HCOB trifft auf wiedererstarkte Junglöwen

Zum Rückrundenstart genießen die Drittliga-Handballer aus dem Murrtal gegen die Reserve des Bundesligisten aus dem Kraichgau Heimvorteil. Heineke-Nachfolger Volker Blumenschein erwartet von seinem Team eine Steigerung gegenüber dem 26:25-Krimi gegen Pforzheim/Eutingen.

HCOB trifft auf wiedererstarkte Junglöwen

Volker Blumenschein war bei seiner Rückkehr auf die Trainerbank des HCOB nicht mit allem einverstanden, was er von seinen Handballern sah. Er ist sich sicher, soll es im zweiten Spiel unter seiner Regie zum zweiten Sieg reichen, dann „müssen wir uns steigern“. Foto: Tobias Sellmaier

Von Alexander Hornauer

Für den Handball-Drittligisten HC Oppenweiler/Backnang steht das zweite Heimspiel in Folge an. Mit den Rhein-Neckar Löwen II wartet ein starker Rivale auf den Tabellendritten. Die Bundesliga-Reserve hat sieben ihrer vergangenen acht Spiele gewonnen. Aber auch der HCOB bewies beim Heimsieg gegen die SG Pforzheim/Eutingen aufsteigende Tendenz. Die Vorzeichen für ein attraktives Spiel (Samstag 20 Uhr, Gemeindehalle Oppenweiler) stehen damit gut.

Gegen Pforzheim saß Volker Blumenschein erstmals nach dem Trainerwechsel auf der Bank. Er erlebte eine nervenaufreibende Partie, die erst in den Schlusssekunden entschieden wurde. „Wir haben in der ersten Phase intelligent, aktiv und souverän verteidigt“, findet der 54-jährige Nachfolger von Matthias Heineke. Auch der Gegenstoß habe gut funktioniert und einfache Tore ermöglicht. Zwischendurch gab es einen Hänger und zeitweise einen Zwei-Tore-Rückstand. Erfreulich fand der Coach, „dass das Team in der Crunchtime einen unbändigen Siegeswillen gezeigt hat und dafür auch belohnt wurde. Die zwei Punkte waren immens wichtig; darauf bauen wir auf.“

Blumenschein sammelte im Dialog mit den Sportlern Rückmeldungen und Einschätzungen. Die Erkenntnisse fanden Eingang ins Training in dieser Woche. „Im Moment hat oberste Priorität, dass wir weiter an unserer Defensive arbeiten, um aus unterschiedlichen Abwehrformationen eine gute Struktur und Sicherheit für unser Angriffsspiel zu entwickeln.“ Wichtig sei, die Zahl der einfachen Fehler zu minimieren, denn „die gehen ans Nervenkostüm“.

Zum Rückrundenstart kommt mit dem Tabellensiebten ein Team, das diese Runde zwei Phasen durchlebte. Die erste dauerte fünf Spiele und brachte keinen Punkt. Dann platzte der Knoten und die Mannschaft von Coach Alexander Bossert gewann sieben von acht Begegnungen. Für Blumenschein sind die Junglöwen „das Team der Stunde. Sie haben zuletzt deutlich bei Tabellenführer Fürstenfeldbruck gewonnen. Wir sind also gewarnt.“ Die Spieler des Klubs aus den Kraichgau-Orten Kronau und Östringen sind jung, aber „hervorragend ausgebildet. Robert Timmermeister und Elias Scholtes sind ein bisschen hervorzuheben.“ Beide gehören auch dem Bundesligakader an.

Taktisch muss sich Oppenweiler/Backnang damit auseinandersetzen, dass die Gäste öfter mal den Torwart herausnehmen und durch einen siebten Feldspieler ersetzen. „Dazu brauchen wir in der Abwehr gute Beine und Absprachen, um die Räume eng zu gestalten“, sagt Blumenschein. Dem Ansinnen des Gegners, Abspiele der Rückraumspieler abzufangen, will das Team aus dem Murrtal mit einem guten Entscheidungsverhalten begegnen. Fürs Angriffsspiel seien die ersten 20 Minuten der Vorwoche der Maßstab, findet Blumenschein, diesmal allerdings dann über die gesamte Spielzeit. „Wir wollen den Ball mit guter Tiefe und Dynamik laufen lassen, um klare Torchancen herauszuspielen.“

Das Hinspiel gewann der HCOB 29:20. Den Junglöwen war damals anzumerken, dass die Vorbereitung unter Abstellungen ans Bundesligateam gelitten hatte. Mittlerweile hat sich das Team gefunden. Blumenschein weiß, „dass wir uns steigern müssen, um zu gewinnen“. Der Anreiz, die Punkte dazubehalten, ist aber groß, auch mit Blick auf die Tabelle. Platz drei ist es nach der Vorrunde. Der Zweite Horkheim liegt nach Punkten gleichauf. Eine gute Ausgangslage, die ein Heimsieg weiter verbessern würde.