Minuten vor dem Abpfiff in Rückstand waren.“ Dann halfen selbst gute Schlussphasen nichts, jeder Fehlwurf wurde bestraft. Dreimal war es der finale Wurf, der einen Punktgewinn verhinderte.

Der Druck auf den HCOB, in dieser Runde wie für alle Drittligisten aufgrund des scharfen Spielmodus von Beginn an hoch, ist angesichts des Tabellenstandes nicht kleiner geworden. Aber auch das Bewusstsein ist geschärft. „Wir haben wohl niemanden in der Mannschaft, der sagen kann, dass er für sich mit den bisherigen Spielen komplett zufrieden sein kann“, sagt Heineke – und folglich gelte das auch fürs Kollektiv. In den ausstehenden acht Begegnungen wollen die Murrtaler die entscheidenden Prozente mehr in die Waagschale werfen. Dabei stehen im Januar mit den Heimspielen gegen Willstätt und Kornwestheim sowie der Auswärtspartie in Günzburg wegweisende Partien auf dem Programm, in denen der HCOB punkten muss. Trainer Heineke und seine Akteure gehen die Aufgabe entschlossen an: „Uns ist bewusst, dass uns viel Arbeit bevorsteht. Wir müssen alles investieren, um den entscheidenden Boden in der Tabelle gutzumachen.“

Drittliga-Modus und HCOB-Statistiken

Aufstiegsrunde Am Ende der Drittliga-Saison qualifizieren sich die ersten beiden Mannschaften für die Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga. Voraussetzung dafür ist, dass sie einen Lizenzantrag stellen. Im Maximalfall nehmen die Erst- und Zweitplatzierten aus allen sieben Staffeln teil, mithin sind bis zu 14 Starter möglich. Zwei davon steigen am Ende auf.

Qualifikationsrunde Die Mannschaften auf den Rängen drei bis sechs können an einer Qualifikationsrunde für den DHB-Pokal teilnehmen. Die Meldung ist freiwillig. Der Spielmodus wird erst festgelegt, wenn feststeht, wie viele Mannschaften an dieser Qualifikationsrunde teilnehmen.

Abstiegsrunde Die Mannschaften ab Platz sieben abwärts müssen in eine Abstiegsrunde. Dabei werden Teams aus unterschiedlichen Staffeln zusammengeführt. Der Siebte aus der Gruppe G (Süd) kommt in eine Staffel mit dem Elften derselben Gruppe, dem Neunten und Zehnten der Gruppe F (mit Teams aus Nordbaden, Rheinland-Pfalz und dem Saarland) und dem Achten der Staffel E (Nordbayern, Hessen). Die Teams, die in ihren Staffeln aufeinandergetroffen sind, treten nicht erneut gegeneinander an. Die Ergebnisse werden übernommen. Zwei der fünf Teams bleiben in der Dritten Liga.

Einsätze Der HC Oppenweiler/ Backnang hat bislang 17 Spieler in dieser Saison eingesetzt. In allen 14 Partien waren Marcel Lenz, Timm Buck, Jakub Strýc, Philipp Maurer, Kevin Wolf und Luis Villgrattner. Jeweils einmal fehlten Ruben Sigle, Felix Raff und Jürgen Müller.

Torschützen Die meisten HCOB-Treffer hat Marcel Lenz erzielt. Mit insgesamt 81 Treffern beträgt sein Schnitt 5,8 Tore pro Spiel. Es folgen Timm Buck (52 Tore, Schnitt 3,7), Ruben Sigle (47, 3,6), Jakub Strýc (47, 3,4), Tobias Gehrke (42, 3,5), Philipp Maurer (38, 2,7), Tim Düren (36, 4,0) und Kevin Wolf (33, 2,4).